Heilende Wildkräuter. Rosalee de la Foret
Читать онлайн книгу.Stickstoff im Boden fixieren können. Zu den botanischen Charakteristika zählen unregelmäßig geformte Blüten, erbsenähnliche Schoten und fiederartig zusammengesetzte Blätter. Mitglieder sind Bohnen, Klee und Wicke.
Brassicaceae (Kreuzblütler): Diese Pflanzen sind meist würzig und scharf. Zu den botanischen Merkmalen gehören vier Blütenblätter und vier Kelchblätter, sechs Staubblätter (vier hohe und zwei kurze) und Samenkapseln, die in einem radialen Muster wachsen. Zu den Mitgliedern zählen Senfkohl, Brokkoli und Kohl.
Um mehr über die verschiedenen Pflanzenfamilien zu erfahren, lesen Sie den ausgezeichneten (englischsprachigen) Leitfaden Botany in a Day von Thomas J. Elpel. In deutscher Sprache ist beispielsweise Botanik für Gärtner von Geoff Hodge erschienen.
Journal
BOTANISCHE STUDIEN IM LEBENSMITTELGESCHÄFT
Gelegenheiten, etwas über Botanik zu lernen, gibt es überall, nicht nur in der freien Natur. Probieren Sie diese Übung aus, wenn Sie das nächste Mal Ihr lokales Lebensmittelgeschäft, den Bauernmarkt oder einen anderen Ort aufsuchen, an dem frische Produkte verkauft werden. Führen Sie ein Journal über Ihre Beobachtungen.
Bei künftigen Besuchen im Geschäft können Sie diese Übung wiederholen, indem Sie nach Wurzeln, Früchten und sogar Blüten und Samen suchen und deren Aussehen vergleichen.
LEBENSZYKLEN DER PFLANZE
Das Verständnis des Lebenszyklus einer Pflanze kann Ihnen nicht nur bei der Identifizierung helfen, sondern auch dabei, den Rhythmus der Jahreszeiten zu verstehen, Ihre Ernten zu planen und die Pflanzen besser zu pflegen. Wenn Sie zum Beispiel wissen, dass das Pflücken einer Blume die Vermehrung einer Pflanze verhindert, können Sie sich überlegen, wo und wie Sie ernten (und vielleicht zusätzliche Samen pflanzen). Durch Beobachtung können Sie vielleicht erfahren, wie andere Lebewesen mit dem Leben der Pflanze verflochten sind. Vielleicht können Sie auch erkennen, wenn eine Pflanze nicht abgestorben ist, sondern sich im Winter nur in einer Ruhephase befindet, sodass Sie im Frühling zurückkehren können, um die neu entfalteten Blätter zu bewundern.
Einige Pflanzen leben nur wenige Monate, während andere über Jahre gedeihen. Die Lebenszyklen von Pflanzen können in folgende Hauptkategorien eingeteilt werden:
Einjährige Pflanzen schließen ihren Lebenszyklus in einer Vegetationsperiode ab. Sie keimen aus Samen, entwickeln Blüten, Samen und Früchte und sterben dann ab. Zu den Einjährigen gehören Portulak und Wilder Senf.
Journal:
BETRACHTUNG EINER BLUME
Für diese Übung widmen Sie einer Blume Ihre besondere Aufmerksamkeit. Das kann eine beliebige Blume sein, von Löwenzahn, der aus den Ritzen des Bürgersteigs wächst, bis zu einer Blume aus der Gärtnerei. Sie müssen nicht einmal den Namen der Blume kennen – Sie brauchen nur neugierig zu sein. (Allerdings sollten Sie den Kontakt mit giftigen Pflanzen vermeiden; siehe Seite 40–41, »Vorsicht: Verbreitete Giftpflanzen«). Machen Sie sich Notizen zu Ihren Beobachtungen.
Zweijährige Pflanzen vollenden ihren Lebenszyklus in zwei Vegetationsperioden. Im ersten Jahr bilden sie Wurzeln und Blätter aus, oft in Form einer niedrig wachsenden Rosette. Im Herbst oder im Winter legen sie eine Ruhephase ein. Im zweiten Jahr blühen sie, bilden Samen, tragen Früchte und sterben dann ab. Zu den Zweijährigen gehören Klette und Königskerze.
Mehrjährige Pflanzen leben mehr als zwei Vegetationsperioden. Mehrjährige krautige Pflanzen haben Stängel, die typischerweise im Herbst oder Winter bis zum Wurzelstock absterben und dann im Frühjahr wieder nachwachsen. Beispiele sind Löwenzahn und Brennnessel. Holzige Mehrjährige haben dauerhafte Stiele oder Stämme. Sie können laubabwerfend sein und ihre Blätter für einen Teil des Jahres verlieren, oder immergrün sein und ihre Blätter für mehr als eine Vegetationsperiode behalten. Beispiele sind Minze und Kiefer.
Kurzlebige Pflanzen (Ephemere) keimen, wenn die Bedingungen günstig sind, z. B. nach einem Regen in der Wüste oder wenn die Erde nach dem Pflügen eines Feldes aufgebrochen ist. Sie schließen ihren Lebenszyklus schnell ab und produzieren viele Samen. Ephemere wie die Vogelmiere können in einem Jahr mehrere Generationen produzieren.
PFLANZENGEMEINSCHAFTEN
Pflanzen leben selten allein. Ob auf dem Feld, im Wald oder am Straßenrand, sie koexistieren mit anderen Pflanzen (ganz zu schweigen von den Mikroorganismen, Pilzen und Tieren). Wenn Sie lernen, eine Pflanze zu identifizieren, konzentrieren Sie sich möglicherweise auf ihre individuellen Merkmale wie die Anordnung der Blätter und die Form der Blüten. Aber übersehen Sie dabei nicht die Welt um die Pflanze herum. Achten Sie auf andere Pflanzen, die in der Nähe wachsen, sowie auf die natürlichen Ressourcen (Wasser, Sonnenlicht usw.), die ihnen zur Verfügung stehen. Diese Informationen können Ihnen helfen, mehr über das Ökosystem zu erfahren und diese Pflanzen in Zukunft zu lokalisieren und zu identifizieren.
Journal:
REFLEXION
An diesem Punkt haben Sie vielleicht das Gefühl, dass in Ihrem Kopf eine Menge neuer Informationen herumwirbelt. Denken Sie daran, dass das Kennenlernen von Pflanzen ein intimer Prozess ist. Und Intimität braucht Zeit! Üben Sie