Die vielen Aspekte unserer Persönlichkeit. Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter

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Die vielen Aspekte unserer Persönlichkeit - Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter


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zu entwickeln. Es gibt nur selten Individuen, die so eine tiefe Selbst-Erkenntnis besitzen, dass sie die verschiedenen inneren Beweggründe der vielen Teile ihres Selbst unterscheiden können, ohne vorher gelernt zu haben, diese mental zu bezeichnen. Wie die Mutter einmal zu den Kindern der Ashram-Schule sagte:

      „... Wenn dich nie jemand gelehrt hat, was das psychische oder das vitale Wesen ist, kannst du keine Auffassung der Sache besitzen. Du kannst nur sagen: ,,Heute fühle ich mich gut, gestern nicht.“ Bis ich 24 Jahre alt war, wusste ich nichts über all diese Dinge, und doch konnte ich sehr gut meine inneren Beweggründe unterscheiden. Ich habe zwar nicht diese Bezeichnungen benützt, weil sie mich nie jemand gelehrt und ich nichts darüber gelesen hatte, aber ich konnte in bestimmten Momenten sehr deutlich den Unterschied der Ursprünge meines Wesens erkennen und in welchem Bewusstseinszustand ich mich gerade befand.

      Ein anderes Beispiel für Konfusion betrifft den Unterschied zwischen dem psychischen Wesen oder der Seele und den mentalen und emotionalen Teilen des Wesens, die nur unter dem Einfluss des psychischen Wesens stehen, aber oft mit ihm verwechselt werden.

      Was die Wichtigkeit einer solchen Unterscheidung angeht, schreibt Sri Aurobindo:

      Also ist auch eine rein intellektuelle Unterscheidung, die sich noch nicht auf Erfahrung gründet, wertvoll und „nicht etwas, was man verachten darf.“

      Eine wesentliche Unterscheidung, die man auf dem spirituellen Weg machen muss, ist die zwischen „psychisch“ und „spirituell“. Aufgrund ungenügenden Wissens über yogische Psychologie werden psychische Phänomene, die zum inneren oder subliminalen Bewusstsein gehören, das gleichzeitig ein Bereich von Dunkelheit wie von Licht ist, oft mit spirituellen Erfahrungen verwechselt, die zu dem höheren Bewusstsein gehören. Zu der ungenauen und verschwommenen Weise, wie der Begriff „spirituell“ nicht nur in der gängigen Literatur verwendet wird, bemerkt die Mutter:

      Die Unterscheidung zwischen dem inneren oder supraphysischen Bewusstsein und dem höheren spirituellen Bewusstsein ist einer der wertvollsten Aspekte yogischer Psychologie, um das Verständnis des eigenen Selbst des spirituell Suchenden zu fördern.

      Sich selbst zu verstehen, muss zur Selbstmeisterung führen. Wie die Mutter den Satz: „Sich zu kennen und zu kontrollieren“, erklärt:

      Traditionell wurde der Begriff „Yoga“ – der wörtlich Vereinigung mit dem Göttlichen bedeutet – allgemein als ein Weg verstanden, der die Vereinigung des individuellen Selbst mit dem universalen Selbst anstrebt, um die Befreiung von der Ignoranz und dem Leiden des Lebens auf der Erde zu erreichen. In Sri Aurobindos Yoga, der sich nicht nur die Befreiung der individuellen Seele zum Ziel macht, sondern auch die Umwandlung des irdischen Lebens, bedeutet Yoga nicht nur die Vereinigung der individuellen Seele mit dem Göttlichen, sondern auch die Vereinigung der äußeren Persönlichkeit mit der Seele und die Einigung unseres Wesens um die Seele herum, denn nach Sri Aurobindo und der Mutter kann sich das Göttliche nur durch diese Einigung unseres Wesens manifestieren und das irdische Leben transformieren.

      A.S.D.


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