Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel

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Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel


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möglich. Andere Lebewesen eigneten sich nicht dafür.

      Der Aufbruch von Cirgro hatte in seine Absichten gepasst, zunächst einmal alle Informationen auszuwerten und nach Spuren oder Hinweisen zu suchen.

      Er beugte sich ein wenig vor und schaltete die Datenbank POSIMOLS ab. Er hatte nichts gefunden, was ihm weiterhelfen konnte, und so richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf das, was er am Rande mitbekommen hatte. Die STERNENSEGLER war der STERNSCHNUPPE gefolgt.

      »Was des einen Segel, ist des anderen Schnuppe!«, klang die schrillend hohe Pfeifenstimme Neithadl-Offs hinter ihm auf. Er erhob sich und verließ die Nische.

      »Was willst du damit sagen, holde Vigpanderin?«, erkundigte er sich höflich. »Ist es nicht egal, wie man ein Schiff nennt? Der Name ist ein emotionelles Ding und täuscht über die Funktionseinheiten hinweg. Bei unserem Schiff handelt es sich weder um ein Segelschiff noch um ein Raumschiff, das sich mit Hilfe eines Segels durch den Raum bewegt. Und was die STERNSCHNUPPE angeht ...«

      »Anima ist ungeduldig«, klagte Neithadl-Off. »Sie bittet dich zu sich.«

      »Anima?«, dehnte er und tat, als müsse er erst nachdenken, wer eigentlich damit gemeint sei. »Du willst mir zu verstehen geben, dass sie ihre Niedergeschlagenheit abgelegt hat, von der sie auf Barquass und auch teilweise auf Cirgro befallen war?«

      »So ist es, mein Zeitritter«, säuselte der Diskant der Vigpanderin. »Wenn der hohe Absolvent sich herablassen würde, uns vor der Aufnahmekamera ein wenig Gesellschaft zu leisten?«

      Der sechsbeinige »Metallrahmen« mit der graugrünen Hautbespannung setzte sich nach rückwärts in Bewegung, und Goman-Largo folgte der Parazeit-Historikerin hinauf in den Zentralraum und unter dem Torbogen hindurch zu den Flugkontrollen, wo Anima wartete. Sie besaß die Gestalt eines jungen Mädchens, und ihre beiden Gefährten wussten, dass es jene Gestalt war, die sie einst besessen hatte, bevor sie mit Hartmann vom Silberstern gegen Vergalo ausgezogen war.

      »Wie wird er es auffassen?«, hörten der Tigganoi und die Vigpanderin Anima fragen. »Oh, vergessen hat er mich nicht. Ein Ritter der Tiefe kann seine Orbiterin nicht vergessen. Und ich würde es ihm nicht einmal übelnehmen, wenn er sich einen neuen Orbiter auserwählt hätte. Goman-Largo, was glaubst du? Welcher seiner beiden Begleiter könnte der Orbiter sein?«

      »Nach all dem, was ich über deine Ritter inzwischen weiß, müssten beide seine Orbiter sein«, entgegnete der Modulmann. »Allerdings liegt die mathematische Wahrscheinlichkeit dieser Annahme unter fünfzig Prozent.«

      Anima wandte den Kopf und sah ihn tadelnd an. Seine Antwort hatte sie nicht zufriedengestellt.

      »Keine Sorge«, pfiff Neithadl-Off. »Wie ich ihn kenne, ist der Jüngling sein Orbiter!«

      »Du tust, als würdest du ihn länger kennen als ich«, sagte Anima.

      »Und du selbst? Was glaubst du?«, fragte die Vigpanderin.

      »Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen. Aber wie Orbiter sehen sie eigentlich beide nicht aus. Eher wie alte Freunde!«

      »Vergiss nicht, dass du sie nur schlafend gesehen hast«, warnte der Tigganoi.

      »Dennoch«, beharrte Anima. »Du vergisst, dass eine Orbiterin ein ganz besonderes Verhältnis zu ihrem Ritter entwickelt. Sie bleibt auch über weite kosmische Entfernungen innerlich mit ihm verbunden. Ein klein wenig seiner Aura berührt sie, und sie trägt das Teil in sich und macht es zu ihrem Eigentum. Deshalb habe ich ja auch den Traum meines Ritters vernommen und verstanden, dass er sich in Not befand oder sich im Traum einbildete, in Not zu sein. Ich bin froh, dass ich ihn aus den Händen der Krelquotten befreien konnte.«

      Sie hatte es dadurch getan, dass sie alle von körperlicher Mutation Befallenen geheilt und die Bewohner Cirgros von einem ihrer Probleme erlöst hatte.

      »Die heilende Anima«, bestätigte Goman-Largo.

      »Die fürchterliche Anima«, erwiderte das Mädchen. Es war ihr nicht entgangen, mit welchen Vorbehalten und welcher Scheu die Krelquotten ihr begegnet waren. Nach Abschluss ihrer Heilerfolge war sie schleunigst von Cirgro entfernt worden. Ihre Fähigkeit war den Krelquotten unheimlich gewesen, und sie hatte es ihnen nicht einmal übelnehmen können. Sie hatten sich gefragt, was geschehen könnte, wenn ein Wesen wie sie diese Fähigkeiten zum Nachteil anderer anwandte.

      Ihre Gedanken kehrten in eine ferne Zeit zurück, als sie ein kleines Mädchen gewesen war, sie, die jüngste Tochter des Salzhändlers Ninnok. Sie hatte unter der Peitsche des alten Chatio zu leiden gehabt, und als es einmal sehr schlimm geworden war und sie instinktiv um ihr Leben gebangt hatte, da hatte sich ein roter Schleier vor ihre Augen gelegt, und als sie wieder bewusst sehen konnte, war von dem jähzornigen Chatio nichts als ein unförmiger Klumpen übriggeblieben.

      Damals hatten die Priester ihr bescheinigt, dass ein Dämon in ihr wohnte, und sie war verbannt worden.

      Nein, sie nahm es ihnen nicht übel. Jetzt nicht mehr, obwohl sie damals unter der Verbannung gelitten hatte. Sie wusste nicht einmal, ob es das Volk der Vardi noch gab, dem sie einmal angehört hatte. Und sie sagte spontan:

      »Es ergeht mir wie dir, Goman-Largo. Ich weiß nichts über mein Volk. Aber ich kenne noch das Märchen, das mir die alte Frau aus der Höhle von Misan damals erzählte. Sie erzählte mir von Corloque, den man den Eroberer nannte. Corloque soll der letzte Held gewesen sein. Sagt dir der Name etwas?«

      Goman-Largo dachte angestrengt nach. Er versuchte, seine Erinnerung zu aktivieren, aber es gelang ihm nicht.

      »Ich bin noch keinem Agenten der Zeitchirurgen begegnet«, sagte er leise. »Deshalb weiß ich es nicht. Aber ich bilde mir ein, dass ich die Agenten an ihren Namen erkennen würde. Corloque, der Eroberer, wer kann das schon sagen. Märchen sind manchmal bewusst gewordene Träume!«

      Anima richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Steueranlagen der STERNENSEGLER.

      »STERNENSEGLER ruft STERNSCHNUPPE!«, sagte sie.

      »Hier STERNSCHNUPPE«, kam die Antwort. »Du bist Anima. Atlan und seine beiden Begleiter erwachen soeben. Bitte gedulde dich noch ein wenig.«

      *

      »Anima! Endlich!«

      Atlans Gesicht blickte ihr vom Bildschirm entgegen, und sie erwiderte sein Lächeln und hob die Hände zum Gruß.

      »Mein Ritter!«, rief sie aus. »Deine Orbiterin kehrt zurück. Bist du bereit, mich erneut anzunehmen?«

      Sie sah, wie der Arkonide schluckte. Sein Gesicht wurde ernst.

      »Ich habe dich nie entlassen«, sagte er. »Und es ist nicht einmal eine Rückkehr zu mir. Tatsache ist, dass ich von den Kosmokraten aus Alkordoom entführt und nach Manam-Turu versetzt wurde. So gesehen, kehre ich zu dir zurück, Seele!«

      »Und du hast deine Orbiterin nicht vergessen!«

      »Nie hätte ich das gekonnt«, kam die Antwort.

      »Aber du hast dir einen neuen Orbiter gesucht!«

      »Nein!«

      Anima wandte sich zur Seite.

      »Da hört ihr es! Ich bin noch immer seine Orbiterin. Denn ein Ritter der Tiefe benötigt nur einen einzigen Orbiter, der ihm treu zur Seite steht und ihn beschützt!« Ein trauriger Ausdruck trat in ihr Gesicht. »Und wie habe ich es ihm gedankt. Ich konnte nicht verhindern, dass er verschwand. Und ich war nicht in der Lage, ihn rasch zu finden und ihm gegen seine Feinde beizustehen. Ich habe erneut versagt, wie ich damals versagt habe, als Hartmann mir zurief, ich solle ...«

      »Schweig still!«, rief Atlan aus. »Es hat keinen Sinn, Trübsal zu blasen. Wir sind wieder vereint und sollten uns freuen!«

      »So muss es sein«, sagte Goman-Largo. »Alles andere wäre unlogisch. Und wenn ich irgend etwas in der Zeitschule gelernt habe, dann muss es dies sein: Geschäftspartner sollen mit offenen Karten spielen!«

      Atlan wandte den Kopf ein wenig, um den Tigganoi anzusehen.

      »Du


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