Perry Rhodan 1574: In den Händen des Folterers. H.G. Francis

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Perry Rhodan 1574: In den Händen des Folterers - H.G. Francis


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nickte nur. Sie hielt es für durchaus möglich, dass seine Überlegungen richtig waren, nur hatten sie ihrer Ansicht nach zurzeit keine Bedeutung, da weitere Transmittertore offenbar nicht im Bau waren und sich derartige technische Einrichtungen nicht über Nacht erstellen ließen. Wenn es also das Transmittertor Gom jemals geben sollte, dann sicherlich erst in ferner Zukunft.

      Von Ciloreem wusste sie, dass es besonders zahlreiche Transmitterverbindungen in der Galaxis Siom Som gab, weil man die vielen vom Ewigen Krieger Ijarkor erbauten Tore nach ihrer Umstellung weiterverwenden konnte. Diese Transportmöglichkeiten bestanden jedoch nicht nur innerhalb der Galaxis, sondern von ihr aus auch zu den anderen elf Galaxien der Mächtigkeitsballung Estartu.

      »Gibt es Transmitterverbindungen auch in den Dunklen Himmel, nach Etustar, dem Sitz der Superintelligenz ESTARTU?«, fragte Alaska.

      Sie hob bedauernd die Hände.

      »Danach habe ich mich erkundigt«, sagte sie, »aber Ciloreem hat mir die Antwort verweigert.«

      Er hatte ihr auch nicht erklärt, warum sie so lange warten mussten und wann es endlich weiterging zu anderen Transmittertoren.

      »Und was ist mit ESTARTU?« Der Terraner verzehrte ein paar marinierte Pilze aus der Versorgungsanlage von MUTTER. »Lebt die Superintelligenz noch?«

      Siela hob die Hände erneut. Auch auf diese Frage konnte sie keine Auskunft geben, weil der Nakk nicht darauf eingegangen war. »Stalker hat behauptet, dass ESTARTU tot ist«, erwiderte sie, »aber das kann natürlich zu seinem üblichen Verwirrspiel gehört haben und eine Lüge gewesen sein.«

      »Wahrscheinlich war es eine Lüge«, stimmte er zu. Sinnend lehnte er sich gegen seinen Sitz. »Hast du eigentlich schon mal darüber nachgedacht, was geschehen würde, wenn eine Superintelligenz stirbt?«

      Sie blickte überrascht auf.

      »Du meinst, welche Konsequenzen es für die Völker ihrer Mächtigkeitsballung hat?«

      »Zum Beispiel. Ich könnte mir viele Auswirkungen vorstellen.«

      Sie schüttelte energisch den Kopf und stand auf.

      »Ich nicht«, entgegnete sie. »Vielleicht fehlt es mir an der nötigen Phantasie, aber ich glaube, dass sehr bald eine andere Intelligenz zur Superintelligenz aufsteigen und den vakant gewordenen Platz einnehmen würde.«

      »Womit du wahrscheinlich Recht hast.«

      Ciloreem betrat die Zentrale, und Sie nahm sofort Verbindung zu ihm auf.

      »Ich habe eine Bitte«, teilte sie ihm mit Unterstützung der Bordsyntronik mit. »Ich möchte gern wissen, wann es endlich weitergeht.«

      »Es geht nun weiter«, antwortete der Nakk. »Es hat bei unserem Zieltor Schwierigkeiten mit einem Piraten und Schmuggler gegeben, die erst behoben werden mussten.«

      Er streckte seine zwölf Ärmchen nach einigen Schaltungen aus.

      »Die Komplikationen wurden durch den Mlironer Kait Narusen verursacht«, führte er bereitwillig aus. »Mittlerweile konnten die von ihm verursachten Schäden behoben und er selbst mit einigen seiner Helfer verhaftet werden. Er muss mit einer schweren Strafe rechnen.«

      Er ließ die Schaltungen los und wandte sich ihr zu.

      »Außerdem mussten wir warten, weil noch keine Order da war, wie die Gorims zu behandeln und wohin sie zu transferieren sind.«

      »Dann entscheidest du also nicht selbst«, stellte Siela fest. »Woher kommen die Befehle für dich?«

      Darauf antwortete der Nakk nicht.

      »Beide Raumschiffe werden zum Charimchar-Tor abgestrahlt«, erläuterte er den nächsten Schritt. »Auch dort werdet ihr einen Aufenthalt haben.«

      Sie blickte Alaska kurz an, und er zuckte mit den Schultern. Er hatte sich damit abgefunden, dass sie Geduld aufbringen mussten. Zudem hoffte er, dass sich Ciloreem auch weiterhin als auskunftsfreudig erweisen und Siela eine Reihe von Fragen beantworten würde. Sie hatten bereits darüber gesprochen und einen ganzen Katalog von Fragen erarbeitet, die sie dem Nakken stellen würde. Sie brauchten so viele Informationen wie möglich, um sich ein Bild über die Situation in der Mächtigkeitsballung Estartu machen zu können.

      Plötzlich beschleunigte MUTTER und glitt auf das Transmitterfeld des Chargonchar-Tores zu. Auf einem der Monitore konnte Alaska die HARMONIE erkennen. Sie bewegte sich parallel zu ihnen auf das Tor zu.

      Mit einer Geste machte er Sie darauf aufmerksam, und sie nickte. Sie hatte ebenfalls bemerkt, dass auch die HARMONIE mit Salaam Siin, Stalker und dem Nakken Taruane an Bord ihre bisherige Position verlassen hatte, um mit ihnen die Reise zum etwa 4 Millionen Lichtjahre entfernten Charimchar-Tor anzutreten.

      Wenig später war es so weit. MUTTER glitt in das Transmitterfeld. Alaska spürte ein leichtes Unwohlsein. Ihm war, als schlösse er die Augen für ein paar Sekunden, um sie nach dem Abklingen der leichten Beschwerden wieder zu öffnen.

      MUTTER verzögerte. Sie hatten ihr Ziel erreicht. Das Medoschiff schwebte vor dem Charimchar-Tor, und Ciloreem lenkte es zu einer Schleuse. Breite Schotte öffneten sich, ließen MUTTER herein und schlossen sich wieder hinter ihr.

      »Die HARMONIE ist noch draußen auf Warteposition«, sagte Alaska leise. Lautlos schwebte der Nakk durch die Zentrale. Er wandte sich an Siela.

      »Ciloreem hat gesagt, dass wir vorläufig an Bord bleiben sollen«, berichtete sie Alaska, nachdem das Schneckenwesen MUTTER verlassen hatte. »Später, wenn er mit Tormeister Alophos, einem Somer, gesprochen hat, können wir uns in einigen Bereichen von Charimchar frei bewegen.«

      Ein zufriedenes Lächeln glitt über ihr pausbäckiges Gesicht. Mit beiden Händen fuhr sie sich durch das rote Haar. Sie schien zu befürchten, dass ihre Frisur allzu gestylt aussah, und brachte sie gründlich in Unordnung. Danach sah sie aus, als sei sie gerade nach langem Schlaf aus dem Bett gestiegen.

      Sie warf Alaska einen hintergründigen Blick zu. »Was machen wir denn so lange, bis er zurückkommt?«, fragte sie.

      Der hagere Terraner lächelte.

      »Ich wüsste schon was«, erwiderte er.

      *

      Alaska und Sie durften MUTTER zwei Tage nach ihrer Ankunft zum ersten Mal verlassen, doch ihre Versuche, mit der HARMONIE zu sprechen, scheiterten. Wieder sorgte ein Störstrahl dafür, dass keine Verständigung zustande kam.

      »Sie haben mich bis zu den mit roten Kreisen gekennzeichneten Bereichen gehen lassen«, berichtete Alaska Saedelaere, als er Siela Correl am Eingang einer Halle des Charimchar-Tores traf, in der von somerischen Händlern allerlei Waren angeboten wurden. Sie traten zur Seite, um einigen Somern Platz zu machen, die mit frischem Gemüse und Obst beladen die Halle verlassen wollten.

      In der Halle herrschte lebhaftes Treiben. Siela war begeistert von der Tatsache, dass es einen Markt im Transmittertor gab. Obwohl in der gewaltigen Anlage genügend Platz dafür vorhanden war, hatte sie nicht damit gerechnet, dass es eine solche Einrichtung gab, noch dazu eine, die über eine derartige Angebotsfülle verfügte. Doch es galt nicht nur, einige zehntausend Männer und Frauen zu versorgen, die mit ihren Kindern im Transmittertor lebten, sondern auch den Tausenden von Raumfahrern auf den Diskusraumern einiges zu bieten. So war das Transmittertor nicht nur zu einem Dienstleistungsprojekt für das Transportwesen geworden, sondern auch zu einem Umschlagplatz vor allem für Lebensmittel und kleinere Handelsobjekte, die dem täglichen Bedarf der Besatzungen dienten.

      Siela Correl nutzte jede sich bietende Gelegenheit, um auf den Markt zu gehen und vor allem frisches Obst und Gemüse, aber auch einige lang entbehrte Dinge wie Duftwässer, Körperpflegemittel und andere Kleinigkeiten einzukaufen, die das Leben angenehmer machen konnten.

      Alaska Saedelaere interessierte sich mehr für technische Dinge, und er hatte eine Fülle von interessanten Objekten gefunden, die er gern gekauft hätte. Ihre finanziellen Mittel waren jedoch beschränkt, da MUTTER nur wenige Edelkristalle mit sich führte, die sich in eine brauchbare


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