Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1). Perry Rhodan

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Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1) - Perry Rhodan


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leitete die Energien ab.

      Schon wurde Giuna attackiert, weil der Roboter den Ursprung des Schusses anmaß. Sie verschwendete keine Zeit damit, sich in Sicherheit zu bringen. Stattdessen feuerte sie erneut, mit höchster Energieleistung und im Dauermodus.

      Die Maschine stand inmitten eines glühenden, wabernden Chaos. Ihr Schirm kollabierte. Sie explodierte. Metallfetzen schwirrten durch den Raum.

      Ein scharfkantiges geschwärztes Etwas raste auf Giunas Kopf zu, nahm ihr komplettes Gesichtsfeld ein, und ihr Herz blieb stehen.

      Das Metall verdampfte in ihrem Schutzschirm. Rauch wölkte auf, und kleine Blitze verästelten sich greifbar nah vor ihr.

      Ein Alarm heulte auf. Wie war das doch gleich, mit den Dutzenden mechanischer Sensoren? Wahrscheinlich handelte es sich mittlerweile um Hunderte.

      »Wie lange?«, fragte Giuna.

      Noch immer empfand sie eine seltsame Ruhe. Ihre Gelenke kribbelten leicht. Sie behielt ihre Umgebung genau im Auge, nicht nur den Eingang: die Decke aus graubraunem Metall; das Gitter in der Seitenwand, das vielleicht der Lüftung diente; das Etwas, das sich als Schrank, aber auch als verkappter Robotwächter entpuppen könnte.

      Eine Fliege summte vor ihr durch die Luft. War das Tier schon immer hier gewesen oder mit ihnen eingedrungen? Doch draußen hätte es wohl kaum überleben können.

      Die Gedanken kosteten keine Zeit, sie waren eins mit der Wahrnehmung. Die Konturen der Wirklichkeit schienen Giuna schärfer, klarer als je zuvor in ihrem Leben.

      »Ich habe Zugriff«, sagte Cyprian. »Eine Minute, höchstens.«

      Er hätte auch sagen können, ein Jahr, ungefähr. Es lief auf dasselbe hinaus, denn das Gitter brach aus der Wand, und faustgroße Flugroboter schwirrten heraus. Sie feuerten unablässig Energiestrahlen ab. Gleichzeitig stampften drei, vier, fünf der kugelförmigen Roboter auf ihren Tentakelbeinen in den Raum.

      Die Schüsse der Roboter schwärzten das Metall an hundert Stellen. Etwas explodierte, und Feuerzungen loderten auf.

      Hinter der letzten Kampfmaschine schloss sich die Tür.

      Sie hatten damit gerechnet und sich auf diesen Fall vorbereitet – eine als unwahrscheinlich angesetzte Entwicklung, aber Giuna kannte ihre Befehle für diese Variante.

      Ihr Schutzschirm kassierte Treffer – zwei, fünf, zehn –, während sie die Gesamtlage abschätzte. Den auf die Innenseite ihres Helms projizierten Überlastungsgrad des Schirms ignorierte sie. Was änderte es, zu wissen, wie nah das Verhängnis bereits lauerte?

      »Wir gehen nach unten raus«, informierte sie Cyprian, der sich noch immer auf seine Arbeit im System der Versorgungsstation konzentrierte. »Ich starte den Countdown. Dreißig Sekunden.«

      »Ich brauche mehr ...«, setzte der Agent an.

      »Wir müssen!«, unterbrach Giuna. Sie schoss nicht auf die vielen Angreifer. Stattdessen platzierte sie die bereits aktivierte Bombe, die ihnen den Weg in die Freiheit sprengen sollte.

      24, zeigte eine Einblendung auf ihrer Helmscheibe.

      Giuna legte auch den zweiten, stärkeren Sprengsatz. Sie eilte zu Cyprian. Ihre Deflektor- und Schutzschirme interagierten und verschmolzen. Sie umklammerte mit der Rechten seine Schulter. »Raus hier!«

      »Ich hab's gleich«, sagte er.

      16

      »Cyprian!«

      Die Schutzschirme flammten auf. Energiezungen tanzten darüber. Die Welt versank in Rot und Schwarz und glühendem Weiß.

      Die Anzüge meldeten Überlastungsalarm. Welch eine Überraschung.

      9

      »Ich speichere den Kode«, sagte Cyprian.

      7

      »Fertig!«

      Giuna riss ihn mit sich, hinein in das Chaos aus tobenden Energien. Die Decke platzte auf. Etwas krachte neben ihnen auf den Boden.

      Ein Flugroboter schwirrte dicht vor Giunas Kopf.

      3

      Cyprian schoss, in einer geradezu beiläufigen Bewegung und erstaunlich zielsicher.

      1

      Der kleine Roboter explodierte. Und mit ihm ging die Welt unter.

      *

      Eine Druckwelle schleuderte Giuna weg – oder ein Chaos aus vielen Druckwellen.

      Der Schutzschirm blieb stabil, aber die Anzugpositronik konnte Giunas Position nicht halten. Sie drehte sich, überschlug sich in der Luft. Ihre Füße stießen an etwas.

      Ein Roboter tauchte vor ihr auf, rasend schnell. Ihre energetischen Schutzschirme kollidierten, es blitzte, und während sie weiter davongeschleudert wurde, sah sie, wie die Maschine explodierte und eine zweite in Flammen aufging.

      Das Arbeitspult kam in ihr Sichtfeld. Es zerbrach in einem Blitz aus Energie. Ein schwarzes Loch blieb im Boden. Kabel brannten wie Kerzendochte.

      Ihre Ohren dröhnten in unfassbarem, unbegreifbarem Lärm.

      Dann, eine Stimme: »Giuna!«, und eine Hand, die sie packte.

      Ein brutaler Schub schleuderte sie nach vorne, nein, nach unten, und sie begriff, dass sie auf die Decke zugetrudelt war.

      Cyprian Okri nahm ihren Anzug in Parallelsteuerung und bestimmte ab sofort ihre Bewegung. Er zog sie mit sich, in das Loch, das die Bombe in den Boden gerissen hatte.

      Sie stießen durch eine zerfetzte Metallwand, doch vor ihnen hing eine Strebe, die den Weg versperrte.

      Etwas flammte auf – Cyprian schoss, wie sie begriff. Das Hindernis verdampfte, dann umgab sie plötzlich Weite, freie Sicht ohne Flammen, Rauch und Energiesalven.

      Sie rasten im Freien dahin, hundert Meter über dem Boden.

      »Die zweite Bombe!«, schrie ihr Begleiter. »Jetzt!«

      Sie handelte automatisch, dachte weder nach noch zögerte sie. Sie gab den Zündimpuls.

      Sie jagten weiter, mit der vollen Kraft ihrer Flugaggregate, während hinter ihnen die geteilte Wohnkugel in einer gewaltigen Detonation zerbrach.

      Giuna drehte sich um und sah, wie die Überreste kippten. Sie fielen von der Turmspitze. Trümmer krachten in den Turm und brachten das ganze Gebilde zum Einsturz. Bruchstücke schmetterten in den Boden und bohrten sich hinein. Gluthitze verdampfte Eis- und Wassermassen. Das Chaos verschwand hinter weißgrauen Wolken, in denen rotes Feuer loderte.

      »Ein paar dieser Biester werden draufgegangen sein«, sagte Cyprian, »aber nicht alle. Wir sind noch nicht sicher.«

      Giuna fragte sich, ob sie sich jemals wieder sicher fühlen würde.

      »Ich steuere die Koordinaten an«, kündigte Cyprian an.

      Ein Punkt tauchte vor ihnen auf, in der Weite aus den vielen Schattierungen von Weiß. Er wuchs zu einem faustgroßen Ball, während sie darauf zurasten, dann zu einem Beiboot der TREU & GLAUBEN.

      Giuna versicherte, dass sie wieder voll bei sich war. Dass sie log, spielte in diesem Augenblick keine Rolle. Sie musste beweisen, dass sie es überstanden, dass sie die Situation gemeistert hatte.

      Sie erreichten das Beiboot. Ein Schott stand offen. Sie passierten es, landeten und schalteten die Deflektoren aus.

      »Wart ihr erfolgreich?«, fragte Kondayk-A1. Er trug einen Schutz- und Kampfanzug, bereit für den Einsatz, der sich direkt anschließen musste. »Ich meine, von dem Feuerwerk abgesehen.«

      Zu schnell, dachte Giuna. Es geht zu schnell.

      Aber nun gab es weder eine Pause noch ein Zurück. So funktionierte das Leben nicht.

      »Ich kenne den Transmitterzugangskode«, antwortete Cyprian. »Sie wissen nicht, wer in die Station eingedrungen ist


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