Perry Rhodan 438: Im Jahr der Cappins. William Voltz

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Perry Rhodan 438: Im Jahr der Cappins - William Voltz


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Ich bin bereit, in die Gegenwart zurückzukehren, wenn wir Gucky zusammen mit Lloyd, Lord Zwiebus und dem Paladin nicht ausschleusen können. Aber diesen Versuch müssen wir riskieren.«

      Cascal, der mit zahlreichen Protesten gerechnet hatte, wunderte sich, dass alle ruhig blieben. Er machte ein paar Schritte zu Claudia Chabrol hinüber.

      »Sind Sie damit einverstanden, dass wir für vierzig Sekunden in die Relativzukunft zurückkehren?«, fragte er die Ärztin, die von ihrer schweren Verletzung längst genesen war.

      »Sind Sie es denn?«

      Cascal hob die Schultern. Mit dieser Frage hatte er sich noch nicht beschäftigt.

      Sie maß ihn mit einem abschätzenden Blick.

      »Ich bin Soldat und kein Wissenschaftler«, erwiderte er.

      Ihre Mundwinkel zuckten.

      »Sie haben schon oft Proben Ihrer wissenschaftlichen Kenntnisse abgelegt. Als ehemaliger Prospektor sind Sie bestimmt kein verknöcherter Militär.«

      »War das ein Kompliment, oder nur der Versuch, mich gegen das geplante Unternehmen aufzubringen?«

      Die Ärztin lehnte sich mit dem Rücken gegen eine Maschine.

      »Am Anfang unserer Bekanntschaft habe ich oft den Wunsch verspürt, Sie zu ohrfeigen, Oberst.«

      »Oh!« Cascal deutete eine Verbeugung an. »Dieses Vergnügen können Sie sich jederzeit verschaffen.« Er hielt ihr herausfordernd den Kopf entgegen.

      »Ich habe über Sie nachgedacht«, fuhr Claudia Chabrol unbeeindruckt fort.

      Cascal stutzte.

      »Tatsächlich? Darf man das Ergebnis Ihrer tiefschürfenden Überlegungen erfahren?«

      »Gelegentlich.«

      Cascal machte eine alles umfassende Geste.

      »Vielleicht sind wir bald tot. Es wäre schön für mich, zuvor noch zu erfahren, was eine so schöne Frau von mir hält.«

      Sie drehte sich um und ging davon. Cascal sah ihr bewundernd nach. Es war erstaunlich, wie gut sie sich als einzige Frau dieses Unternehmens hielt. Die Gedanken des Raumfahrers wurden abgelenkt, als Atlan die ersten Befehle zur Vorbereitung ihres Unternehmens gab. Waringer und Kase sollten den Nullzeitdeformator durch die Zeit bewegen, genau dreitausend Jahre in die Relativzukunft.

      Bedauerlicherweise, überlegte Cascal, war es unmöglich, den Nullzeitdeformator auch räumlich zu bewegen. Das hätte ihnen viel Ärger erspart. Cascal versuchte sich vorzustellen, wie dreitausend Jahre in der Zukunft die Cappins an den Kontrollen ihrer Waffen saßen und nur darauf warteten, dass die Zeitkuppel wieder im Tal erschien.

      Irgendwie fiel es Cascal schwer, sich vorzustellen, dass er bei diesem Unternehmen den Tod finden könnte. Der Tod, das war etwas, was immer die anderen traf.

       2.

      Joak Cascal stieß mit dem Fuß gegen das große Bündel, das Gucky mit einem Teleportersprung aus dem Nullzeitdeformator bringen sollte.

      »Ist das nicht ein bisschen viel für dich?«, fragte er den Mausbiber, der soeben seinen Kampfanzug anlegte.

      Gucky streckte die Brust heraus.

      »Ich habe schon ganz andere Brocken transportiert.«

      »Das glaube ich dir gern. Aber diesmal sprechen alle Umstände gegen dich.«

      Atlan trat zwischen Gucky und Cascal. Er drohte Cascal mit dem Zeigefinger.

      »Hören Sie auf, dem Kleinen das Selbstvertrauen zu rauben.«

      »Das dürfte mir schwerfallen, Sir.« Cascal blickte sich um, ob jemand in der Nähe war. »Wäre es nicht möglich, dass Sie mich anstelle von Fellmer Lloyd oder Lord Zwiebus aus der Kuppel bringen lassen?«

      »Was?«, schrillte Gucky. »Atlan, wenn du zulässt, dass dieser Bursche an unserem Einsatz teilnimmt, kündige ich dir die Freundschaft.«

      »Lloyd und Zwiebus sind in diesem Fall wichtiger als Sie«, sagte Atlan zu Cascal. »Das gilt auch für den Paladin.«

      Cascal lehnte sich auf das Ausrüstungsbündel.

      »Und diese Sachen hier? Könnte man sie nicht zurücklassen?«

      »Es sind lebensnotwendige Ausrüstungsgegenstände.«

      Cascal sah ein, dass er sich damit abfinden musste, an Bord des Nullzeitdeformators zu bleiben. Sollte ihnen der kurze Sprung in die Relativzukunft gelingen, würden sie wieder hierher zurückkehren.

      Cascal blickte zu den Kontrollen hinüber, wo Waringer und Kase den Nullzeitdeformator für den Zeitsprung vorbereiteten. Seit sie den Dakkar-Tastresonator eingebaut hatten, brauchten sie nicht mehr zu befürchten, dass sie während eines Sprunges Schwierigkeiten bekamen.

      Cascal wusste, dass sie dies dem Supermutanten Ribald Corello verdankten, der inzwischen zum Freund der Menschheit geworden war.

      Cascal sah, dass auch Lloyd jetzt einen Kampfanzug anlegte. Nur Lord Zwiebus verzichtete darauf. Der Neandertaler schnallte den Energietornister auf seinen nackten Rücken. Seine Keule lag neben ihm auf dem Boden. Er würde sie auf jeden Fall mitnehmen.

      »Für einen guten Psychologen ist Ihr Gesicht ein aufgeschlagenes Buch«, sagte Dr. Multer Prest und trat an Cascals Seite.

      »Und was lesen Sie darin?«, fragte Cascal.

      »Dass Sie gern an dem Einsatz teilnehmen würden.«

      »Haben Sie mein Gespräch mit Atlan belauscht?«

      Prest hob abwehrend die Hände.

      »Aber nein! Ich mache mir nur Sorgen wegen Ihrer überschüssigen Energie. Wo sollen Sie die loswerden, wenn nicht in einem solchen Einsatz?«

      Cascal sah ihn misstrauisch an.

      »Was wollen Sie überhaupt? Ich brauche keine Seelenmassage.«

      »Im allgemeinen haben jene eine Seelenmassage am nötigsten, die es am heftigsten bestreiten.« Prest grinste. »Das ist nicht von mir. Außerdem sind Sie sowieso das klassische Beispiel eines halbwegs normalen Menschen.«

      »Vollkommen Normale scheint es in Ihrem Denkschema nicht zu geben?«

      »Erraten. Allein daran, was wir jetzt wieder vorhaben, können Sie erkennen, was in unseren Oberstübchen los ist.« Prest berührte mit der flachen Hand die Stirn. »Der Mensch sucht die Nähe des Todes.«

      Cascal hörte, wie die Projektoren des Nullzeitdeformators anliefen. Waringer beorderte alle Passagiere der Zeitmaschine an ihre Plätze. Wegen der unangenehmen Erfahrungen, die man gemacht hatte, mussten sie alle einen sicheren Sessel aufsuchen. Nur der Paladin blieb in seiner Nische stehen. Cascal fragte sich, was im Innern des Roboters vorging. Sicher arbeiteten die Thunderbolts bereits an einem Plan, wie sie im Gebiet der Cappins vorgehen wollten.

      Cascal ließ sich in einen freien Sessel sinken. Schräg vor ihm saß Atlan. Der Arkonide machte einen gelassenen Eindruck. Gefahr gehörte zu seinem Leben.

      Neben Cascal entstand ein Geräusch. Er drehte den Kopf.

      Dr. Gosling hatte neben ihm Platz genommen. Er zupfte nervös an seinem schwarzen Kinnbart.

      »Hallo, Doc!«, rief Cascal freundlich. »Haben Sie Ihre Roboter verstaut?«

      »Ja, natürlich!«, antwortete Gosling geistesabwesend. Er schien sich intensiv mit einem Problem zu beschäftigen.

      Cascal, der sensibler war, als die anderen vermuteten, fragte teilnahmsvoll: »Kann ich Ihnen irgendwie helfen, Doc?«

      Gosling errötete und warf einen kurzen Blick zum Platz von Dr. Claudia Chabrol hinüber.

      Das ist es also!, dachte Cascal verblüfft. Wer hätte das unserem schüchternen Robotiker zugetraut?

      »Wenn wir jetzt vielleicht


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