Perry Rhodan 1115: Bote des Unsterblichen. Clark Darlton

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Perry Rhodan 1115: Bote des Unsterblichen - Clark Darlton


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Ellert auf dem Platz in der Mitte der Obelisken diese:

      Kershyll Vanne, Ribald Corello, Tatcher a Hainu, Dalaimoc Rorvic, Lord Zwiebus, Takvorian und Merkosh, den Gläsernen. Balton Wyt, der neben ihm stand, gehörte zu dieser Gruppe.

      Siebzehn materialisierte Bewusstseine und keines von ihnen ohne besondere Eigenschaften und Fähigkeiten. Hier standen sie nun und warteten – warteten.

      Wozu diese Versammlung nach all den vielen Jahren, die inzwischen vergangen waren? Was war geschehen? Hatte es mit Perry Rhodan zu tun, mit der Menschheit, mit Terra selbst vielleicht?

      Mein Gott!, dachte Ellert, plötzlich erschrocken. Wie lange hatten wir keinen Kontakt mehr mit der Menschheit? Seit er sich von dem Bewusstsein und dem Körper Gorsty Ashdons gelöst hatte, schienen Ewigkeiten vergangen zu sein.

      Das lautlose Gemurmel der Gedankenimpulse verebbte, als Tako Kakuta in die Mitte trat und durch das Aufheben seiner Hand um die Aufmerksamkeit der Versammelten bat.

      »Hier sind wir nun, die alten Freunde und Gefährten Rhodans und der Menschheit. Wir folgten dem Ruf von ES, und wir dürfen glauben, dass wir Entscheidendes erfahren werden. Ich bin derjenige von uns, der Rhodan zuletzt sah, hier auf EDEN II. Er kündigte Ereignisse an, die inzwischen eingetreten sein müssen. Welcher Natur sie sind, weiß ich nicht, aber wir werden es – vielleicht – erfahren.« Er hob nun beide Arme. »Hier sind wir, ES! Wir warten! Nimm Kontakt auf!«

      Der Ruf wurde noch einmal von allen gemeinsam wiederholt.

      Dann entstand mentales Schweigen, das nicht von langer Dauer war.

      »Ich spüre seine Nähe«, strahlte André Noir einen Impuls aus.

      Nun spürten es auch die anderen. Es war anders als sonst, denn körperlos, in dem Bewusstseinskollektiv vereinigt, hatte es nur selten einen direkten Kontakt mit ES geben können, doch nun näherte sich der Unsterbliche nur ihnen, den siebzehn Projektionen.

      Genau über ihnen, in dem verhangenen Himmel über den Nebelschichten, entstand ein leuchtender Punkt und wurde, langsam herabsinkend, immer größer.

      Etwa ein Dutzend Meter über dem freien Platz hörte die Abwärtsbewegung auf. Der matt schimmernde Ball hatte einen Durchmesser von etwa einem halben Meter, und sein undefinierbares Innere war lediglich in Form durcheinanderquirlender Streifen zu erkennen.

      Dann sank ES weiter, bis ES nur noch einen Meter über der glatten Oberfläche schwebte. Hier hielt die Kugel an, aber auch weiterhin blieben die Streifen in ständiger Bewegung.

      Ohne dazu aufgefordert worden zu sein, bildeten die siebzehn Projektionen einen Halbkreis um ES, und wieder war es Tako Kakuta, der für alle anderen sprach: »Wir folgten deinem Ruf, Unsterblicher, und versammelten uns hier, wie du es wünschtest. Was immer auch der Grund für diese Zusammenkunft sein mag, wir danken dir für das Geschenk der Projektion, auch wenn wir es nicht für alle Zeiten behalten dürfen.«

      Noch erfolgte keine Antwort. ES schien zu warten.

      Und so fuhr Kakuta fort: »Der Mensch ist von Natur aus neugierig, das weiß niemand besser als du, der du einmal sagtest, nur diese gesunde Neugier sei es, die zur Entwicklung einer Zivilisation führe. Daher habe Verständnis für meine Frage, die ich für uns alle stelle. Die Frage lautet: Warum sind wir hier?«

      Das Leuchten der Kugel schien ein wenig intensiver zu werden, das Quirlen der Streifen heftiger, und dann empfingen sie alle die lautlosen Worte des Bewusstseinskollektivs, als spräche es direkt zu jedem einzelnen von ihnen.

      »Ich habe es vorher nie getan und hole es nun nach: Ich habe euch zu danken, denn euer Opfer von Erranternohre wurde zur entscheidenden Hilfe für mich in schwerer Zeit. Wenn ihr nicht zu mir gekommen wäret, wäre ein großer Teil des Universums vielleicht in seiner jetzigen Form nicht mehr existent. Eure Bewusstseine, in mir vereinigt, und die Bewusstseine all jener Menschen, die in mir aufgingen, gaben mir die Kraft, dem negativen Wirken der Superintelligenz Seth-Apophis erfolgreich entgegenzuwirken. Und jetzt ist der Augenblick gekommen, da eine Entscheidung heranreift.«

      Dann informierte ES die ehemaligen Mutanten in groben Zügen über die Entwicklungen in der Galaxis während der letzten 400 Jahre und sagte abschließend: »Durch ein Ereignis, dessen Ursache ich noch nicht kenne, erlitt Seth-Apophis etwas, das ihr Schock nennen würdet. Die Superintelligenz wurde in ihrer vollen Aktivität gehemmt. Dieser Zustand hält im Augenblick noch an, aber selbst ich vermag nicht zu sagen, wie lange noch. Zuvor geschehene Ereignisse trugen dazu bei, dass die Menschheit ihren Weg allein gehen musste, weil im Endeffekt alles davon abhing, dass ich meine eigene Mächtigkeitsballung stabilisieren musste, um eine kosmische Katastrophe zu vermeiden. Doch nun, mitten in der noch bestehenden Krise, droht erneut eine Gefahr – von Vishna und ihrem neuen Virenimperium. Mehr darüber später.«

      Keine der Projektionen konnte das Aussenden fragender Impulse verhindern, die von dem Unsterblichen empfangen wurden. Die lautlose Stimme beendete abrupt das mentale Chaos.

      »Unsere Aufgabe wird es sein, Terra zu warnen. Einer von euch wird die Reise nach Terra antreten und die Warnung überbringen. Ich werde diesem einen einen geeigneten Körper verschaffen, denn eine direkte Projektion von hier zur Erde ist nicht möglich.«

      Diesmal kamen keine Fragen, der Mitteilung des Unsterblichen folgte lediglich schockiertes mentales Schweigen.

      Balton Wyt brach es schließlich mit lauter Stimme: »Und wer soll dieser eine sein?«

      »Ich werde das nicht entscheiden, sondern ihr alle. Wählt den Geeignetsten von euch für diese Aufgabe aus, die nicht ungefährlich ist. Die Erfahrung ist wichtig, vergesst das nicht. Besprecht euch und entscheidet. Ich bin entschlossen, eure Wahl zu akzeptieren.«

      Betty Toufry schob Balton Wyt ein wenig zur Seite und näherte sich ES bis auf knapp einen Meter, ohne auch nur eine Spur von Scheu oder Unsicherheit zu verraten.

      »Wie können wir den Richtigen erwählen, wenn wir nicht wissen, welche Aufgabe er zu bewältigen hat? Wir alle verfügen über Fähigkeiten unterschiedlicher Natur. Und für die von dir angedeutete Aufgabe ist vielleicht eine ganz bestimmte Fähigkeit wichtig. Ich bin der Meinung, nur du allein könntest daher jenen bestimmen, der gehen soll.«

      Das kurze mentale Gelächter überraschte keinen der Anwesenden, auch nicht die Antwort des Unsterblichen: »Betty, bewerte meine Bemerkung bitte als etwas Positives. Ich gebe zu, deine Frage ist berechtigt, auf der anderen Seite muss ich dich bitten, der Klugheit deiner Gefährten zu vertrauen. Es wird für Terra und die Menschheit möglich sein, der drohenden Gefahr zu begegnen, wie schon oft zuvor. Die Art und Weise der Rettung werdet ihr noch erfahren. Der Erwählte hat zuerst die Aufgabe, die Erde zu warnen. Alles andere folgt später.«

      »Warnen?« Betty Toufry schien nicht im geringsten von dem leichten Verweis beeindruckt zu sein. »Warnen kann jeder von uns die Menschheit, wenn du ihm einen Körper gibst und ihn auf die Erde versetzt.«

      »So, meinst du das, Betty?« In der Antwort des Unsterblichen war ein Hauch von Ungeduld. »Dann bedenke, dass der Gewählte blitzschnell mit dem Bewusstsein einer ihm unbekannten Lebenseinheit zurechtkommen muss, ohne einen mentalen Schock zu verursachen, der seine Aufgabe gefährden würde. Ohne mehrfache Erfahrungswerte wird ihm das kaum möglich sein. Es ist nicht einmal sicher, dass ich die richtige Person finde, in die sein Bewusstsein schlüpfen soll. Kurz, das Experiment darf nicht misslingen, denn es gibt nur diese einzige Chance.«

      In kurzen Worten erläuterte ES den Anwesenden den Rettungsplan für Terra. Schließlich sagte er: »Wir zusammen sind zwar mächtig, aber auch unsere Macht hat Grenzen, die wir nicht überschreiten können.«

      Das genügte Betty. Mit einer leichten Verbeugung gegen die quirlende Kugel trat sie zurück. Und wieder war es Tako Kakuta, der die Initiative ergriff und sagte: »Unter diesen Umständen, meine ich, kann die Wahl nur auf einen von uns fallen, auf jenen von uns nämlich, dessen Bewusstsein bereits durch Dutzende andere Existenzen gewandert ist und es immer wieder verstanden hat, er selbst zu bleiben. Ich schlage also vor ...«

      »Ernst Ellert!«, dröhnte die Stimme von Lord Zwiebus über den freien Platz


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