Perry Rhodan 3061: Die Dunkle Schwere. Michael Marcus Thurner

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Perry Rhodan 3061: Die Dunkle Schwere - Michael Marcus Thurner


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ein. Ich werde dir so rasch wie möglich meine Beweise vorlegen. Aber zuerst müssen wir das Schiff von hier wegsteuern, weg von dieser Welt.«

      Die Positronik reagierte augenblicklich. Drei weitere TARAS schwebten in den Raum auf die beiden renitenten Offiziere zu. Sie packten die Terranerin und den Hasproner und führten sie ab. Die beiden wehrten sich nicht. Sie wussten, dass sie gegen die Kampfroboter keine Chance hatten.

      Die TARAS und ihre Gefangenen verließen die Zentrale, trügerische Ruhe kehrte ein. Gudati konzentrierte sich auf die Flucht, POSY unterstützte ihn bei seiner Arbeit. Die anderen Offiziere bedachten ihn immer wieder mit merkwürdigen Blicken. Sie waren mit dem Bazillus der Meuterei angesteckt worden.

      Nach wenigen Minuten hatte die RATBER TOSTAN das Poilusystem hinter sich gelassen. Das Schiff flog einen erratischen Kurs, der kein besonderes Ziel hatte. Wichtig war, etwaige Verfolger abzuschütteln und ihnen keine Möglichkeiten zu geben, das wahre Ziel herauszufinden.

      Welches ist denn das richtige Ziel?, fragte Gudati.

      Ich sagte doch schon, dass du ein Dummerchen bist! Lass uns ein Stück weiterfliegen und eine ganz besondere Welt ansteuern. Du wirst sehen: Sie wird dir gefallen.

      Verrat mir, wohin es gehen soll! Bitte, bitte!

      Aber nur, weil du so schön darum bettelst.

      Nun?

      Es handelt sich um die Welt Frattnu im Zimparisystem.

      Das sagt mir nichts. Gudati fühlte Enttäuschung. Er hatte sich ein besonderes Ziel erhofft. Insgeheim hatte er geglaubt, dass sein Freund den Weg nach Terra kannte. Den Weg zu jener mythischen Welt ...

      Sein Freund reagierte nicht. Er lachte nicht. Er gab keine Antwort, machte keine spöttische Bemerkung.

      Insgeheim.

      Dieses Wort rührte etwas an und in ihm. Gudati erwachte für einige Augenblicke aus seinem Traum, und wieder reagierte der andere nicht.

      Denn es gab einen Denk-Raum, in dem er allein für sich war. Eine Klause, die nur ihm gehörte. Und dorthin zog er sich für wenige Sekunden zurück. Ins Insgeheim.

      Gudati fühlte, dass etwas nicht in Ordnung war, gegen das er sich aber kaum zur Wehr setzen konnte. Er würde sich nicht lange in dieser Klause halten können. Er musste die spärliche Zeit möglichst effizient nutzen.

      Also aktivierte er ohne das Wissen seines Freundes den Linearen Faden, der die RATBER TOSTAN mit der NIKE QUINTO verband, und sperrte diesen Gedanken so weit weg wie irgendwie möglich.

      Gleich darauf wurde Gudati zurückgesaugt in seinen eigentlichen Denkbereich. In eine Welt, in der er sich deutlich wohler fühlte und in der seine Ziele allesamt klar vor ihm lagen. Denn er hatte ja einen Freund bei sich, der ihm half, sobald er selbst nicht mehr weiterwusste.

      Du wirst dich um den Rest der Zentralebesatzung kümmern müssen, meinte der Freund. Sie gehören ebenfalls zu den Feinden. Anschließend musst du dich mit POSY beschäftigen.

      Natürlich. Mit POSY beschäftigen.

      Wie hieß sein Freund eigentlich? Es war, als hätte ihm der Schultersitzer niemals seinen Namen genannt.

      Ich kann dein Freund Harvey sein, wenn du möchtest. Du kannst mich als ein riesiges, flauschiges Kaninchen wahrnehmen.

      Nein, das gefällt mir nicht.

      Also schön. Dann nenn mich Saessbekker.

      *

      POSY war ein Problem. Die Positronik zeigte gehöriges Misstrauen und wollte nicht glauben, dass es Verräter an Bord gab.

      Weil sie logisch strukturiert ist und nicht akzeptieren will, dass Verrat oftmals auf einer emotionalen Ebene beginnt. Sie sieht die vielen kleinen Anzeichen nicht, die eine Meuterei markieren.

      Richtig. Aber er war der Kommandant. Er hatte Möglichkeiten, die Herrschaft POSYS einzuschränken. Er konnte Vorschriften heranziehen, die für den Notfall galten.

      Ich helfe dir dabei, Daan. Ich habe eine lustige Idee.

      Saessbekker war ein formidabler Freund. Einer, der ihm einen Ausweg aus seiner Lage ebnen würde. Gudati vertraute ihm.

      Es klingt ein wenig verwegen, aber ich könnte Beweise für die Meuterei konstruieren. – Nein, warte! Sei nicht gleich empört! Die Renegaten drängen uns in eine Ecke. Die Feinde sind überall und drohen, die RATBER TOSTAN zu übernehmen. Das müssen wir unter allen Umständen verhindern. Richtig?

      Richtig.

      Wenn die Verräter mit Heimtücke arbeiten, müssen wir das auch tun. Andernfalls schaffen wir es nicht, die Herrschaft über das Schiff zu behalten. Verstehst du das?

      Saessbekker war schlau. Er wusste ganz genau, was zu tun war.

      Ich könnte einen Zeugen herbeischaffen, der vom Verrat Traekknors, Tempus und Hogams berichtet. Dieser Zeuge würde einen klitzekleinen Meineid schwören und erzählen, dass sich die drei in einer Kabine getroffen und Pläne zu deinem Sturz gewälzt hätten. Das entspräche nicht ganz der Wahrheit. Aber es würde uns weiterhelfen. Damit wäre unsere Position gestärkt – und wir könnten mit der Enttarnung der anderen Verräter fortfahren.

      Ein Zeuge? Was für eine interessante Idee!

      Natürlich wäre es nicht schön, ein Besatzungsmitglied lügen zu lassen. Aber der Zweck heiligte die Mittel, wie die Terraner so schön sagten.

      Wie wollte Saessbekker das anstellen?

      Ich kann sehr überzeugend sein, Daan. Aber damit unser Plan klappt, musst du mir einen winzigen Gefallen tun.

      Einem Freund wie Saessbekker würde er niemals einen Gefallen ausschlagen.

      Mit den aufgenommenen Rettungskapseln sind Cairaner an Bord gekommen. Du erinnerst dich?

      Selbstverständlich tat er das.

      Einer von ihnen heißt Orpard Surrutaio. Er hat Begleiter bei sich, die so tun, als würden sie auf ihn aufpassen. Surrutaio benötigt diese Aufpasser nicht. Sorg dafür, dass die beiden Cairaner isoliert und unschädlich gemacht werden, und lass Surrutaio in ein geeignetes Versteck schaffen. Er soll ein Schlafmittel bekommen. Er ist erschöpft und benötigt Ruhe.

      Gudati verstand nicht so recht. Was hatte Orpard Surrutaio mit seiner Suche nach einem Zeugen zu tun, der einen Meineid schwören sollte?

      Habe ich dir schon gesagt, dass du ein kleines Dummerchen bist?

      Saessbekker ließ Gudati etwas spüren, das sich wie ein Lachen anfühlte.

      Ich strenge mich an und bemühe mich, dir zu helfen, die Kontrolle über die RATBER TOSTAN zu behalten, und du stellst Fragen, als wärst du misstrauisch? Vertrau mir einfach! Vertrau deinem Freund!

      Ja, das war ein kluger Gedanke. Er hatte so wenige Freunde an Bord des Schiffs.

      Na also. – Ach, da fällt mir ein: Diese Aufgabe sollten einige hundertprozentig loyale Besatzungsmitglieder erledigen. Es wäre nicht gut, POSY in die Angelegenheit hineinzuziehen.

      Die Positronik war fehlerhaft. Richtig.

      Und wie würde es weitergehen, nachdem Surrutaio festgesetzt war?

      Lass dich überraschen, Dummerchen. Ich garantiere dir, dass du einen glaubwürdigen Zeugen bekommst.

      Warum tat Saessbekker das alles für ihn?

      Nenn es einen besonderen Freundschaftsdienst.

      4.

      Wno Traekknor

      Die Paralyse ließ nach. Während all der Zeit der körperlichen Betäubung war er bei Bewusstsein gewesen. Er hatte den Abtransport durch den TARA mitbekommen, ebenso die Versorgung in der Medostation durch einen Mediker und die anschließende Betreuung durch einen Posbi.

      Traekknor ertrug geduldig das Nachlassen der Paralyse. Das Kribbeln,


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