Fettnäpfchenführer Russland. Veronika Wengert
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höhere »Tarife« gefasst machen. Bitten Sie am besten ihre russischen Bekannten, ein Taxi anzuhalten und den Preis für Sie auszuhandeln. Damit kommen Sie auf jeden Fall billiger weg. Wenn Sie sagen, dass sie aus dem westlichen Ausland kommen, klingeln manchen Autofahrern geradezu die Dollarzeichen wie bei einem Spielautomaten in den Augen. Günstiger wird es hingegen, wenn Sie aus einem »Brudervolk« stammen, also dem Akzent nach etwa als Bulgare oder Serbe durchgehen könnten. Selbst aus dem Baltikum fährt man günstiger als unter der Prägung »Deutscher« oder »Westeuropäer«. Das gilt natürlich nur, wenn Sie sehr gut Russisch sprechen und sich einen entsprechenden Akzent antrainiert haben. Eine Krawatte und schicke Kleidung kurbeln den Fahrpreis gewöhnlich auch in die Höhe, ebenso wie Koffer. Die allermeisten Fahrer sind übrigens Männer!
In Reiseführern wird immer wieder gewarnt, dass man Schwarztaxis meiden sollte. Man könnte ausgeraubt oder zumindest beim Preis über den Tisch gezogen werden. Sicher kann das passieren, vor allem, wenn man wie Herr Müller beschwipst ist. Unter Alkoholeinfluss sollte man, falls die entsprechenden Sensoren noch funktionieren, ganz besonders vorsichtig sein! Am besten sollten Sie immer auf Ihr Bauchgefühl hören und niemals einsteigen, wenn Ihnen der Fahrer suspekt vorkommt oder wenn bereits mehrere Personen im Fahrzeug sitzen! Ansonsten ist in den meisten Privattaxen vermutlich noch nie etwas passiert. Sicher kennt hingegen jeder jemanden, der wiederum jemanden kennt, dem einmal etwas zugestoßen ist – solche Geschichten kursieren gerne.
Wenn Sie noch mehr sparen möchten, fragen Sie keine selbsternannten Taxifahrer, die vor Nachtklubs, Hotels oder teuren Restaurants lauern. Diese verlangen oftmals deutlich höhere Preise, vor allem von unwissenden Ausländern, denen auch schon mal mehrere Hundert US-Dollar oder Euro für eine Stadtfahrt abgeknöpft wurden, aus Unwissenheit! Machen Sie sich nicht zur Melkkuh! Stellen Sie sich lieber ein Stück entfernt auf die Straße und halten Sie den Arm raus – wenn Sie es sich zutrauen. Erwarten Sie dabei allerdings nicht, dass nun ein modernes Luxusauto stoppen wird! Wer sich ein westliches Importmodell leisten kann, hat es in der Regel nicht nötig, sich einige Rubel hinzuzuverdienen. Außer er muss noch seinen Autokredit abbezahlen – dann ist jeder Rubel willkommen!
Wenn Sie mal ein offizielles Taxi brauchen, können Sie entweder eines in der Stadt anhalten, das zufällig vorbeifährt. Das kann manchmal ganz schön lange dauern, da viele Taxen bereits Passagiere befördern. Sie können jedoch auch ein Taxiunternehmen anrufen (oder im Hotel oder Bekannte darum bitten). Alternativ haben Taxiunternehmen in Städten meist eine eigene Website, oft mit Kontaktformular. In Großstädten funktionieren auch mobile Apps, mit denen Sie sich ein Taxi rufen können.
Offizielle Taxis sind oft kanarienvogelgelb mit schwarz-weißem Schachbrettmuster an den Türen, haben aber auch jede Menge bunte Konkurrenz bekommen. Daher erkennt man die Taxis auf den ersten Blick nicht unbedingt sofort.
Solche Fahrten lohnen sich, wenn Sie einen bestimmten Termin wünschen, also z. B. früh morgens am Flughafen sein müssen. Dann können Sie eine oder mehrere Taxizentralen anrufen, nach dem Preis fragen und vergleichen. Einige Taxiunternehmen, etwa in Moskau oder St. Petersburg, haben auch englischsprachige Websites. Gerade für Flughafen-Transfers gibt es meist Fixpreise, die Sie auf einen Mausklick ermitteln können. Wundern Sie sich nicht: Der Preis vom Flughafen ins Stadtzentrum ist meist deutlich teurer als umgekehrt!
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