Von Liebe, Freundschaft und Feindschaft. Plutarch
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Über den Autor
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Der griechische Philosoph und Schriftsteller Plutarch stammte aus Chaironeia in Böotien, wo er auch einen Großteil seines Lebens verbrachte.
Er studierte in Athen, wurde mit verschiedenen Philosophenschulen bekannt – vor allem der Stoa und dem Platonismus – und reiste viel. Obwohl er das römische Bürgerrecht erhielt, fühlte er sich stets als Grieche.
Dennoch nahm er mehrere Magistraturen (Ämter) in der Provinz Achaia wahr und übernahm am Apollontempel von Delphi ein Priesteramt. Nur etwa die Hälfte seiner umfangreichen Werke sind erhalten.
Zum Buch
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Die philosophischen Schriften des griechischen Universalgelehrten Plutarch von Chaironeia (45-125 n. Chr.), meist unter dem Namen Moralia zusammengefasst, stellen eines der letzten großen Dokumente der Philosophie der heidnischen Antike dar.
Von Platon, aber in einigen Gedanken auch von der Stoa geprägt, äußert er sich in der hier vorliegenden Textauswahl zu den Extremformen menschlicher Beziehungen.
Die Schriften sind in der Reihenfolge ihrer Überlieferung abgedruckt und ergeben so eine abwechslungsreiche Mischung von Betrachtungen zu Liebe, Freundschaft und Feindschaft, jeweils mit Einleitung und Erläuterungen.
Inhalt
Herkunft und Geburt
Wie man den Schmeichler vom Freund unterscheiden kann
Wie man von seinen Feinden Nutzen ziehen kann
Trostschreiben an seine Gattin
Textausgaben
Übersetzungen und Teilübersetzungen
Einleitung
Herkunft und Geburt
Plutarch wurde um 45 n. Chr. in Chaironeia in Boiotien geboren und stammte aus einer Familie der alteingesessenen örtlichen Oberschicht. Sein Großvater, den Plutarch sehr liebte, hieß Lamprias. Ein eher distanziertes Verhältnis hatte Plutarch zu seinem Vater, der vor allem den philosophischen Neigungen eher zurückhaltend gegenüberstand. Seine Mutter erwähnt Plutarch in keiner seiner Schriften. Vielleicht ist sie früh gestorben, vielleicht hängt es mit dem durchaus zeittypischen Frauenbild zusammen, das ihm zu eigen war. Zur Familie gehörten noch zwei Brüder, Lamprias und Timon.
Zu Plutarchs Lebzeiten erreichte das Imperium Romanum, zu dem auch seine griechische Heimat gehörte, die in Provinzen eingeteilt war, seine größte Ausdehnung.
Jugend und Ausbildung
Auf Bildung legte Plutarchs Familie großen Wert. Der Sohn studierte Rhetorik an der Akademie in Athen und Philosophie bei Ammonios, einem platonischen Philosophen, ebenfalls in Athen. Außer Plato interessierte ihn dabei am meisten die Stoa, aber auch für Elemente der Lehre des Pythagoras konnte sich Plutarch begeistern.
Leben
Nach dem Studium kehrte Plutarch in seine Heimat zurück und lebte auf dem Gut seiner Familie, das er auch erbte. Mit seiner Frau Timoxena führte er eine glückliche Ehe, aus der vier Kinder, drei Söhne und als jüngstes eine Tochter hervorgingen. Letztere hatte sich die Mutter besonders gewünscht, weswegen sie auch nach ihr benannt wurde. Das Mädchen starb allerdings schon im Alter von zwei Jahren. Der älteste Sohn Soklaros starb wohl kurz nach dem zwölften Lebensjahr, denn er wird in Plutarchs Schriften später nicht mehr erwähnt. Überlebt haben wahrscheinlich die beiden Söhne Autobulos, benannt nach dem Großvater, und Plutarchos.
Plutarch hatte zahlreiche politische Ämter, vornehmlich in seiner Heimatstadt Chaironeia und zeitweise auch in der Provinz Achaia inne. Dazu gehörten die Leitung der Baupolizei und des öffentlichen Bauwesens in Chaironeia. Bedeutend waren auch seine zahlreichen priesterlichen Ämter; vor allem war er seit um 95 Priester am Apollotempel in Delphi und dabei vielfach bemüht, Stadt und Orakel zu fördern. Mit dieser Funktion hängt auch sein ausgeprägtes religionsphilosophisches Interesse zusammen.
Im Lauf seines Lebens reiste Plutarch in andere Teile Griechenlands, nach Kleinasien und Alexandria. Die auf den Reisen gewonnenen Erkenntnisse schlagen sich in seinen Schriften nieder, wobei Alexandria besonders nachhaltig auf ihn wirkte. Mehrfach reiste Plutarch nach Rom. Dort hielt er auch philosophische Vorträge, in der Regel in Griechisch, denn erst in späteren Jahren lernte er die lateinische Sprache gründlicher. Mit mehreren Römern war er befreundet, so etwa mit M. Mestrius Florus, einem Vertrauten Vespasians, von dem er seinen römischen Namen Mestrius Plutarchos annahm, anlässlich der Verleihung des Bürgerrechts, und mit Q. Sosius Senecio, einem dreimaligen Konsul und Freund Traians, dem er seine Biographien widmete. Weiteren