Historia Brittonum. Nennius
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Historia Brittonum
Über den Autor
GÜNTER KLAWES M.A.,
geb. 1963, studierte Alte Geschichte und Klassische Archäologie an der Universität Tübingen. Seit Jahren beschäftigt er sich mit den Mythen und Sagen des Mittelalters.
Zum Buch
Nennius’ Geschichte der Brittonen gehört zu den wichtigsten Quellen der Kolonisierung Britanniens durch die Angeln und Sachsen. In frühmittelalterlicher Weise verbindet sie Genealogien, gelehrte Berechnungen und das Bemühen um genaue Wiedergabe der überlieferten Ereignisse mit Sagen (zum ersten Mal in der lateinischen Literatur überhaupt taucht hier der Sagenheld Arthur auf!), Heiligenlegenden (etwa St. Patrick) und Wundererzählungen. Gerade diese legendenhaften Elemente vermitteln ein plastisches Bild von der Mentalität der Zeit. Der Historiograf ist vor allem darum bemüht, die eigene Tradition in die umfassenden Zusammenhänge der biblischen Weltgeschichte, der antiken Mythologie und der Geschichte des römischen Imperiums einzuordnen. Mit der Historia Brittonum des Nennius liegt uns eines der seltenen, kostbaren Dokumente vor, die ein wenig Licht in die „dunklen Jahrhunderte“ zwischen Antike und Mittelalter bringen.
Im frühen 9. Jh. stellte ein einheimischer Mönch eine Geschichte seines Volkes zusammen, die heute mit zu den wichtigsten Zeugnissen der „Dunklen Jahrhunderte“ der britischen Insel gehört. In einer Zeit, in der die Angelsachsen die keltischen Einwohner der ehemaligen römischen Provinz Britannia bereits größtenteils in das abgelegene Wales und Cornwall zurückgedrängt hatten, schuf er ein Buch, in dem er die Besiedlung Britanniens und Irlands beschrieb. Das Kaleidoskop, in dem Geschichte, Sage und gelehrte Konstruktion verschmelzen, spannt sich dabei von biblischen und römisch-troianischen Anfängen über die keltische Mythologie und Sagenwelt bis zur Eroberung durch die Sachsen. Lebendig werden König Vortigern, die Weissagung des Ambrosius über den Kampf der beiden Drachen, die List der Sachsen. Nicht zuletzt enthält dieses Buch auch die älteste Erwähnung Arthurs in einem lateinischen Text und führt uns damit ganz nahe an die Anfänge der Arthursage.
Nennius
Historia
Brittonum
Zweisprachige Ausgabe
Lateinisch-Deutsch
Übersetzt, eingeleitet und erläutert
von Günter Klawes
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
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Alle Rechte vorbehalten
Copyright © by marixverlag GmbH, Wiesbaden 2012
Lektorat: Dr. Bruno Kern, Mainz
Covergestaltung: Nicole Ehlers, marixverlag GmbH
Bildnachweis: picture-alliance, Frankfurt am Main/Imagestate/HIP,
Fotograf: E&E Image Library
eBook-Bearbeitung: Bookwire GmbH, Frankfurt am Main
ISBN: 978-3-8438-0301-4
Inhalt
PRAEFATIO NENNII BRITONVM HISTORIOGRAPHI IN HISTORIA BRITONVM
Vorwort des Geschichtsschreibers der Brittonen, Nennius, zur Geschichte der Brittonen
EVLOGIVM BREVISSIMVM BRITTANNIAE INSULAE, QUOD NENNIVS ELVODVGI DISCIPVLVS CONGREGAVIT
I. Von den sechs Zeitaltern der Welt
II. Die Geschichte der Brittonen
III. VITA PATRICII
III. Das Leben des heiligen Patrick
IV. ARTHVRIANA
IV. Arthuriana
V. REGVM GENEALOGIAE CVM COMPVTO
V. Die Abstammung der Könige mit Berechnung
VI. CIVITATES BRITANNIAE
VI. Städte Britanniens
VII. DE MIRABILIBVS BRITANNIAE
VII. Von den Wundern Britanniens
Literatur- und Abkürzungsverzeichnis
Anmerkungen
„Zusammen mit der um 830 datierten Historia Brittonum, die auf frühmittelalterliche Art die eigenen Traditionen in die biblische Weltgeschichte einordnete, bilden die cynfeirdd auf britischer Seite unsere wichtigste Quelle für die im 5. Jahrhundert einsetzende Kolonisierung der Insel durch die Angeln und Sachsen.“ (EDEL, 151. Die cynfeirdd sind die „frühen Dichter“ der Briten, die in Lobgedichten ihre Fürsten priesen. Diese Quellen sind in kymrischer Sprache verfasst.)
Der hier zitierten treffenden einschätzung der Geschichte der Brittonen durch DORIS EDEL für die geschichtliche Bedeutung der HB ließe sich noch ihre Bedeutung für die Mythen- und Sagenwelt des frühen Mittelalters auf den Britischen Inseln hinzufügen.
Wir sehen, wie man versuchte, die eigene Geschichte an die Bibel und die Ereignisse der Antike (Trojanischer Krieg, Gründung Roms) anzuknüpfen. Es begegnen