Savitri. Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter
Читать онлайн книгу.– noch nicht anerkannt, nicht einmal wahrgenommen, und von den meisten geleugnet. Doch sie ist da. Sie ist da, bemüht zu wachsen und des Ausgangs ganz und gar gewiss. Doch der Weg dorthin ist ein völlig neuer, nie zuvor begangener – keiner ist dort gewesen, keiner hat das getan! Es ist ein Neubeginn, ein universeller Neubeginn. Und deshalb ist es ein absolut unerwartetes und unvorhersehbares Abenteuer. — Die Mutter
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Teil I
EINLEITUNG
Meine lange Arbeit an Savitri war nicht Arbeit im üblichen Sinn, keine Arbeit mühevoller Konstruktion. Ich möchte sie beschreiben als unendliche Fähigkeit zu warten und auf die wahre Inspiration zu lauschen und all das zurückzuweisen, was nicht an sie heranreichte, wie gut sie aus der Sicht eines niederen Standards auch aussehen mochte, bis ich das bekam, das ich als absolut richtig empfand. — Sri Aurobindo
Kapitel 1
Savitri – das wundervolle prophetische Gedicht
Worte der Mutter
Über Savitri
1. Die tägliche Aufzeichnung der spirituellen Erfahrungen von dem, der es geschrieben hat.
2. Ein vollständiges Yoga-System, das jenen als Führung dienen kann, die der integralen Sadhana folgen wollen.
3. Der Yoga der Erde in ihrem Aufstieg zum Göttlichen hin.
4. Die Erfahrungen der Göttlichen Mutter in ihrem Bemühen, sich an den Körper, den sie genommen hat, anzupassen, sowie an die Unwissenheit und Falschheit der Erde, auf der sie inkarnierte.
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Eine Hymne an Savitri
Rig Veda (V.81)
l. Die Erleuchteten schirren ihr Mental und ihre Gedanken an die leuchtende Gottheit, die unermessliche, die leuchtend im Bewusstsein ist. Als der eine Kenner aller Manifestation von Wissen verfügt er allein über die Dinge des Opfers. Groß ist die Lobpreisung Savitris, der schöpferischen Gottheit.
2. Alle Formen sind Kleider, die der Seher anlegt, damit er das Gute und die Wonne für das doppelte und vierfältige Geschöpf erschafft. Savitri beschreibt durch sein Licht unsere himmlische Welt. Erhaben ist er und begehrenswert, weit ist das Licht seines Leuchtens beim Vormarsch der Morgendämmerung.
3. Und bei jenem Vormarsch folgen all die anderen Götter in ihrer Macht der Größe dieser Gottheit nach. Dies ist jener helle Gott Savitri, der durch seine Macht und Größe unsere irdischen Welten des Lichts ausgemessen hat.
4. Aber auch du gehst, O Savitri, zu den drei leuchtenden Welten des Himmels, und du wirst durch die Strahlen der Sonne geoffenbart, und du umschließt auf beiden Seiten die Nacht und wirst Mitra, O Gott, mit seinen etablierten Gesetzen der Wahrheit.
5. Und du allein hast Kraft zur Schöpfung, und du wirst zum Mehrer, O Gott, durch deine Vormärsche auf deinem Pfad, und du erleuchtest diese ganze Welt des Werdens. Shyavashwa, O Savitri, hat die Bestätigung deiner Göttlichkeit gefunden.
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Erläuterung Sri Aurobindos
Der Rishi besingt den Sonnen-Gott als die Quelle göttlicher Erkenntnis und den Schöpfer der inneren Welten. An ihn, den Seher, schirren die Sucher des Lichts ihr Mental und ihre Gedanken. Er, der eine Kenner aller Formen der Erkenntnis, ist der über das Opfer zuhöchst Verfügende. … Er hat für uns unsere irdischen Welten durch seine Macht und Größe ausgemessen: Aber in den drei Welten des Lichts geschieht es, dass er seine wirkliche Größe der Offenbarung in den Strahlen der göttlichen Sonne erreicht. Dann umschließt er die Nacht unserer Dunkelheit mit seinem Wesen und seinem Licht und wird zu Mitra, der durch seine Gesetze die leuchtende Harmonie unserer höheren und niederen Welten erzeugt. Er ist der eine Urheber unserer ganzen Schöpfung, und durch seine vorwärts gerichteten Märsche ist er ihr Mehrer, bis die ganze Welt unseres Werdens von seiner Erleuchtung erfüllt wird.
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Kapitel 2
Savitri – die Göttliche Mutter
Worte Sri Aurobindos
Savitri repräsentiert in dem Gedicht die Inkarnation der Göttlichen Mutter. … Diese Inkarnation soll in weit vergangenen Zeiten stattgefunden haben, als die ganze Sache eröffnet werden musste, um „die Wege zur Unsterblichkeit auszuhauen“.
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Worte Sri Aurobindos
Aswapatis Yoga besteht aus drei Teilen. Als erstes sucht er seine eigene spirituelle Selbst-Erfüllung als das Einzelwesen; dies wird als Yoga des Königs beschrieben. Als nächstes unternimmt er den Aufstieg als ein typischer Repräsentant der menschlichen Rasse, um die Möglichkeit der Entdeckung und des Besitzes all der Bewusstseinsebenen zu gewinnen. Dies ist im zweiten Buch beschrieben: Aber auch das ist nur ein individueller Sieg. Schließlich strebt er nach einer universalen Verwirklichung und einer neuen Schöpfung und zwar nicht länger für sich allein sondern für die Gesamtheit. Dies wird im Buch der Göttlichen Mutter beschrieben.
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Worte der Mutter
Mutter, Leiden kommt von der Unwissenheit und vom Schmerz, aber von welcher Natur sind Leiden und Schmerz, die die Göttliche Mutter um ihrer Kinder willen erduldet – die Göttliche Mutter in „Savitri“?
Der Grund liegt darin, dass sie an der Natur ihrer Kinder teilhat. Sie ist auf die Erde gekommen, um an ihrer Natur teilzuhaben. Denn wenn sie nicht an ihrer Natur teilhätte, könnte sie sie nicht weiterführen. Wenn sie in ihrem höchsten Bewusstsein bliebe, wo es kein Leiden gibt – in ihrem höchsten Wissen und Bewusstsein –, könnte sie keine Verbindung zu den Menschen haben. Und deshalb muss sie Gestalt und Bewusstsein der Menschen annehmen, um mit ihnen in Kontakt kommen zu können. Nur vergisst sie nicht: Sie hat das menschliche Bewusstsein angenommen, bleibt aber mit ihrem eigenen höchsten Bewusstsein in Verbindung. Und indem sie beides verbindet, kann sie diejenigen einen Fortschritt machen lassen, die in diesem Bewusstsein sind. Nähme sie aber das menschliche Bewusstsein nicht an und erlitte sie nicht das menschliche Leid, könnte sie den Menschen nicht helfen. Es ist kein Leiden aus Unwissenheit: Es ist ein Leiden aus Identität. Denn sie hat es auf sich genommen, die gleichen Schwingungen zu haben wie die Menschen, damit sie mit ihnen in Berührung kommen und sie aus dem Zustand herausholen kann, in dem sie stecken. Wenn sie keine Verbindung mit ihnen aufnähme, würde sie überhaupt nicht erkannt beziehungsweise niemand könnte ihre Strahlung ertragen. ... Das wurde in allen möglichen Formen, in allen möglichen Religionen gesagt und man hat sehr häufig vom göttlichen Opfer gesprochen, und es ist in gewisser Hinsicht wahr. Es ist ein freiwilliges Opfer, aber es ist wahr: auf einen Zustand vollkommenen Wissens, vollkommener Seligkeit, vollkommener Macht zu verzichten, um den Zustand des Unwissens der äußeren Welt auf sich zu nehmen, damit sie aus dieser Unwissenheit herausgezogen werden kann. Wenn man diesen Zustand nicht auf sich nähme, hätte man keinerlei Kontakt mit ihm. Es wäre keinerlei Verbindung möglich. Und das ist der Grund für die Inkarnationen. Sonst wären sie gar nicht notwendig. Wenn das göttliche Bewusstsein und die göttliche Kraft sich direkt vom Ort oder vom Zustand ihrer Vollkommenheit aus geltend machen könnten, wenn sie sich direkt auf die Materie richten und sie umwandeln könnten, wäre es gar nicht notwendig, einen Körper wie den der Menschen anzunehmen. Man bräuchte nur von der Welt der Wahrheit aus mit dem vollkommenen Bewusstsein auf das Bewusstsein einzuwirken. Das wirkt vielleicht tatsächlich, aber so langsam, dass man für die Bemühung, die Welt einen Fortschritt machen zu lassen, sie schneller voranzubringen, die menschliche Natur annehmen muss. Wenn man einen menschlichen Körper annimmt, muss man auch die menschliche Natur annehmen – teilweise. Anstatt aber sein