Die 5-Minuten-Mama. Ute Glaser
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Bettflucht unattraktiv machen
Ihr Kind steht nach dem Zubettgehen wieder auf? Ignorieren Sie, wenn es plötzlich ins Wohnzimmer lugt. Meist ist Neugier der Grund: Was geschieht dort? Das Ausschalten von TV/PC lässt die Attraktivität sofort sinken. Trippeln die Füßchen nicht von selbst zurück zum Bett, erklären Sie Ihrem Kind, dass Sie Feierabend haben und Ruhe brauchen. Begleiten Sie es zurück zum Bett ohne große Worte: Bettflucht sollte absolut unattraktiv sein. Wiederholt sie sich, reagieren Sie genau gleich. Beim dritten Mal an einem Abend bleiben Sie sitzen und sagen: »Jetzt gehst du allein zurück!« Falls die Szene häufig vorkommt und Ihr Kind quengelt, es wolle aufbleiben, nehmen Sie es beim Wort – wie Andrés Eltern.
André machte Zirkus beim Zubettgehen: Er wolle aufbleiben, er sei groß! Eines Abends erklärten seine Eltern, wer groß sei, dürfe nicht nur aufbleiben, sondern müsse sogar lange aufbleiben. Sie gestalteten den Abend uninteressant, hielten den Sohn wach und gingen extra spät schlafen. Nach zwei Tagen wollte André wie früher zu Bett!
Bettfreund zum Schlafen
Es lohnt sich, einem Baby in den ersten Lebensmonaten einen Bettfreund zu schenken. Gemeint ist eine Stoffpuppe oder ein Stofftier. Wichtig: Es sollte schön weich zum Kuscheln sein und ein Gesicht und einen Namen haben. Der Bettfreund bleibt beim Aufstehen liegen. »Tschüss, bis heute Abend«, heißt es zum Abschied. Und abends dann: »Guck mal, Lupo liegt schon im Bett!« Der Bettfreund versüßt das Schlafengehen, weil sein vertrautes Gesicht das Baby erwartet. Das tägliche Wiedersehen macht Freude und vermittelt Sicherheit. Sogar im Reisebett. Da Kleinkinder Dinge beseelen, ist der Bettfreund für sie ein reales Gegenüber: Mama geht nach dem Gutenachtkuss, doch der Bettfreund bleibt. Und tagsüber bewacht er das Bett. Erst wenn Ihr Baby partout darauf besteht, darf er mit aufstehen.
Der Bettfreund meines Babys heißt ...................... und ist ein(e)
Bildschirm-Buch-Kombi
Alle Kinder lieben Bücher. Doch sobald TV, PC, Smartphone und Tablet in ihr Leben treten, wird das Buch häufig verdrängt. Technik fasziniert schon die Kleinsten. Und für Eltern ist sie oft ein willkommener Babysitter, da sie billig und jederzeit verfügbar ist. Eltern haben dann Ruhe. Doch die kann trügerisch sein. Denn zur gesunden Entwicklung eines Kindes sind Gespräche, Spiele, Bewegung und Konflikte nach »analoger Art« notwendig. Achten Sie also auf altersgerechte Bildschirmzeiten und -inhalte, bleiben Sie bei Quengelei konsequent! Absprachen sind einzuhalten.
Kann Ihr Kind lesen, können Sie einen Deal machen: »Für 15 Minuten, die du liest, darfst du ebenso lange an den Bildschirm.«
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt für Kinder folgende maximale Bildschirmzeiten pro Tag: bis 2 Jahre bitte gar nicht, bis 3 Jahre 5 Minuten, 4 bis 6 Jahre 20 Minuten (aber nicht täglich), 7 bis 10 Jahre 30 bis 45 Minuten.
Feste Medienzeiten im Tagesablauf sind hilfreich.
WER Mama WIRD, LERNT NICHT NUR SEIN Kind KENNEN, SONDERN AUCH SICH SELBST.
Brotkunst fördert den Appetit
»Schon wieder Brot«, seufzen manche Kinder beim Abendessen. Bleiben Sie unbeeindruckt, sagen Sie nichts. Wenn es bei Ihnen Brauch ist, Brot zu essen, tun Sie es weiterhin. Ihr Nachwuchs würde auch bei allem anderen seufzen, das sich alternativlos wiederholt. Den kindlichen Appetit – und zugleich die Stimmung bei Tisch – können Sie jedoch durch ein paar Kunstgriffe steigern: Schneiden Sie kleine Brotscheiben (speziell Endstücke) längsseitig wie einen Kamm ein, dessen »Zinken« einzeln abgebrochen werden. Oder benutzen Sie Keksausstecher für ungewöhnliche Brotformen. Verwandeln Sie mit Ketchup und Paprika- oder Gurkenstückchen simple Butterstullen in lustige Gesichter – vielleicht mit Petersilienhaaren. Guten Appetit!
Beliebte Brotkunst ist bei uns:
Mama-Energiespartipp
Coaching mit guten Gedanken
Schöpfen Sie Energie aus sich selbst: mit guten Gedanken. Sie schwächen sich, wenn Sie an Unschönes denken. Und Sie stärken sich mit Gedanken an das, was für Sie angenehm ist. Sie sind skeptisch? Wagen Sie den Beweis mithilfe des Muskeltests. Der geht so: Bitten Sie eine andere Person, Ihren waagrecht ausgestreckten Arm hinunterzudrücken – Sie halten dagegen. Nun kommen die Gedanken ins Spiel: Denken Sie an eine Situation, in der Sie sich wohlfühlen, oder an jemanden, der Ihnen guttut. Womöglich hat sich Ihre Armkraft gesteigert? Nun wiederholen Sie die Übung, denken aber an Unschönes, während der Arm hinunter gedrückt wird: eine Situation oder Person, die Sie hassen oder die Sie belastet. Ihr Arm beweist Ihnen, wie Ihre Kraft schwindet. Wieder holen Sie dies so oft, bis Sie begreifen: Sie coachen sich mit Ihren Gedanken selbst. Welch eine Chance!
Chancen täglich neu
Ihr Kind macht Unsinn oder hat eine Regel missachtet? Als Mama muss »frau« Grenzen setzen und angekündigte, oft unliebsame Folgen durchziehen, auch wenn’s schwerfällt und das Kind meutert: »Du hast die Bausteine in den Sandkasten mitgenommen? Dann kommen sie erst mal weg!« Gut ist es, an die geltende Regel kurz zu erinnern (Bausteine sind Drinnenspielzeug) und anschließend Ihrem Kind eine Perspektive zu eröffnen: »Neuer Tag, neue Chance: Morgen kriegst du die Bausteine zurück. Dann kannst du zeigen, dass du dich an die Regel hältst. Ich glaube, das schaffst du!« Hat Ihr Kind zunächst sauer reagiert, so wird es nun durch Ihr Zutrauen versöhnt, sein Ich wird gestärkt. Die Sache ist damit abgeschlossen, bitte keinesfalls später nachkarten!
Anton, 4, reagierte oft trotzig. Tobte oder brüllte er weiter, obwohl seine Eltern über sein Verhalten zu sprechen versuchten, verschoben sie das Thema auf einen anderen Tag und brachten ihn in sein Zimmer. »Du kannst zurückkommen, wenn du wieder freundlich bist«, sagten sie. Lugte der Junge später vorsichtig um die Tür, reagierten sie, als sei nichts vorgefallen. Die neue Chance hatte begonnen …
Countdown zieht Schlussstrich
Ein Kind findet häufig kein Ende. Schon gar nicht, wenn Sie es gerade wünschen. Es soll jetzt den Roller wegstellen oder jetzt sein Spiel beenden? Ihre Bitte verhallt mit Sicherheit oft ungehört, zumal Ihr Kind vom »jetzt« kaum eine klare Vorstellung haben dürfte. Haben Sie nicht selbst öfter gesagt, dass Sie jetzt losfahren müssen – und nichts ist passiert? Falls Sie möchten, dass Ihr Kind sofort etwas tut oder lässt, nutzen Sie den Countdown. Zählen Sie rückwärts: »3 – 2 – 1.« Ihr Kind hört, wie die Zeit vergeht. Der Countdown wirkt,