Das zahlt sich aus. Marcia Gerwers

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Das zahlt sich aus - Marcia Gerwers


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dazu bei, dass MitarbeiterInnen sich vor allem in Familienunternehmen und kleineren Unternehmen wohlfühlen und dort häufiger gerne arbeiten.5 »Na, dann ist ja alles gut, ich geh das Buch umtauschen«, denken Sie jetzt? Halt, Stopp! Abgesehen davon, dass uns das persönlich enttäuschen würde, ist jetzt der falsche Zeitpunkt, die guten Vorsätze, die Mitarbeiterbindung in Ihrem Unternehmen zu verbessern, über Bord zu werfen.

      Die Zahlen sprechen zwar für Sie, aber so einfach ist es nicht. Gerade junge MitarbeiterInnen neigen, wie bereits erwähnt, zu einer hohen Wechselbereitschaft. Es gilt, diese gut ausgebildeten jungen Menschen zu halten. Aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, denn: Kommunikation ist kein Selbstläufer. Zwar sind die kurzen Kommunikationswege in kleinen Unternehmen auch der Grund für die Zufriedenheit der MitarbeiterInnen, sie müssen aber auch richtig und zielführend genutzt werden.

      Im Folgenden möchten wir Ihnen anhand zweier Beispiele das Problemfeld praktisch erläutern. Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Namen von Betrieben sind rein zufällig und haben keinen besonderen Grund.

      Die wichtigste Größe zur Mitarbeiterbindung ist einfach das Betriebsklima. Das allgemeine Gefühl des Miteinanders, das Wohlfühlen der/des Einzelnen. Nur wer sich wohlfühlt, wer in einem für sie/ihn angenehmen Betriebsklima arbeitet, bleibt dem Unternehmen langfristig erhalten, andernfalls nimmt die Wechselbereitschaft zu.

      1 1 Vgl. Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn, 2016

      2 2 Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn, 2020.

      3 3 Vgl. Broich, 2015, S. 18.

      4 4 Vgl. Hedtstück, 2014, S. 26.

      5 5 Vgl. Hedtstück, 2014, S. 26ff.

      Um langfristige Mitarbeiterbindung erzielen zu können, müssen wir das Problem bei der Wurzel packen. Die Basis einer guten Beziehung ist immer die Kommunikation. Diesen Vergleich werden Sie im Laufe der folgenden Seiten häufiger lesen. Er ist aber auch einfach treffend. Wenn Sie einen Menschen langfristig an sich binden möchten, müssen Sie mit ihm reden, ihm zuhören, Empathie zeigen, seine Bedürfnisse kennen und so gut wie möglich befriedigen. Aber von vorn: Was ist denn eigentlich »gute Kommunikation« oder eben »kluge Kommunikation«?

      Streng genommen sind die Begriffe »Mitarbeiterkommunikation« oder »Führungskommunikation« obsolet. Denn am Ende geht es doch immer einfach um zwischenmenschliche Kommunikation und die daraus resultierende Motivation oder Zufriedenheit. Auch im Unternehmen interagieren Menschen miteinander. Vergessen Sie also die Annahme, alle Ihre MitarbeiterInnen seien eben nur Ihre MitarbeiterInnen. Sie sind viel mehr als das: Sie sind zudem private Personen, die Bedürfnisse und Persönlichkeiten, Interessen und Vorlieben haben. Ihre Aufgabe als Vorgesetzte/r oder Personalbeauftragte/r ist es, die wichtigsten Persönlichkeitsmerkmale, die auch im Kontext von Arbeit relevant sind, zu identifizieren, zu respektieren und ihnen nachzukommen.

      Denn in der Tat ist erfolgreiche Kommunikation in Unternehmen der Haupttreiber für die Zufriedenheit der MitarbeiterInnen mit ihren Vorgesetzten und dem Unternehmen generell. Und nur, wenn Sie wirklich verinnerlichen, was Kommunikation eigentlich ist, was dazu gehört und wie Kommunikation funktioniert, können die Tools, die wir Ihnen später vorstellen, zielführend Anwendung finden.

      Was ist Kommunikation?

      Eines der berühmtesten Zitate in diesem Kontext stammt von dem Kommunikationswissenschaftler und Philosophen Paul Watzlawick: »Man kann nicht nicht kommunizieren.« Seine Mitteilung an uns ist ebenso einfach wie erkenntnisreich: Nonverbale Kommunikation ist Kommunikation. Hierzu ein typisches Beispiel aus der Arbeitswelt:

      Eine Mitarbeiterin sitzt in einem wichtigen Meeting am Tisch, ihr Blick ist auf ihr Smartphone gesenkt. Ihre unbewusste, nicht verbal gesprochene, aber kommunizierte Mitteilung an Sie lautet vermutlich: »Ich höre dir gerade nicht zu.«

      Ob Sie daraus nun ablesen: »Mich interessiert nicht, was der Chef erzählt«, oder »mich interessiert generell


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