Superlife. Olien Darin

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Superlife - Olien Darin


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       Tag 9

       Tag 10

       Darins letzte To-do-Liste

       Danksagungen

       Anhang A: Die umfangreiche Säure-Basen-Liste

       Anhang B: Quellen

       Über den Autor

       Index

       Impressum

      Einführung

      Ich bin wirklich total aus dem Häuschen.

      Aber bevor ich Ihnen erkläre, warum, möchte ich Ihnen von einem Auftritt des Komikers Louis C. K. erzählen, den ich in einer Late-Night-Show gesehen habe.

      Er erzählte, dass er gerade in einem Flugzeug gesessen habe. Als der Steward durchsagte, dass das WLAN nun verfügbar sei, habe der Typ auf dem Platz neben ihm sofort angefangen, auf der Tastatur seines Laptops herumzutippen. Doch nach einigen Minuten fiel das WLAN plötzlich aus.

      „So ein Scheiß!“, fluchte der Typ wütend.

      Wie Louis erzählte, ging ihm dabei Folgendes spontan durch den Kopf: „Da sitzen wir hier auf unseren Plätzen, fliegen mit 800 Stundenkilometern durch die Luft, und dieser Typ ist sauer, weil er seine E-Mails nicht lesen kann?“

      Das ist komisch und brillant, weil es so wahr ist – und so viel über uns alle sagt. Wir halten die Wunder, die uns jeden Tag umgeben, für so selbstverständlich, dass wir sie nicht mal mehr wahrnehmen.

      Ich rede von Ihrem Körper. Und von meinem auch. Von dem Körper eines jeden Menschen.

      Das Ganze ist ein unglaubliches Wunder. Und nicht nur ein Wunder – nein, wir haben es hier mit einer unendlichen Anzahl unglaublicher Wunder zu tun.

      Das Ganze ist so überwältigend, dass wir es kaum begreifen können. Wenn wir wirklich innehalten und über jede einzelne erstaunliche, atemberaubende, faszinierende Tätigkeit nachdenken müssten, die unser Körper ständig vollbringt, und zwar ganz von allein, ohne eine bewusste Anstrengung unsererseits und ohne dass wir auch nur davon wissen, hätten wir keine Zeit mehr, irgendetwas anderes zu tun. Wir wären zu überwältigt, es auch nur zu versuchen.

      Wasser in Wein zu verwandeln ist zweifellos ein Wunder. Aber ist die Verwandlung von Brokkoli, Walnüssen, Roter Bete, Äpfeln und Wasser in Knochen, Organe, Blut und Gehirn denn ein kleineres Wunder? Für mich nicht.

      Ich habe angefangen dieses Buch zu schreiben, als ich dreizehn Jahre alt war.

      Ich saß bei uns zu Hause in Minnesota auf dem Boden des Wohnzimmers, mampfte meine Schoko-Cornflakes und sah Zeichentrickfilme. Das Nächste, woran ich mich erinnere, ist, dass jemand über eine Grapefruit-Diät redete und berichtete, wie er sich dadurch großartig fühle und gesünder sei als jemals zuvor in seinem Leben.

      Das erweckte meine Aufmerksamkeit und ich hörte sehr genau zu.

      Zu jenem Zeitpunkt meines Lebens stimmte bei mir gar nichts. Ich war zu früh auf die Welt gekommen, hatte bei meiner Geburt gerade einmal 1590 Gramm gewogen, und meine Überlebenschance betrug 50 Prozent. Ich schaffte es, jedoch mit einer unterentwickelten Lunge und allen möglichen anderen Problemen. In der zweiten Klasse trug ich bereits eine Brille und ein Augenpflaster, hatte oft schlimme Kopfschmerzen, einen Ruhepuls von 120 Schlägen pro Minute – ungefähr dem gleichen Ruhepuls wie ein Kolibri –, litt ausgeprägt unter Hyperaktivität und hatte ein Schilddrüsenproblem, das mit einem Medikamenten-Cocktail behandelt wurde. Mit zehn hatte ich Wasseransammlungen in den Knien und mehrere Behandlungen wegen Allergien, Funktionsstörungen des Immunsystems und anderer seltsamer Leiden hinter mir. Weil die Ärzte und die Lehrer glaubten, dass ich unter einer Lernbehinderung litt, wurde ich aus dem normalen Unterricht herausgenommen.

      Ich war ein Wrack.

      Als der Werbespot zu Ende war, stellte ich meine Schoko-Cornflakes weg und bat meine Mutter, mir Grapefruits zu kaufen – und zwar viele. Ich ging dazu über, zum Frühstück Grapefruits zu essen und darüber hinaus mehrere Male am Tag. Die Grapefruits ersetzten die Pizza, die Süßigkeiten, die Softdrinks und all das andere Junkfood, mit dem ich meinen Körper vollgestopft hatte.

      Ich fing an, mich anders zu fühlen. Besser. Meine eigenen Entscheidungen zu treffen, und zwar solche, die funktionierten, baute mich auf. Ich setzte auch meine Pillen gegen die Hyperaktivität ab. Ich sagte es niemandem. Ich machte es einfach. Das sorgte dafür, dass ich mich noch besser fühlte. Cooler.

      Natürlich hielt ich nicht auf Dauer an der Grapefruit-Diät fest. Ich fiel zurück in die mangelhaften Ernährungsgewohnheiten eines Kindes aus dem Mittleren Westen. Doch während ich heranwuchs, achtete ich weiterhin aufmerksam darauf, was ich aß und trank und wie ich mich daraufhin fühlte.

      Seitdem bin ich auf diesem Pfad geblieben: Dinge auszuprobieren und auf das Feedback zu achten. Ich bin kein professioneller Wissenschaftler – ich bin ein ewiger Student. Aber auf diesem Weg habe ich eine Menge gelernt, und ich entdecke fortwährend immer noch Neues.

      Auf der Highschool wurde ich ein Leichtathlet, auf dem College spielte ich Football. Eine Rückenverletzung beendete schließlich meine Sportkarriere, aber meine Leidenschaft zu lernen, was uns gesund macht, war stärker denn je. Ich studierte Sportphysiologie und Ernährungswissenschaft, arbeitete persönlich mit Menschen zusammen, die sich verletzt hatten, und erfuhr mehr darüber, wie unser Körper tickt. Ich las alles, was ich in die Hände bekam, traf mich mit Wissenschaftlern und Forschern, die ihr Leben dem Studium der Gesundheit und der Ernährung widmeten, und saugte alle Informationen von ihnen auf wie ein Schwamm.

      Wenn ein Experte mir etwas mitteilte, das in meinen Augen Sinn ergab, probierte ich es an mir selbst aus. Wenn ich mich danach besser fühlte, hielt ich daran fest. Wenn nicht, ließ ich es wieder. Ich las viele wissenschaftliche Fachzeitschriften, aber ich wartete nicht darauf, dass mir irgendwelche Experten sagten, was ich tun sollte. Ich machte es einfach und fand es selbst heraus.

      Aus dem dreizehnjährigen Wrack, das ich gewesen war, wurde auf dem College ein Football-Spieler, dann ein Ernährungsberater und Fitnesstrainer, und heute verbringe ich meine Zeit damit, um die Welt zu reisen und nach den kraftvollsten Nahrungsmitteln Ausschau zu halten und diese zu testen, nach den erstaunlichsten und gesündesten ess- und trinkbaren Produkten, die die Natur je hervorgebracht hat. Mir haftet der Titel Superfood Hunter – Superfood-Jäger – an, aber meine Leidenschaft für dieses Thema geht weit darüber hinaus.

      Und jetzt bin ich aus dem Häuschen, weil ich die Gelegenheit erhalte, Ihnen alles zu erzählen, was ich über unseren Körper gelernt habe, was ich über die Dinge in Erfahrung gebracht habe, die er benötigt, und darüber, wie er tatsächlich funktioniert.

      Zum Beispiel diese Erkenntnis: Krankheiten existieren nicht.

      Mir ist völlig klar, wie verrückt das klingt, aber es ist wahr. Krankheiten existieren nicht. Jedenfalls nicht so, wie Ärzte und Wissenschaftler sie uns erklären.

      Uns wurde beigebracht, folgendermaßen zu denken: Wir leben unser Leben, fühlen uns gut, und drücken die Daumen und hoffen, dass es immer so bleiben möge, wissen jedoch, dass irgendwann etwas Schlimmes passieren wird. Irgendwas wird aus dem Ruder laufen. Irgendwas wird verrücktspielen. Vielleicht wird es unser Herz sein oder unsere Leber, oder unser Blut, unsere Lunge, unser Darm, unsere Knochen, unser Gehirn oder die Brust.


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