Die Großmeister des Mordes: Alfred Bekker präsentiert 12 Strand Krimis. A. F. Morland

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Die Großmeister des Mordes: Alfred Bekker präsentiert 12 Strand Krimis - A. F. Morland


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ich ihn ausschalten kann, hängt von der Qualität des Materials ab, dass Sie über ihn gesammelt haben."

      "Da brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen, Trevellian! Ganz bestimmt nicht!"

      29

      Mit großem Aufgebot wurde Lee Kuans Haus in der Bayard Street umstellt. Kollegen der City Police unterstützten uns dabei.

      Mit einer ziemlich großen Übermacht von G-men stürmten wir in das Haus. Etwa ein Dutzend bewaffneter Leibwächter empfing uns. Aber sie waren vernünftig genug, unserer Aufforderung, die Waffen niederzulegen nachzukommen.

      Mister Lee Kuan war ziemlich empört, als wir ihm seine Rechte vorlasen und die Handschellen klickten.

      "Geheimdienstliche Tätigkeit für eine fremde Macht ist nach wie vor strafbar", sagte ich ihm ruhig ins Gesicht. "Pech für Sie, dass 'The Virus' Ihre Tätigkeit sehr sorgfältig dokumentiert hat. Sie haben Zugangscodes zu den Rechnern des Pentagon an den chinesischen Geheimdienst verkauft..."

      "Das dürfte im Einzelnen schwer nachzuweisen sein, G-man!", höhnte Lee Kuan.

      "Möglich. Aber es reicht, um Sie erst einmal in Untersuchungshaft zu nehmen. Da macht jeder Richter mit. Und für Ihre Anwälte wird es ein hartes Stück Arbeit, Sie da mit einem blauen Auge davonkommen zu lassen!"

      Lee Kuan rang nach Luft.

      "Sie werden das bereuen, dafür sorge ich... Sie wissen ja gar nicht, wie weit mein Einfluss reicht!"

      "Es haben mir schon ganz andere gedroht, Mister Lee Kuan. Das beeindruckt mich wenig", gab ich gelassen zurück. Ich zeigte ihm sowohl den Haft- als auch den Durchsuchungsbefehl.

      "Möglicherweise können wir Sie aber auch noch wegen Mordes festnageln, Lee Kuan."

      "Wegen Mordes?"

      "Ja - beziehungsweise dem Auftrag dazu. Die juristische Wertung ist mir in dem Fall gleich. Es geht um einen Mann namens Max O'Flaherty. Ein junger Kerl. Ich nehme an, dass er hier war."

      "Nie gehört."

      "Wir haben bei ihm einen falschen australischen Pass auf den originellen Namen John Smith gefunden", mischte sich Milo ein. "Es muss ihn jemand geholfen haben, so ein Ding zu bekommen."

      "O'Flaherty hat für Sie als Gegenleistung wohl herausfinden müssen, wer 'The Virus' ist", fuhr ich fort. "Und dann wurde er eiskalt abserviert..."

      "Beweise!", knurrte Lee Kuan. "Was Sie haben ist doch nur Gerede!"

      Die Beweise kamen bei der Haussuchung zu Tage.

      Insbesondere fanden sich Proben jenes Giftes, dass der Gerichtsmediziner inzwischen in O'Flahertys Blut nachgewiesen hatte. Eine schöne Gespielin des großen Bosses namens Terry brauchten wir nur etwas zusetzen, dann bestätigte sie O'Flahertys Anwesenheit in Lee Kuans Haus. Ein Haus im übrigen, das beinahe vollständig videoüberwacht war. Bis auf die Sanitärräume. Ich stellte mir vor, wie Max O'Flaherty dort die Gelegenheit genutzt und jene paar Wörter auf seine Fußsohlen geschrieben hatte, die uns letztlich auf die Spur seines Mörders gebracht hatten. Er musste geahnt haben, dass Lee Kuan ihn eiskalt über die Klinge springen lassen wollte.

      Die Verhaftung Lee Kuans machte einige Schlagzeilen.

      Außerdem eine paar kleine diplomatische Verwicklungen, weil Lee Kuans Kontaktleute beim chinesischen Geheimdienst über Diplomatenpässe verfügten und in der Washingtoner Botschaft sowie in der UN-Botschaft in New York beschäftigt waren. Sie wurden ausgewiesen. Es wurmte mich, dass man an diese Leute auf Grund der diplomatischen Immunität nicht heran konnte, aber so waren nun einmal die Gesetze.

      George Drake wurde zu einer langjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Er saß sie unter falscher Identität in einem anderen Bundesstaat ab.

      "Möglicherweise ist er im Knast sogar sicherer als draußen", meinte Milo, als wir später noch einmal über den Fall sprachen. "Schließlich dürfte sein Ruf beim chinesischen Geheimdienst noch auf Jahre hinaus nicht der Beste sein..."

      "Ich hoffe nur, dass niemand auf die Idee kommt, diesem Kerl etwa die Verwaltung des Bibliothekscomputers seiner Haftanstalt oder etwas ähnliches zu überlassen...", erwiderte ich.

      Milo grinste breit. "In dem Fall würden wir sicher davon hören", meinte er und trank seinen Kaffee leer.

      ENDE

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