Julius Caesar. William Shakespeare

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Julius Caesar - William Shakespeare


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      William Shakespeare

      Julius Caesar

      Übersetzt von August Wilhelm von Schlegel

      Saga

       Julius Caesar

      Übersezt von August Wilhelm von Schlegel

      Titel der Originalausgabe: Julius Caesar

      Originalsprache: dem Englischen

      Coverbild/Illustration: Shutterstock

      Copyright © 1797, 2021 SAGA Egmont

      Alle Rechte vorbehalten

      ISBN: 9788726886047

      1. E-Book-Ausgabe

      Format: EPUB 3.0

      Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.

      Dieses Werk ist als historisches Dokument neu veröffentlicht worden. Die Sprache des Werkes entspricht der Zeit seiner Entstehung.

      www.sagaegmont.com

      Saga Egmont - ein Teil von Egmont, www.egmont.com

Erster Aufzug

      Erste Szene

      Rom. Eine Straße

       Flavius, Marullus und ein Haufe von Bürgern

       

       Flavius.

       

       Packt euch nach Haus, ihr Tagediebe! fort!

       

       Ist dies ein Feiertag! Was? wißt ihr nicht,

       

       Daß ihr als Handwerksleut an Werkeltagen

       

       Nicht ohn ein Zeichen der Hantierung dürft

       

       Umhergehn? – Welch' Gewerbe treibst du? sprich!

       

       Erster Bürger.

       

       Nun, Herr, ich bin ein Zimmermann.

       

       Marullus.

       

       Wo ist dein ledern Schurzfell und dein Maß?

       

       Was machst du hier in deinen Sonntagskleidern? –

       

       Ihr, Freund, was treibt Ihr?

       

       Zweiter Bürger.

       

       Die Wahrheit zu gestehn, Herr, gegen einen feinen Arbeiter gehalten, mache ich nur, sozusagen, Flickwerk.

       

       Marullus.

       

       Doch welch Gewerb? Antworte gradezu.

       

       Zweiter Bürger.

       

       Ein Gewerbe, Herr, das ich mit gutem Gewissen treiben kann, wie ich hoffe. Es besteht darin, einen schlechten Wandel zu verbessern.

       

       Marullus.

       

       Welch ein Gewerb, du Schuft? welch ein Gewerb?

       

       Zweiter Bürger.

       

       Nein, ich bitte Euch, Herr, laßt Euch die Geduld nicht reißen. Wenn aber ja was reißt, so gebt Euch nur in meine Hand.

       

       Marullus.

       

       Was meinst du damit? Mich in deine Hand geben, du naseweiser Bursch?

       

       Zweiter Bürger.

       

       Nun ja, Herr, damit ich Euch flicken kann.

       

       Flavius.

       

       Du bist ein Schuhflicker, nicht wahr?

       

       Zweiter Bürger.

       

       Im Ernst, Herr, ich bin ein Wundarzt für alte Schuhe: wenn's gefährlich mit ihnen steht, so mache ich sie wieder heil. So hübsche Leute, als jemals auf Rindsleder getreten, sind auf meiner Hände Werk einhergegangen.

       

       Flavius.

       

       Doch warum bist du in der Werkstatt nicht?

       

       Was führst du diese Leute durch die Gassen?

       

       Zweiter Bürger.

       

       Meiner Treu, Herr, um ihre Schuhe abzunutzen, damit ich wieder Arbeit kriege. Doch im Ernst, Herr, wir machen Feiertag, um den Cäsar zu sehen und uns über seinen Triumph zu freuen.

       

       Marullus.

       

       Warum euch freun? Was hat er wohl erobert?

       

       Was für Besiegte führt er heim nach Rom

       

       Und fesselt sie zur Zier an seinen Wagen?

       

       Ihr Blöck'! ihr Steine! schlimmer als gefühllos!

       

       O harte Herzen! arge Männer Roms!

       

       Habt ihr Pompejus nicht gekannt? Wie oft

       

       Stiegt ihr hinan auf Mauern und auf Zinnen,

       

       Auf Türme, Fenster, ja auf Feueressen,

       

       Die Kinder auf dem Arm, und saßet da

       

       Den lieben langen Tag, geduldig wartend,

       

       Bis durch die Straßen Roms Pompejus zöge?

       

       Und saht ihr seinen Wagen nur von fern,

       

       Erhobt ihr nicht ein allgemeines Jauchzen,

       

       So daß die Tiber bebt' in ihrem Bett,

       


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