Das Astrologie-Handbuch. Akron Frey
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Wenn Jupiter die geistige Autorität in den Mittelpunkt rückt, dann erschließt Steinbock die tieferen Schichten des von Jupiter autoritativ postulierten Sinns. Ihm geht es nicht mehr um das Vorgaukeln von Bildern, ihm geht es um Wahrheit! Präziser: um die Haltung des Wahrheitssuchers. Nur ein innerer Sinn kann zum unmittelbaren Erfassen der einer Vorstellung zugrunde liegenden Idee verhelfen, und das wiederum wird durch Steinbock erzwungen. Bist du einmal selbst bis zu den kollektiven Schöpfungsprozessen vorgestoßen, wo die Fragen zu den Prozessen entstehen, die durch die Vernunft nicht beantwortet werden können, dann magst du auch erkennen, daß die Antworten auf alle Fragen, die du dir stellst, in dir selbst liegen. Sie enthüllen sich dir, wenn du deine Ausrichtung von der äußeren Welt abziehst und nach innen wendest; dann wirst du dir deines Urwissens bewußt. Das mag als höchste Prämisse auch bedeuten, Gott und Teufel als die verschiedenen Seiten einer gleichen Münze zu erfahren: nämlich die Identität zwischen dem Realen in der “Illusion der Vorstellung” und dem Illusionären im ”Bild der Realität” festzustellen. Damit hast du die Chance, den Weg zum Gipfel, den du stets gesucht und nie gefunden hast, als Pfad zu erkennen, der gleichzeitig in die Tiefe führt. Denn hinter der Maske von Bewußtsein und Selbsterkenntnis lauern die Abgründe unbewußter Selbstverlogenheit: Alle Wege führen immer nur zu den Archetypen egoistischer Ich-Identifikationen, die wir uns als persönliche Ziele jetzt ausgewählt haben.
JUPITER IN WASSERMANN
Feuer/Luft: Der Quantensprung
Thema | Freiheit und Unabhängigkeit, Nonkonformismus, soziale Reformen, schöpferische Visionen, progressive Ideen |
Ziel | das höhere Selbst |
Die ganze Welt zerfließt in einer Sphäre von glitzerndem Licht, vor dir öffnet sich der Raum, und ganz hinten, wo die Helligkeit visionären Erlebens gleichsam in den Vorhof der Erleuchtung mündet, erwartet dich dein seelischer Begleiter, dein Führer ins Licht, denn Jupiter in Wassermann ist der geistige Wanderer auf den einsamen Straßen des Unbewußten, der dir oft nachts in den Träumen begegnet, und spricht: Du bist der Geist auf der ewigen Suche nach Licht und der selbstgefälligen Abgehobenheit, alles aus einer überpersönlichen Warte beurteilen zu wollen, und strebst nach Utopia, nach Überwindung aller Schranken und nach Aufhebung von Raum und Zeit. Der Schatten liegt in der Ruhelosigkeit und Hektik, die dich befallen, wenn es dir nicht gelingt, dein Spektrum auf die Bedürfnisse der Welt zu übertragen. Dann kann es passieren, daß du deine Gaben nur noch benutzt, um dich über die Umwelt zu erheben und deine Mitmenschen für dumm und kurzsichtig zu erklären. Erst wenn du den Teufelskreis dieser Wertungen überwindest und der Verstiegenheit deiner Welterklärungsmodelle entfliehst, kannst du in den Sphären der Götter jenen Regenbogen finden, dessen überirdisches Glimmen dich dann zu deinem höheren Selbst hinzieht – spring!
JUPITER IN FISCHE
Feuer/Wasser: Die Hymne der Sphären
Thema | Nächstenliebe, Opferbereitschaft, Transzendenz |
Ziel | Ideale der Selbstlosigkeit bzw. die Berührung mit Gott |
Jupiter in Fische verleiht die Gabe, die Welt in ihrer äußersten Ausdehnung zu erahnen, wie sie durch die himmlische Brille gerade noch illustriert werden kann, denn zum jupiterhaften Verlangen, sich ins Unermeßliche auszudehnen, kommt das fischehafte Sehnen, sich im Streben nach einem unbestimmten Ganzen aufzugeben, um sich durch Auflösung zu heiligen. Zugleich steigt eine unstillbare himmlische Sehnsucht aus dir empor, eine göttliche Flamme, die schnell auch zum Seelenbrand entarten kann, wenn du deinen spirituellen Rahmen überdrehst. Wie sprach doch Jupiter zur schönen Nymphe, als er sie mit seinem Dharmaleib durchdrang: Stets ist’s das eigene Gesicht, wenn man sich selbst im Licht erblickt: Wach auf und öffne deine Augen, denn in deinem Sehen will sich Gott betrachten… Die Gefahr dieser Stellung liegt darin, daß deine inneren Ziele so hoch in den Wolken schweben, daß sie meistens nur schwer zu verwirklichen sind. Du liebst das Empfinden kindlichen Versinkens in einer Woge kollektiven Gefühls, was sich nicht selten zur kultischen Anbetung spiritueller Inhalte ausdehnt, und fühlst dich selbst als Auserkorener, der zu den höheren Weihen zugelassen ist.
Jupiter in den Häusern
JUPITER IN HAUS 1
Der König der Könige/Das dominante Vaterbild
Hier verstehst du dich als Ritter oder edler König, hinter dessen Glaubenskriegen sich das oft überhebliche Gefühl für die unbedingte Richtigkeit der eigenen Meinung verbirgt und das damit verknüpfte Verhalten, für die eigenen Ideale mutig einzutreten. Mitunter verlierst du dich aber auch in der Rolle eines Verteidigers göttlicher Schöpfungskathedralen, der die natürlichen Instinkte verteufelt und der triebhaften Intuition der Muttergöttin die Moral christlicher Ethik entgegensetzt: Dann sah ich den Himmel offen, und siehe, da war ein weißes Pferd, und der, der auf ihm saß, heißt der Treue und Wahrhaftige; gerecht richtet er und führt er Krieg. Bekleidet war er mit einem blutgetränken Gewand; und sein Name heißt das Wort Gottes. Aus seinem Mund kam ein scharfes Schwert; mit ihm wird er die Völker schlagen. Und er herrscht über sie mit eisernem Zepter, und er tritt die Kelter des Weines, des rächenden Zornes Gottes, des Herrschers über die ganze Schöpfung. Auf seinem Gewand und auf seiner Hüfte trägt er den Namen: König der Könige und Herr der Herren. (Offenbarung 19, 11-16) Weil aber auch der Vatergott seiner inneren Bestimmung zur Ganzwerdung nicht entrinnen kann, führen seine verdrängten Triebe zu einem übertriebenen Verhalten, durch selbstgefälliges Gehabe und mangelnde Selbstkritik bisweilen mehr (psychologischen) Schaden anzurichten, als dies ein ehrlicher Sünder zu bewerkstelligen vermöchte.
Symptome | Sinn- und Glaubenskrisen (Blockaden innerhalb von Religion und Weltbildfragen), Unbefriedigtheit, Sinnlosigkeit, Todessehnsucht |
JUPITER IN HAUS 2
Das wuchernde Wachstum/Die verschwenderische Lebensenergie
Jupiter verkörpert immer eine Haltung, die von Grenzenlosigkeit und Fülle zeugt. In der materiellen Abteilung (Haus 2) möchte er hemmungslos genießen, denn: Arbeit ist nur das halbe Leben – die andere Hälfte ist der Spaß. Und Spaß bedeutet für ihn Lust und Liebe und alle Formen von materiellem Wachstum (Geld!) zugleich. Das Leben erscheint unter ihm wie ein ewig sprudelnder Quell, der sich aus sich selbst schöpft, denn Jupiter stellt die schöpferische Potenz der in sich selbst ruhenden Ausformung oder des Zugewinns dar. Hier finden wir auch jene Kraft, die poetisch als göttliches Schöpfungsvermögen, esoterisch als kosmische Strahlung,