Der Engelflüsterer. Kyle Gray

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Der Engelflüsterer - Kyle Gray


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Mutter arbeitete zu dieser Zeit als mobile Friseurin und war an diesem Abend spät dran. Als sie sich zurechtmachte, rief ihre Freundin Susan an, die die Party ausrichtete.

      „Du solltest dich beeilen, Diane“, sagte sie, „das Medium ist hier und sie will keine Anfrage von jemand anderem annehmen, bevor sie nicht mit dir gesprochen hat.“

      „Wovon redest du?“, fragte meine Mutter.

      „Nun“, begann Susan, „als sie hereinkam, sagte sie, dass noch jemand fehle, mit dem sie reden müsse. Wir teilten ihr mit, dass wir nur noch auf eine Person warten würden, und sie sagte, sie wisse das und dass man ihr nicht deinen Namen nennen solle, denn sie wisse bereits genau, wer du seist und dass sie eigens auf dich warten würde.“

      Meine Mutter dachte, man wolle sie auf den Arm nehmen und prustete vor Lachen.

      Als sie bei Susan war, bemerkte sie die merkwürdige Atmosphäre, sobald sie hereinkam. Meine Mutter hatte erwartet, dass alles ein Witz sei, aber die anderen Frauen waren offensichtlich über die Beharrlichkeit des Mediums ein wenig befremdet und ließen die Frau alleine, bis meine Mutter ankam.

      „Sie ist da drin“, flüsterte Susan und zeigte in Richtung Küche.

      Sobald meine Mutter hineinging, brummte das Medium „Diane…“

      Meine Mutter war total geschockt. Die Frau sprach mit der Stimme meiner Großmutter! Diese Stimme war sehr markant - die vielen Jahre, die Großmutter geraucht hatte, hatten für einen rauen Ton gesorgt.

      Dann kam Gladys, das Medium, wieder zurück und sprach mit ihrer eigenen Stimme, die viel heller und jünger klang.

      „Sie also sind Diane?“, fragte sie.

      Meine Mutter nickte.

      „Nun, dann beeilen Sie sich und setzen Sie sich, denn Ihre Mutter möchte mit Ihnen reden!“

      Meine Mutter setzte sich fassungslos.

      Sobald sie sich gesetzt hatte, sagte das Medium: „Hier ist eine Warteschlange. Ihre Mutter ist nicht die Einzige, die mit uns sprechen möchte, oder?“

      Meine Mutter war davon sehr verwirrt, aber um ehrlich zu sein, sie war von dem Ganzen verwirrt.

      „Ich habe einen Mann hier, der Ihnen danken will“, fuhr Gladys fort. „Kennen Sie jemanden, der Ihnen danken möchte?“

      Meine Mutter schüttelte den Kopf.

      „Denken Sie nach. Sie haben einmal jemandem geholfen, nicht wahr? Man hat mir gesagt, Sie halfen jemandem wirklich.“

      An dieser Stelle wurde meiner Mutter ganz flau, denn sie wusste genau, wohin das führte.

      „Dieser Mann“, fuhr Gladys fort, „dieser Mann, der jetzt bei mir hier ist, möchte sich dafür bedanken, dass Sie sein Leben gerettet haben. Er sagte mir, dass Sie ihn einmal auf der Straße wiederbelebt hätten und er Ihnen seine restlichen Jahre verdanke.“

      Was Gladys sagte, war die reine Wahrheit. Einige Jahre zuvor, als Teenager, hatte meine Mutter einen Mann reanimiert, der Hughie hieß.

      Als sie daran dachte, hörte sie, wie das Medium sagte: „Aye, Hughie, das weiß sie. Ich habe ihr gesagt, wie dankbar du bist, jetzt geh aus dem Weg und lass jemand anderes durch.“

      Der Himmelsweg funktioniert oft so, dass jemand, der schon eine Weile dort ist, sich als Erstes mit dieser Welt verbindet und dabei die Schleusen öffnet, damit sich auch andere verbinden können. In diesem Fall war Hughie der Erste und meine Großmutter war dicht hinter ihm.

      „Es ist Agnes, nicht wahr?“, fragte Gladys. „Sie heißt Agnes?“

      Meine Mutter nickte.

      „Nun, ich weiß, dass Sie an das hier gar nicht glauben, aber Agnes bittet mich gerade, Sie nach Ihrem blauäugigen Jungen zu fragen.“

      Die Rede war von mir. Das war einer der Namen, mit denen mich Oma immer gerufen hatte. Meine Mutter war sprachlos.

      „Ihr Sohn hat sie gesehen, wissen Sie, er trifft sich mit ihr, seit sie gestorben ist.“

      Das war erstaunlich. Aus der geistigen Welt, durch Gladys, bewies meine Großmutter meiner Mutter, dass sie noch immer da war, noch immer über uns wachte und dass ich sie von der Nacht an, in der sie starb, wirklich gesehen hatte. Ich hatte meiner Mutter all das bereits früher erzählt, aber diese Bestätigung von jemand anderem brachte die Dinge für sie auf eine komplett neue Ebene.

      „Sie sollten besser bald an all das hier glauben“, sagte Gladys, „denn der eine da, Agnes’ blauäugiger Junge, wird eines Tages genau das Gleiche machen wie ich. Er wird allerdings damit um die Welt reisen, und Sie werden niemals infrage stellen, was er sehen und was er hören kann, denn das wird über allem stehen, was Sie sich jemals vorgestellt haben.“

      Gladys sprach weiter und erzählte noch mehr über meine Sensitivität und über die Tatsache, dass meine Oma über mich wachte. Aber meine Mutter erzählte mir das jahrelang nicht. Sie behielt ihr Wissen für sich und achtete auf die Dinge, die kamen.

      Und es kam einiges ...

      Wie man das Beste aus einer Seance herausholt

      Zu einer privaten Sitzung mit einem Medium zu gehen, wie das an jenem Tag meine Mutter getan hatte, kann zu einer wirklich nervenaufreibenden Erfahrung werden. Ich habe allerdings ein paar Tipps für Sie, die es Ihnen hoffentlich leichter machen und Ihnen ermöglichen, das Beste aus dieser Sitzung herauszuholen.

      Als Erstes würde ich prüfen, mit wem ich es zu tun habe. Fragen Sie Freunde oder Verwandte, ob sie schon einmal von diesem Medium gehört haben, denn es gibt nichts Besseres als eine persönliche Empfehlung. Schauen Sie auf der Homepage des Mediums, ob es positives Feedback zu seiner Arbeit gibt. Die meisten Medien haben heutzutage eine Facebook-Seite, auf der die Leute oft Rückmeldungen zu den Seancen geben, und es gibt noch viele weitere Möglichkeiten herauszufinden, ob die Person, die Sie ausgewählt haben, einen guten Ruf hat oder nicht.

      Sagen Sie in der Nacht, bevor Sie sich treffen: „Danke, ihr Engel und Verwandten, dafür, dass ihr in meiner Sitzung durch-kommt.“ Denken Sie an die Menschen, von denen Sie hören wollen, und nutzen Sie Affirmationen, damit Sie das bestmögliche Ergebnis bekommen. Wenn ich beispielsweise eine gute Seance mit jemandem haben wollte, würde ich sagen: „Danke, Engel, Oma und Papa, dafür, dass ihr mit euren klaren, liebenden Botschaften zu mir durchdringt und mir Einsicht in mein heutiges Leben gebt. Danke dafür, dass ihr dem Medium die relevanten Informationen gebt, die nur ich verstehen kann!“

      Ich glaube, dass Ihnen ein Medium nicht allzu viele Fragen stellen sollte. Lassen Sie es seine Arbeit machen, denn es ist nun mal seine Arbeit.

      Antworten Sie mit „Ja“ oder „Nein“, aber seien Sie bereit zuzuhören, was die Geister zu sagen haben. Wenn Sie sich unsicher sind, denken sie nach und sagen Sie dann, dass Sie unsicher sind.

      Wenn die Sitzung gut läuft, sollten Sie spüren können, dass etwas Übersinnliches passiert. Ein Gefühl von Liebe und Anerkennung, das von den Engeln und Ihren Verwandten kommt, sollte den Raum füllen, um Ihnen dabei zu helfen, sich ganz zu fühlen.

      Seien Sie offen. Das Medium spricht vielleicht über Dinge, an die Sie nicht gedacht haben oder von denen Sie sogar nichts wissen wollen. Erinnern Sie sich daran, dass sie göttlich geführt werden und dass sie über diese Dinge sprechen, weil sie das Gefühl haben, es wäre für Sie wichtig.

      Medien sollten nur gute Botschaften und Prophezeiungen weitergeben. Wenn sie über den Tod sprechen und über künftige Katastrophen sprechen, nehmen Sie Ihr Geld und laufen Sie davon! Wenn sie mit Geistern und Engeln sprechen, können sie nur Liebe und Unterstützung anbieten. Todesprophezeiungen oder Voraussagen über den Untergang kommen vom Ego und sind ein sicheres Zeichen für einen Scharlatan.

      Ein gutes Medium nimmt niemals Geld im Voraus und wird Ihnen nur etwas berechnen, wenn Sie etwas gehört haben, das zu Ihnen passt. Wenn ich für


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