An der Seite des Lebens. Stephan Sahm

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An der Seite des Lebens - Stephan Sahm


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      Stephan Sahm

      An der Seite des Lebens

      Franziskanische Akzente

      herausgegeben von Mirjam Schambeck sf und Helmut Schlegel ofm

      Band 29

      STEPHAN SAHM

      An der Seite des Lebens

      Ethische Herausforderungen in Palliativmedizin und -pflege

      echter

      Herzlicher Dank geht an Eva Kasper für die sorgfältige Zuarbeit bei den Korrekturen und die Sponsorinnen, die die Reihe finanziell unterstützen.

      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über ‹http://dnb.d-nb.de› abrufbar.

      1. Auflage 2021

      © 2021 Echter Verlag GmbH, Würzburg

       www.echter.de

      Umschlag: wunderlichundweigand.de

      (Umschlagfoto: shutterstock / mats silvan)

      Satz: Crossmediabureau, Gerolzhofen

      E-Book-Herstellung und Auslieferung: Brockhaus Commission, Kornwestheim, www.brocom.de

      ISBN

      978-3-429-05615-5

      978-3-429-05151-8 (PDF)

      978-3-429-06530-0 (ePub)

      Inhalt

      1. Wie wir sterben wollen – ein Vorwort

      2. Sterbehilfe oder Sterbebegleitung – medizinische Handlungen am Lebensende

       Sterbehilfe versus Sterbebegleitung

       Kritik der überkommenen Nomenklatur: Passive Sterbehilfe ist ein paradoxer Begriff

       Die angemessene Bezeichnung: Änderung des Therapieziels

       Die überkommene Nomenklatur: die Fallstricke der „indirekten Sterbehilfe“

      3. Grenzen der Medizin und die ärztliche Indikation

       Die Begrenzung der Therapie ist ein Normalfall

       Das rechte Maß der Therapie

      4. palliative Kultur

       Palliative Versorgung, Palliativmedizin und Palliative Care

       Moderne Palliativmedizin ist keine „Barfußmedizin“

       Palliative Care nimmt den ganzen Menschen in den Blick

       Den Zeitpunkt der Änderung des Therapiezieles erkennen

       Palliative Care und multikulturelle Gesellschaft

      5. Suizidassistenz und aktive Sterbehilfe

       Hilfe beim Suizid oder aktive Sterbehilfe?

       Kritik der Hilfe beim Suizid

       Erfahrungen aus dem Ausland: dramatische Zunahme der Fälle von Suizidassistenz und aktiver Sterbehilfe

       Tötung auf Verlangen

      6. Der bessere Weg: Sterbebegleitung statt Sterbehilfe

       Spektrum von Palliative Care – palliative Pflege und Medizin

       Dimensionen des Schmerzes

       Spirituelle Begleitung im Sterben

       Multiprofessionalität der Sterbebegleitung

       Psychologie und Seelsorge

       Kein palliativer Übereifer

      7. Umgang mit Sterbewünschen – das suizidale Begehren

       Todeswünsche versus suizidales Begehren

      8. Palliative Sedierung

      9. Pflicht zur Ernährung – Verzicht auf Ernährung

       Müssen wir immer ernähren?

       Ernährung am nahen Lebensende?

       Ernährungstherapie, wenn die Zeitspanne des Lebens weit reicht

       Der Grenzfall: Patientinnen und Patienten im Wachkoma

       Freiwilliger Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit

      10. Selbstbestimmung am Lebensende

       Vorausschauend planen

       Vorausschauend planen stärkt das Vertrauen

       Umgang mit Konflikten

      11. Dem Leben zugewandt – Quellen der Barmherzigkeit

      12. Ethik und Recht – Die Folgen eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts

       Steht auf! Sterbebegleitung statt Sterbehilfe

      Anmerkungen

      Abkürzungsverzeichnis

      Zum Weiterlesen

      1. Wie wir sterben wollen – ein Vorwort

      Als Heinrich Schütz vor annähernd 350 Jahren starb, versammelten sich seine Freunde an seinem Bett. Sie sangen vielstimmig und hüllten den Sterbenden in Klang. Sie standen nicht nur um ihn, singend standen sie ihm bei. Der Schöpfer großer Musik, nicht zuletzt von Exequien, gehalten im Sterben. Ob die Schilderung zutrifft, vermögen wir heute nicht zu überprüfen. Der Schriftsteller Martin Gregor-Dellin überliefert sie uns so.1

      Heute sieht das Sterben vielfach anders aus. Infusionslösungen werden über Venenzugänge verabreicht, ein Piepton begleitet den Herzschlag, rhythmisches Keuchen einer Atemmaschine im Hintergrund. Für viele ein Schreckensbild. Nicht wenige fürchten, die Medizin kenne keine Grenzen.

      Die segensreichen Fortschritte der Medizin haben das Sterben verändert. Die Erfolge der Therapie verlängern das Leben vieler Menschen. Doch oft ist es nicht klar, wie lange eine Behandlung fortgeführt werden darf oder soll. Medizin ohne Grenzen droht zur Qual zu werden. Viele wollen dem entgehen. Hinzu kommt der Überdruss am Leben, den manche Menschen verspüren. Sie wollen den Zeitpunkt des Sterbens bestimmen.

      Kein Wunder, dass das Maß medizinischer Behandlung am Lebensende in der Gesellschaft umstritten ist. Nicht zuletzt Entwicklungen in einigen Ländern machen es unausweichlich, sich auch mit der Frage zu befassen, ob Sterbehilfe und Hilfe bei der Selbsttötung zum Repertoire der Medizin und der Pflege gerechnet werden sollen.

      In den Beneluxstaaten und Kanada ist die aktive Sterbehilfe straffrei, in acht Bundesstaaten der USA, in der Schweiz und im Bundesstaat Victoria in Australien ist die Hilfe der Ärztinnen und Ärzte bei der Selbsttötung erlaubt. Erst kürzlich wurde ein entsprechendes Gesetz in Neuseeland angenommen. Mehr noch: Suizidwillige könnten als Ressource für die Entnahme von Organen dienlich sein. Ärztinnen und Ärzte aus Kanada berichteten darüber im renommierten New England Journal of Medicine.

      Im


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