Romeo & Julia. William Shakespeare
Читать онлайн книгу.schrieb viele Theaterstücke.
Diese Stücke werden auch heute noch aufgeführt.
Romeo und Julia ist eines dieser Theaterstücke.
Hier wird dieses Theaterstück nacherzählt.
Die Liebesgeschichte von Romeo und Julia spielt in Italien.
Genauer gesagt in der italienischen Stadt Verona.
Im 16. Jahrhundert.
Damals lebten und dachten die Menschen anders als wir.
Wir finden das heute oft altmodisch.
Sie redeten auch viel vornehmer.
Deshalb können einige Wörter in dem Buch ungewohnt sein.
Doch ein paar Dinge waren nicht anders als heute.
Man verliebte sich zum Beispiel.
Und man stritt sich.
Meine Nacherzählung weicht ein bisschen vom Original ab.
Ich habe einiges weggelassen.
Denn Shakespeares Geschichte ist ziemlich kompliziert.
Ich wollte einen Text schreiben, der leicht zu lesen ist.
Hier und da habe ich auch etwas hinzugefügt.
Um zu erklären, wie das Leben im 16. Jahrhundert war.
Und dann muss ich noch etwas über die Liebe sagen: Im 16. Jahrhundert wurde nicht offen über Sex gesprochen. Das fand man unanständig.
Trotzdem wollten die Menschen darüber reden.
Darum benutzten sie eine Art Geheimsprache.
Eine weiße Taube war zum Beispiel eine schöne Jungfrau.
Saß die Taube in einem Käfig, war eine eingesperrte Jungfrau gemeint.
Und wenn die weiße Taube wegflog, war das Mädchen keine Jungfrau mehr.
Das Mädchen hatte also mit einem Jungen geschlafen.
In der heutigen Zeit wird offen über Sex geredet.
Ohne Tauben und Käfige.
Das habe ich in meiner Nacherzählung auch getan.
Doch eines habe ich nicht geändert:
Die große Liebe zwischen Romeo und Julia.
Und das traurige Ende ihrer Liebe.
Marianne Höhle
Ein heißer Tag
Romeo geht in der Stadt spazieren.
Das macht er fast jeden Tag.
Er genießt seine Streifzüge.
Er bummelt durch die schmalen Straßen.
Er geht zum Fluss, wo Dienstmädchen Wäsche waschen.
Er schlendert über den Markt.
In Verona ist immer etwas los.
Viele Menschen aus der Umgebung besuchen den Markt.
Hier wird alles Mögliche angeboten:
Werkzeug, Möbel, Obst und Gemüse.
Auch Hühner, Schafe und Kühe.
Die Leute bleiben stehen und plaudern.
Sie lachen und rufen.
Romeo schaut den Menschen auf dem Markt gerne zu.
Vor allem den Dienstmädchen, die Gemüse und Fisch einkaufen.
Es ist ein heißer Tag.
Bei dieser Hitze fällt das Arbeiten schwer.
Auf den Feldern schwitzen die Bauern.
In der Stadt stellen sich die Marktleute ab und zu in den Schatten.
Romeo macht die brennende Sonne nichts aus.
Er muss nicht arbeiten wie die anderen.
Denn Romeos Familie ist reich.
Und reiche Menschen brauchen nicht zu arbeiten.
Sie tun den ganzen Tag das, wozu sie Lust haben.
Romeo setzt sich an den Brunnen.
Dort ist es schön kühl.
Das Wasser spritzt und macht sein Gesicht nass.
Zwei Dienstmädchen lächeln ihm zu.
Sie schöpfen Wasser aus dem Brunnen.
Mit gefüllten Eimern machen sie sich auf den Heimweg.
Am Fluss
Romeo ist letzte Woche 18 Jahre alt geworden.
Dieser Geburtstag ist ein wichtiges Datum.
Mit 18 ist man erwachsen.
Seinen Geburtstag hat Romeo jedoch nicht gefeiert.
Es gab kein Fest und keine Geschenke.
Denn in Verona feiert man keine Geburtstage.
Dafür gibt es andere Feste in der Stadt.
Und zwar ziemlich oft.
Romeo geht am Fluss entlang.
Am Ufer liegen viele Boote. Die meisten gehören den Bauern aus der Umgebung.
Sie bringen morgens ihr Gemüse zum Markt.
Oder ihre Hühner.
Und abends fahren sie mit dem Boot wieder zurück.
Gerade gleitet ein großes Boot den Fluss hinunter.
Darin sitzen ein paar Mädchen und unterhalten sich.
An den Kleidern sieht Romeo, dass sie reich sind.
Heute ist ein schöner Tag für eine Bootsfahrt.
Auf dem Wasser ist es angenehmer als an Land.
Es ist nicht so staubig und nicht so heiß.
Romeo wandert immer am Fluss entlang.
Schließlich erreicht er den Stadtrand.
Aber er geht weiter.
Jetzt fließt der Fluss durch einen Wald.
Die Äste der Bäume ragen ins Wasser.
Romeo kommt gerne hierher.
Vor allem, wenn es so warm ist wie heute.
Am Ufer sitzt sein Freund Mercutio.
Romeo lacht, als er Mercutio sieht.
Mercutio hat die Schuhe ausgezogen.
Seine Füße baumeln im Wasser.
„Was tust du hier am Wasser?“, fragt Romeo.
Mercutio
Mercutio dreht sich um.
Dann erkennt er seinen Freund Romeo und grinst.
„Guten Morgen, mein Freund!“, begrüßt er ihn.
„Das geht doch nicht“, meint Romeo.
Er zeigt auf Mercutios nackte Füße.
„Das machen doch nur Bauern“, sagt er.
„Es ist angenehm kühl“, antwortet Mercutio.
Romeo setzt sich neben Mercutio.
„Früher sprangen