Glücklich mit mir selbst. Ruediger Dahlke

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Glücklich mit mir selbst - Ruediger Dahlke


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rel="nofollow" href="#u105daa67-6b55-5878-8010-1177d12f6487">Mut zum Lebensplan image Schenken ist exponentielle Glücksvermehrung image Ganz bei dir selbst image Meditation: Der Weg ist das Ziel image Kreative Auswege aus der Einsamkeits-Falle image Schlusswort

       Anhang

       Personen- und Sachregister

       Vita Ruediger Dahlke

       Veröffentlichungen des Autors

       Dank

      Wie und warum dieses Buch entstand

      Ich lebe mein Leben basierend auf zwei Prinzipien. Eins – ich lebe, als ob heute mein letzter Tag auf Erden wäre. Zwei – ich lebe heute, als ob ich für immer leben würde.

      OSHO

      Zuallererst möchte ich klarstellen, die meiste Zeit meines Lebens in Partnerschaft gelebt zu haben, mit allen Höhe- und auch einigen Tiefpunkten. Begonnen hatte ich mein Partnerschaftsleben als Hippie. In der 68er-Zeit mit ihren Kommunen und Wohngemeinschaften sollten Partnerschaften dem Anspruch nach »offen« sein, was nicht ausschloss, dass man auch dauerhaftere Verbindungen einging. Letztlich stellte ich in diesem Umfeld aber immer wieder fest, dass die hohen Ansprüche in puncto Freiheit und Verzicht auf Besitzansprüche letztlich doch uneingelöst blieben und zur Verdrängung ebendieser Besitzansprüche und zu Ausbrüchen verdruckster Eifersucht führten.

      Im Ashram von Bhagwan/Osho in Poona, heute Pune, wo der Anspruch freier Sexualität galt, erlebte ich, wie sich ein Swami, ein männlicher Ashrambewohner, herzzerreißend beschwerte, weil sich die über alles geliebte Partnerin von ihm abgewandt hatte, und er zum Schluss mehr stammelte als sprach: »It didn’t work.« Bhagwans ernüchternde Antwort: »It’s not supposed to work.« Aber wenn es nicht funktionieren sollte – was sollte es dann?

      Während meiner nunmehr 70 Lebensjahre habe ich mehrere wundervolle Partnerinnen gehabt und geliebt – und viel von ihnen lernen dürfen. Obwohl ich unter zwei Scheidungen meiner Mutter mitgelitten und mir fest vorgenommen hatte, niemals zu heiraten, brauchte ich offenbar doch auch selbst zwei Ehen, um das Thema Partnerschaft zu bearbeiten. Die erste war eine Liebesheirat, hielt 25 überwiegend wunderschöne und durchweg lehrreiche Jahre, schenkte uns Naomi, unsere Tochter, und ging mit einer liebevollen Fünf-Minuten-Scheidung in eine Freundschaft fürs Leben über. Wir können somit friedlicher als vorher miteinander Eltern für unsere Tochter sein und auch noch besser zusammenarbeiten.

      Dafür zeigte mir, dem Autor des Schattenprinzips, die zweite Ehe und Scheidung ebendieses.

      Und die zweite Frau meines Lebens? Sie hatte mich verlassen, kurz bevor ich dieses Buch begann. Dass ich es mir vornahm zu schreiben, und zu diesem Thema, begriff ich auch als Einladung an mich selbst, mich meiner Einsamkeit bewusst zu stellen.

      Natürlich dachte ich dauernd an die Beziehung und litt schwer an ihrem Verlust. Da meine Gefühls- und Gedankensphäre davon total eingenommen war, stürzte ich mich in die Arbeit. Und staunte von Tag zu Tag mehr, wie leicht und flüssig sie mir von der Hand ging und wie viel ich schaffte. Ich fand sogar noch Zeit für Tai Chi, Meditations- und Körperübungen. Dabei aber war unübersehbar: Es fiel mir deutlich schwerer, die Gedanken nicht abschweifen zu lassen, im Unterschied zur Arbeit, die sich bei mir mehr und mehr zur Schreib-Meditation entwickelt hat. Über Einsamkeit zu schreiben, das konnte jetzt unmöglich nur Ablenkung sein. Auf mich allein gestellt, zurückgezogen von allen und allem, verbanden sich für mich äußere und innere Arbeit. Wie von Zauberhand erschuf ich – nein: erschuf sich wie von selbst etwas sehr Besonderes und Wertvolles für mich. Ganz nebenbei und ausnahmsweise ohne lange Diskussionen mit einem Verleger wurde sogar der passende Buchtitel dafür gefunden.

      Ich muss hier noch etwas erwähnen, und ich weiß, dass ich das oft tue, aber ich werde nicht müde, es zu tun – eben weil es so eminent wichtig ist. Es betrifft das Essen.

      Hinzu kam nämlich, dass ich meine Ernährung sofort minimiert hatte und ganz automatisch auf Früchte und einiges Gemüse, also Rohkost, umstellte. Obendrein war Lockdown! So fielen auch Ablenkungen wie Aus- und Essengehen aus. Schon nach wenigen Tagen merkte ich, wie wohl mir das tat. Dabei genieße ich schon seit über 40 Jahren Kurzzeitfasten und esse sowieso höchstens zwei(erlei) Ma(h)l am Tag.

      Aber es zeigten sich auch die Schattenseiten. Ich musste mich geradezu zwingen, nicht gleich alles schon während der Vorbereitungsphase im Stehen zu verspeisen. Das »Zeitsparen«, obwohl im Hinblick auf die Arbeit als positiv empfunden, ging rascher und ungezügelter weiter, als mir lieb war. Gemeinsame Essensrituale fehlten mir sehr. Andererseits ist Rohkost auf Frucht- und Gemüsebasis nicht nur unkomplizierter, sondern auch deutlich bekömmlicher, so dass ich besser schlafe und am nächsten Morgen ausgeruhter und noch fitter bin.

      So hatte ich, schneller als erwartet, bereits ein dreifaches Teilergebnis erzielt, um mit meiner Situation klarzukommen: eine sinnvolle, erfüllende Arbeit, auch noch mit hoher Produktivität, und eine verbesserte Ernährung. Alles wichtige Themen, die aus gutem Grund in diesem Buch auch wiederkehren werden. Der immer noch empfundene Entzugs- und Sehnsuchtsschmerz verschob sich nun weitgehend auf die Einschlafphase, die aber – frei von partnerschaftlichen Spielen – allmählich auch wieder kürzer wurde. Anfangs half ich nach, mittels vorheriger, intensiver körperlicher Anstrengungen: Ich übte mich sozusagen vorsätzlich müde, um besser einzuschlafen. Mal wieder etwas körperliche Betätigung tat mir aber auch außerordentlich gut.

      Aus der Synergie von minimierter Rohkost, intensivem Üben, tieferem Schlaf und sinnhaltiger, erfüllender Arbeit ergab sich ein intensiver innerer Prozess. Er erlöste in mir, als typischem »Beziehungsmenschen«, eine lichtvolle Klarheit in einem Schattenbereich meiner selbst. Durch bewusstes Allein-Sein waren Kraft und Kreativität zurückgekehrt. Und dass, während ich schrieb, auch meine verloren geglaubte Partnerin ganz allmählich wieder zurückkehrte, gehört zum Geheimnisvollsten, was ich dabei erleben durfte.

ERSTER TEIL

      Paare und Solisten – in Glück und Unglück

      Es gibt keinen Weg zum Glück. Glücklich-Sein ist der Weg.

      BUDDHA

      Als Arzt und Berater frage ich mich seit 40 Jahren: Warum wollen so viele Menschen, die in Partnerschaften leben, im Grunde nichts lieber als hinaus, zurück in die »Freiheit«? Und warum sind so viele, die allein leben, oft einsam und sehnen sich nach nichts stärker als nach glücklicher Partnerschaft? Da muss es zwischen den Extremen doch eine Zwischenzone geben, in der Paare und Solisten gleichermaßen glücklich sein und ihr Leben genießen können.

      Allerdings hatte ich auch eine sehr spezielle Einweisung in Sachen Paar- und Ehe-Therapie. In der Psychiatrie für eine geschlossene Männerstation angemeldet, um so richtig die Härtefälle des Fachs zu erleben, landete ich einmal pro Woche in der Eheberatung. Ich gestattete


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