Vollzug. Hansjörg Anderegg
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Vollzug
Der 4. Fall mit BKA-Kommissarin Chris
Thriller
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Print-ISBN: 978-3-96752-196-2
E-Book-ISBN: 978-3-96752-694-3
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28237 Bremen
Alle Personen und Namen innerhalb dieses Buches sind frei erfunden.
Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.
Kapitel 1
Hamburg
Der Einsatzleiter streckte drei Finger hoch, dann gab er dem Mann am Rammbock das Zeichen zum Angriff. Sperrholz splitterte. Die Tür prallte an die Wand des Flurs. Eine Blendgranate rollte in die Wohnung und explodierte mit einem Knall, der die ganze Etage erschütterte. Im nächsten Augenblick standen in jedem Zimmer der kleinen Wohnung Männer des SEK Hamburg, das Sturmgewehr im Anschlag.
»Polizei! Hinlegen und Hände auf den Rücken!«
Der Einsatzleiter hätte sich den Befehl sparen können. Die Sozialwohnung im achten Stock des Plattenbaus war leer in fast jeder Hinsicht. Möbel gab es so gut wie keine. Einzig ein Fernseher und zwei Pritschen mit Luftmatratzen, auf denen zerknüllte Schlafsäcke lagen, die von Weitem nach scharfem Schweiß stanken, zeugten von menschlichen Bewohnern. Das Fernsehgerät stammte von einem andern Planeten als die abbruchreife Wohnung. Der ultraflache Großbildschirm war an einen Satellitenempfänger gekoppelt, den zwei XXL Parabolantennen auf dem Balkon speisten. Der arabische Kanal von Al Jazeera sendete eine Art Talkshow, in der sich drei Männer anschrien.
»Soviel zu den Bewohnern«, knurrte der Einsatzleiter, verärgert und erleichtert zugleich.
Immerhin hatte er richtig gezählt. Er befahl den Rückzug. Spurensicherung und Fahndung nach den Verdächtigen waren nicht mehr Aufgaben des Spezialeinsatzkommandos.
»Ihre Wohnung«, sagte er zu den Kommissaren vom Bundeskriminalamt, denen er diesen zweifelhaften Einsatz verdankte. »Das Loch ist praktisch leer. Zwei Pritschen, zwei benutzte Schlafsäcke, TV Gerät, das ist alles. Gute Unterhaltung.«
Oberkommissarin Dr. Chris Hegel vom BKA dankte höflich und fügte hinzu:
»Lassen Sie zwei Männer zur Bewachung zurück, bis die Kollegen vom LKA eintreffen.«
Sie nickte ihrem Partner, Kommissar Sven Hoffmann, zu, streifte die hauchdünnen Latex-Handschuhe über und betrat das ›Loch‹. Sven rümpfte die Nase, als sie im einzigen Zimmer standen, das die Verdächtigen bewohnt hatten.
»Stinkt wie im Klassenlager«, brummte er angewidert.
Chris schaltete das arabische Streitgespräch stumm. Für die Kriminaltechnik gab es in dieser Wohnung