Station 9. Hansjörg Anderegg
Читать онлайн книгу.p>
Hansjörg Anderegg
Station 9
Der 8. Fall mit BKA-Kommissarin Chris
Thriller
Impressum
Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
http://www.d-nb.de abrufbar.
Print-ISBN: 978-3-96752-200-6
E-Book-ISBN: 978-3-96752-698-1
Copyright (2021) XOXO Verlag
Umschlaggestaltung: Grit Richter, XOXO Verlag
unter Verwendung der Bilder:
Stockfoto-Nummer: 1665847021, 1346645870
Buchsatz: Grit Richter, XOXO Verlag
Hergestellt in Bremen, Germany (EU)
XOXO Verlag
ein IMPRINT der EISERMANN MEDIA GMBH
Gröpelinger Heerstr. 149
28237 Bremen
Alle Personen und Namen innerhalb dieses Buches sind frei erfunden.
Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.
Kapitel 1
Wien
»Die üblichen Spinner«, sagte jemand hinter ihnen. »Die hätten damals auch gegen die Erfindung des Rads protestiert.«
Jamie blieb abrupt stehen. Chris verlor um ein Haar das labile Gleichgewicht auf den High Heels. Ihr Kommentar war noch nicht spruchreif, da lagen sich die beiden Männer lachend in den Armen.
»Nick, Gosh! Alter Schwede! Was hast du hier verloren?«
»Ich bin auch Mediziner, schon vergessen?«, lachte der Fremde.
Nicks Begleiterin, ebenso verwundert über die ungestüme Begrüßung, wechselte einen amüsierten Blick mit ihr. Die Männer schien nicht im geringsten zu stören, dass sich das Volk am Eingang zum Billrothhaus am Schottentor zu stauen begann. Die Transparente rückten näher, die Schlachtrufe der Demonstranten wurden lauter:
»Gentechnik Nein!«, »Pfuscht nicht an unseren Genen herum!«, »Spielt nicht Gott!«
Eine Gruppe junger Leute, die sich vom Fußballstadion hierher verirrt haben mussten, begann dröhnend auf ihren Tröten zu blasen. Kontraproduktiv, dachte sie. Niemand verstand mehr, was die aufgebrachte Menge skandierte.
Die beiden Männer hatten vergessen, was um sie herum geschah. Nicks Begleiterin, ungefähr in ihrem Alter, groß und doch zierlich, als schwebte sie, prominente Nase im Gesicht aus ›Tausendundeine Nacht‹, zog sie ungeniert aus mit ihren dunklen Augen. Ohne von ihr abzulassen, klopfte sie Nick auf die Schulter.
»Willst du uns nicht vorstellen?«
Jamie kehrte in die Gegenwart zurück.
»Ich denke, das sollten wir besser drinnen im Foyer tun.«
Seine Bemerkung brach den Bann.
»Ausgezeichnete Idee«, sagte sie aufatmend wie nach einer unblutig endenden Festnahme.
Über dem Eingang prangte ein Transparent, das die Kongressteilnehmer mit goldenen Lettern in der internationalen Sprache der Wissenschaft willkommen hieß: Welcome to the 1st Vienna Congress on Medical Genetics. Einige Demonstranten verstanden das als Einladung, worauf die Wiener Polizei bewies, dass auch sie im Zeitalter der Globalisierung angekommen war und die ungebetenen Gäste mit roher Gewalt zurückdrängte.
Namensschild am Jackett, Sektglas in der Hand, stellte Nick sich und seine Begleiterin vor. Dr. Niklaus von Matt, stand auf seinem Schild. Ein Mediziner wie ihr Ehemann Jamie, was sonst.
»Diese bezaubernde Dame ist Dr. Mona Saatchi, die wichtigste Stütze meiner Klinik«, sagte er stolz, als hätte er sie erschaffen.
Sein Gesicht strahlte dabei noch heller, der Mund lächelte sein ansteckendes Lächeln. Er würde das freundliche Gesicht selbst dann nicht verlieren, wenn sich sein Fallschirm nicht öffnete, schätzte sie.
»Mona ist ein Geschenk des Himmels«, fügte er hinzu. »Manchmal zweifle ich, ob es mich noch braucht im OP.«
»Habe ich mich auch schon gefragt«, grinste Mona. »Dr. Christiane Roberts«, las sie laut von ihrem Namensschild.
Sie gab ihr die Hand und hielt sie fest, bis Jamie einfiel, auch sprechen zu können.
»Das ist Chris, meine bessere Hälfte.«
»Jamie Roberts, der Einsiedler, hat geheiratet!«, platzte Nick heraus. »Nicht zu fassen.« Zu ihr gewandt, murmelte er. »Wie konnten Sie nur auf den hereinfallen?«
»Er kocht sehr gut.«
»Das erklärt natürlich alles.«
Das verbale Techtelmechtel endete abrupt mit dem Aufruf an die verehrten Referenten, sich bitte in der kleinen Bibliothek zur Besprechung einzufinden.
»Das gilt wohl auch für mich«, seufzte Jamie. »Darf ich euch allein lassen?«
»Gerne«, antwortete Mona etwas zu schnell.
Zu dritt suchten sie freie