Der Spiegel des Dharma mit Ergänzungen. Geshe Kelsang Gyatso

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Der Spiegel des Dharma mit Ergänzungen - Geshe Kelsang Gyatso


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href="#ub40c7075-888c-5cd4-b1a3-66e935375a7b">Die Hunderte von Gott­heiten des Freudvollen Landes und ihren Kommentaren.

      DIE VIERTE STUFE: DIE FÜNF GROSSEN BITTEN VORBRINGEN

      Zuerst bringen wir ein Mandala dar und dann bringen wir die eigentliche Bitte vor. Wir stellen uns vor, dass sich das ganze Universum in das Reine Land Buddhas verwandelt und wir bringen dieses Mandala dem Buddha des Mitgefühls, Avalokiteshvara, dar.

      Dann widmen wir uns der Übung Die fünf großen Bitten vorbringen. Diese sind:

      (1) Dauerhafte Befreiung aus dem Kreislauf unreinen Lebens erlangen

      (2) Konventionellen Bodhichitta und endgültigen Bodhichitta entwickeln und bewahren, die Hauptpfade zur Erleuchtung

      (3) Nichttugendhafte Handlungen und Verblendungen vollständig reinigen

      (4) Das Reine Land Buddhas erlangen

      (5) Erleuchtung erlangen

      Dies sind die allgemeinen großen Bitten, und unsere Schulung zu vervollkommnen, die sechs Arten von Lebe­wesen zu reinigen und zu verwandeln, ist eine besondere große Bitte. Aus der Tiefe unseres Herzens bitten wir Avalo­kiteshvara, der untrennbar von unserem spirituellen Meister ist, unser Geisteskontinuum zu segnen, sodass wir diese Schulung vollenden können. Während wir uns auf diese Bedeutung konzentrieren, wiederholen wir in unserem Geist viele Male das folgende Bittgebet:

      O Guru Avalokiteshvara, Buddha des Mitgefühls,

      Bitte segne schnell mein Geisteskontinuum,

      Sodass ich schnell die Schulung vollende,

      Die sechs Arten von Lebewesen zu reinigen und zu verwandeln.

      DIE FÜNFTE STUFE: DIE EIGENTLICHE SCHULUNG, DIE SECHS ARTEN VON LEBEWESEN ZU REINIGEN UND ZU VERWANDELN

      Dies hat zwei Teile:

      1. Schulung in Meditation

      2. Schulung in nachfolgender Praxis

      SCHULUNG IN MEDITATION

      Wir stellen uns vor und denken:

      Aufgrund meiner einsgerichteten Bitte an Guru Ava­lo­ki­tesh­vara, der auf meinem Scheitel weilt, strahlt fünf­farbiges Licht, die Natur der allwissenden Weisheit Avalokiteshvaras, aus seinem Körper und löst sich in die ganze Welt und alle Lebewesen auf, die sechs Arten von Lebe­wesen. Alle Unreinheiten der gesamten Welt und der Lebe­wesen, die sie bewohnen, sind gereinigt. Die gesamte Welt wird das Reine Land Buddhas und alle Lebewesen, die sechs Arten von Lebewesen, werden zu erleuchteten Wesen.

      Wir meditieren einsgerichtet so lange wie möglich über diesen Glauben. Dieser Glaube ist ein richtiger Glaube, da er nichttäuschend ist und für uns große Bedeutung hat. Wir können diese Meditation mit dem obigen Bittgebet viele Male in jeder Sitzung wiederholen.

      Indem wir diese Meditation aufrichtig und fortwährend üben, werden wir einen spontanen Glauben entwickeln und aufrechterhalten, dass die ganze Welt gereinigt und zum Reinen Land Buddhas geworden ist, und dass alle Lebewesen, die sechs Arten von Lebewesen, gereinigt wurden und erleuchtete Wesen geworden sind. Indem wir diesen Glauben fort­während aufrechterhalten, wird sich unsere gewöhnliche Erschei­nung und Vorstellung kontinuierlich verringern und schließlich vollständig aufhören. Zu diesem Zeitpunkt werden wir ein tatsächlich erleuchtetes Wesen geworden sein und können jedem einzelnen Lebewesen jeden Tag durch unsere Segnungen und unsere zahllosen Emanationen helfen. Wir werden den wirklichen Sinn unseres menschlichen Lebens erfüllt haben. Wie wunderbar!

      SCHULUNG IN ANSCHLIESSENDER PRAXIS, AUCH «DIE DREI ERKENNTNISSE» GENANNT

      Wir üben dies mit einigen ergänzenden Erläuterungen wie folgt: Außerhalb der Meditation sollten wir erkennen, dass jedes Phänomen, das wir sehen, nichts anderes als seine Leerheit ist, es ist die Manifestation seiner Leerheit. Wir sollten erkennen, dass jedes Phänomen, das wir hören, nichts anderes als seine Leerheit ist, es ist die Manifestation seiner Leerheit. Und wir sollten erkennen, dass jedes Phänomen, an das wir uns erinnern, nichts anderes als seine Leerheit ist, es ist die Manifestation seiner Leerheit. Dies sind die drei Erkenntnisse. Kurz gesagt ist alles nichts anderes als seine Leerheit. Mit dieser Erfahrung werden wir in unserem Leben immer entspannt sein, Freude und Frieden erleben, und alles wird wunderbar sein.

      Im Herz Sutra sagt Buddha, dass es keine Form außer der Leerheit gibt. Die Bedeutung dieser Worte ist folgende: Da die wirkliche Natur der Form die Leerheit der Form ist, nehmen wir, wenn wir Form wahrnehmen, in Wahrheit nur die Leerheit der Form wahr, doch aufgrund der Unwissenheit können wir dies nicht verstehen. Die Leerheit der Form ist die bloße Abwesenheit der Form, die wir normalerweise sehen. Die Art und Weise, wie Form wirklich existiert, ist in Abhängigkeit von ihrem bloßen Namen. Wenn wir mit ihrem bloßen Namen zufrieden sind, existiert Form wirklich, über den bloßen Namen hinaus existiert sie nicht. Wir sollten dies auf Klänge und alle Phänomene übertragen.

      Durch diese Erklärung können wir klar die Bedeutung der drei Erkenntnisse verstehen. Üben wir mit klarem Verständnis fortwährend Tag und Nacht die drei Erkennt­nisse, ohne sie jemals zu vergessen, so ist dies die schnelle Methode, um unsere Schulung, die sechs Arten von Lebe­wesen zu reinigen und zu verwandeln, zu vollenden.

      Hinsichtlich der Worte Buddhas: «Es gibt keine Form außer Leerheit», könnte folgende Frage entstehen: Ist Form Leerheit? Die Antwort ist nein, Form ist nicht Leerheit, Form ist jedoch nichts anderes als seine Leerheit. Alle Phänomene sind nichts anderes als ihre Leerheit. Die Weisheit, die dieses tiefgründige Objekt verwirklicht, ist eine kraftvolle Methode, dualistische Erscheinung aufzugeben, die das Haupthindernis ist, um Erleuchtung zu erlangen. Dualis­tische Erscheinung ist eine fehlerhafte Wahrnehmung, die ein Phänomen und seine Leerheit als zwei Objekte wahrnimmt. Die Erlangung der Vereinigung von Buddha Heruka hängt zum Beispiel von der Weisheit ab, die nichtduale Phänomene und ihre Leerheit verwirklicht. Form und die Leerheit der Form sind nichtdual. Diese Nichtdualität ist die Vereinigung von Erscheinung und Leerheit. Klang und die Leer­heit des Klangs sind nichtdual. Diese Nichtdualität ist die Vereinigung von Erscheinung und Leerheit. Wir können dies auf Gerüche, Geschmäcke, Tastobjekte und alle anderen Phänomene übertragen.

      Wenn wir die drei Erkenntnisse wie oben erklärt üben, üben wir uns in der Vereinigung von Erscheinung und Leerheit. Durch beständiges Üben der Vereinigung von Erscheinung und Leerheit, wird sich unsere dualistische Erscheinung allmählich verringern und schließlich vollständig aufhören. In dem Moment, in dem unsere dualistische Erscheinung vollkommen aufhört, werden wir ein erleuchtetes Wesen, ein Buddha.

      Mit der Erfahrung von Entsagung, Bodhichitta und der richtigen Sicht der Leerheit sollten wir uns sehr bemühen, die Vereinigung von Buddha, die Vereinigung von Buddha Heruka, die Vereinigung von Buddha Avalokiteshvara und so weiter zu erlangen. Im Handlungstantra erscheint das Mitgefühl aller Buddhas als Avalokiteshvara und im Höchsten Yoga Tantra erscheint das Mitgefühl aller Buddhas als Heruka. Diese beiden Buddhas sind eine Person, aber mit unterschiedlichen Aspekten.

      DIE SECHSTE STUFE: MANTRAREZITATION

      Das Mantra, das wir in dieser Sadhana rezitieren, ist OM MANI PÄME HUM. Äußerlich ist es eine Ansammlung von sechs Silben, doch innerlich ist es die allwissende Weisheit Ava­lokite­shvaras, die Lebewesen vor gewöhnlicher Erscheinung und Vorstellung, der Wurzel allen Leidens, schützt. Die sechs Silben dieses Mantra zeigen, dass wir, wenn wir dieses Mantra unser ganzes Leben lang kontinuierlich mit starkem Vertrauen rezitieren, in der Lage sein werden, die sechs Arten von Lebewesen, einschließlich uns selbst, zu reinigen und zu verwandeln. Mit diesem Verständnis sollten wir Freude daran haben, dieses Mantra zu rezitieren.

      Die Bedeutung dieses Mantra ist: Mit OM rufen wir Ava­lokite­shvara herbei, MANI bedeutet das kostbare Juwel der Erleuchtung, PÄME bedeutet Befreiung und HUM bedeutet «bitte gewähre». Zusammen bedeutet es: «O Avalokiteshvara, bitte gewähre


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