Magisches Kompendium - Magie - Theorie und Praxis. Frater LYSIR

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      Magie –WAS? WIE? WOZU?

      Das Themengebiet der Magie ist gigantisch. Es gibt unzählige Disziplinen, Traditionen, Richtungen und Arbeitsweisen. In diesem Fall kann man die Vokabel „Magie“ mit der Vokabel „Wissenschaft“ gleichsetzen, denn so, wie es immens viele Wissenschaften gibt – Naturwissenschaften, Geisteswissenschaft, Sozialwissenschaft etc., welche sich alle noch in unendlich viele Einzelwissenschaften splitten lassen – so gibt es auch immens viele Arten der Magie.

      Doch auf die Frage, was eine Wissenschaft ist, ist die Frage viel komplizierter, als wenn man diese auf die Magie beziehen würde. Die Antwort auf die Frage „Was ist Wissenschaft“, kann kurz und knapp so lauten: Die Wissenschaft ist eine Verkörperung der Ganzheit des menschlich-intellektuellen Wissens, welches via theoretischen und praktischen Kenntnissen und Einsichten methodisch und logisch erfasst, gesammelt und katalogisiert wird, sodass diese Informationen gezielt gelehrt und tradiert werden können. Die Antwort auf die Frage „Was ist Magie“ kann kurz und knapp so lauten: „Magie ist.“

      Magie ist? Ja, was denn? Was ist denn jetzt Magie? „Magie ist“, ist doch kein Satz. Da kann man ja alles Mögliche einsetzen.“ Genau! Kann man! Und dies ist die Magie. Doch ich will es auch für den Intellekt so erklären, dass dieser es nachvollziehen kann, auch wenn die Intuition spätestens jetzt mit ihren imaginären Augen rollt und einen gelangweilten Seufzer ausstößt.

      Wenn man sich nun einmal das Wort „Magie“ anschaut, findet man Verweise, dass „Magie“ vom griechischen Wort μαγεία, mageía abstammt, das in der Übersetzung „Zauberei“, „Gaukelei“ oder „Blendwerk“ bedeutet. Gleichzeitig findet man auch Quellen, die belegen, dass das Wort „Magie“ sich vom altpersischen „Magusch“ ableitet, was eine Bezeichnung der medischen bzw. persischen Priester war. Doch dies wird in der heutigen Zeit eher nicht mit dem Begriff „Magie“ assoziiert. In der heutigen Zeit laufen bei jedem Menschen sehr verschiedene „innere Filme“ ab. Für viele hat die Vokabel „Magie“ die gleiche Bedeutung wie Scharlatane, Betrüger, Lügner oder Kurpfuscher.

      Meist wird sich dann auch auf einen bestimmten TV-Sender bezogen, der primär divinatorische Dienste anbietet. Nun, wenn man wirklich mit diesem Genre die Magie verbindet, dann kann ich hier nur zustimmen. Die Methoden, die Versprechungen, die lächerlichen Artikel und die Aussagen, die von den sogenannten Beratern ausgesprochen werden, entsprechen in meinen Augen, und nach meiner persönlichen Meinung, sehr wohl den vorherigen Anschuldigungen. Doch dies ist keine Magie, auch keine Spiritualität und erst recht keine Hilfe. Daher ist es nötig, dass der Begriff Magie zu gleichen Teilen kritisch, aber auch wertneutral betrachtet werden muss. So verstehen einige Menschen die Magie als eine Art Ritual, eine Arbeit also, in der einem Dinge widerfahren können, die regelrecht außerirdisch bzw. außermenschlich sind. Andere Menschen nehmen die Magie als etwas sehr Gebräuchliches wahr, sodass mit diesem Werkzeug eine individuelle Problemstellung, welche das Leben im Rahmen der eigenen Entwicklung stellt, lösen und harmonisieren kann. Allzu oft wird die Magie aber auch als letzter Strohhalm gedeutet. Dieser Strohhalm wird als die letzte, aber auch mögliche Rettung gesehen, sodass man allen möglichen Versprechungen Glauben schenkt. Ohne Rücksicht auf die eigene Logik und Intuition werden die Heilsversprechen bereitwillig angenommen, und Unsummen für lächerliche Ideen und Seminare bezahlt. Diese Gruppe von Menschen ist es, die dann auch nur sehr schwer aus den Fängen von obskuren Geschäftemachern heraus kommen, da sie fest an die Geldgeilheit und die Egobeweihräucherung des jeweiligen Gurus gebunden werden. Hierdurch wird alles aus den Suchenden herausgepresst, was irgendwie möglich ist – ohne Rücksicht auf Verluste. Dass diese Scharlatane den Ruf der magischen Szene nachhaltig schädigen, ist klar, was diesen Menschen aber offensichtlich nicht klar ist, ist die Tatsache, dass manche Magier gezielt und sehr aggressiv (auf energetischer und astraler Ebene) gegen diese Möchtegernmeister vorgehen. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass viele Esogurus wieder verschwinden, und sang- und klanglos untergehen. Auch wenn diese Scharlatane propagieren, dass sie selbst ja „ach-so-weit“ evolutioniert sind, haben sie gezielten magischen Angriffen nichts entgegen zusetzen.

      So wie diese Menschen sich in einem Krieg der Gewinnsucht befinden, und ihre Opfer schamlos ausnehmen und ausschlachten, so existiert auch der Krieg, dass diesen Menschen mit allen Mitteln auch das Handwerk gelegt wird. Hier wird Gleiches mit Gleichem bekämpft, frei nach dem Motto „Ohne Rücksicht auf Verluste.“

      Wenn man den Begriff „Magie“ recherchiert, wird man überrollt von unzähligen Büchern, Links und natürlich auch CDs und Filmen. Daher kann man manchmal das Bildnis des „Don Quijote“ vor dem inneren Auge sehen. Doch es ist kein Kampf gegen Windmühlen. Es ist ein Kampf gegen parasitäre und schmarotzende Menschen, die auf dem Rücken der Hilfesuchenden ihrem Ego einen goldenen Palast bauen. Es ist alles vorhanden und es gibt nichts, was es nicht gibt. Man kann alles kaufen, man kann alles bewältigen und man kann auch alles lösen – egal, was es ist. Geldprobleme, Gewichtsprobleme, Probleme in den Beziehungen und natürlich die allgemeinen Lebensprobleme, welche durch Erfolg, Gewinn und Glück behoben werden können. Und diese Probleme können ohne Weiteres von Fremden und von außen behoben werden. Wenn man mit sich selbst und seinem Leben unzufrieden ist, muss man selbstverständlich selber nichts ändern. Im Gegenteil. Alle anderen müssen sich ändern, denn dafür lernt man doch Magie bzw. zahlt viele Euros für Seminare, in denen die Spiritualität und die Esoterik vermarktet werden. Dass man selbst etwas ändern muss, wird hierbei auch gezielt verschwiegen. So ist es selbstverständlich traurig, dass der Begriff „Magie“ für Scharlatanerie und Betrug verwendet wird, dennoch ist das die aktuelle Realität.

      Dennoch wäre es absolut fatal zu sagen, dass die Magie ein Fluch ist. Im Gegenteil, sie ist ein Segen, wenn nicht sogar „der Segen“. Gefährdungen und Drangsale sind zwar vorhanden, doch wenn man sich nur einen Funken Intuition bewahrt hat, und diese mit einer einfachen überlebensorientierten Logik paart, wird man ohne Weiteres erkennen können, wer ein Scharlatan ist, und wer seinem kosmischen Weg folgt und geschwisterlich anderen hilft, den eigenen Weg zu finden.

      Den eigenen Weg zu finden ist nicht immer einfach, doch so, wie es schon immer die Magie gab, so gab es auch schon immer das Verlangen, sich selbst zu erkennen und den „wahren Platz“ im Leben einzunehmen. Wenn man sich historisch bzw. ethnologisch die Magie anschaut, stellt man fest, dass sich die Menschen schon immer mit dieser „Evolutionstriebfeder“ beschäftigt haben. Seit es schriftliche Aufzeichnungen gibt – wozu letztlich auch Höhlenmalereien zählen können – kann bestätigt werden, dass in der Zeit der mesopotamischen, sumerischen und altägyptischen Hochkulturen Magie praktiziert wurde. Gleiches gilt auch für die Zeit, die vor dem „geschriebenen Wort“ existierte. Natürlich wurde auch hier Magie praktiziert. Hinweise bei Ausgrabungen oder anthropologischen Forschungen sind reichlich vorhanden. Egal, ob es nun Höhlenmalereien, rituelle Artefakte oder Steinkreise der Megalithkulturen sind. Man kann sehr deutlich erkennen, dass schon in grauer Vorzeit zeremonielle Arbeiten ausgeführt wurden. Wenn man also so will, kann man ohne Weiteres sagen, dass die Magie auf der ganzen Welt vertreten bzw. auch praktiziert wurde und auch noch wird. Überall dort, wo es Menschen gab, gibt und geben wird, existiert die Magie.

      Dennoch keimt oft der Gedanke, dass die westliche Welt heute wesentlich empirischer und wissenschaftlicher geworden ist. Nun, wenn man an der Oberfläche bleibt, sieht es vielleicht „nur“ nach empirischen Denkmustern aus, doch wenn man sich die einzelnen Menschen oder auch Gemeinschaften ansieht, erkennt man, dass auch hier die Magie stets vorhanden ist. Oft werden „natürliche Handlungen“, die zum Alltag gehören, nicht als das erkannt, was sie sind – Magie. Dies kann man sehr schön erkennen, wenn man sich mit Menschen der östlichen Welt unterhält. In China z. B. existiert eine vollkommen natürliche „Alltagsspiritualität“, die aber nicht als „Spiritualität“ empfunden wird, sondern als vollkommen normale Handlung. Man würde in Deutschland ja auch nicht auf die Idee kommen, dass der normale Einkauf etwas Magisches sein kann, auch wenn dies oft genug der Fall ist.

      Dennoch


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