Magisches Kompendium - Chaosmagie - Erste Schritte der chaosmagischen Theorie und Praxis. Frater LYSIR

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Magisches Kompendium - Chaosmagie - Erste Schritte der chaosmagischen Theorie und Praxis - Frater LYSIR


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aus der die Schöpfung hervorgeht, denn am Anfang war das Nichts und das Nichts war wüst und leer! Dies ist das erste Paradoxon des Chaos.

      Das Nichts ist nicht-existent und daher die Geburtsstätte

      des Chaos.

      Das Chaos ist die Kraft hinter der Schöpfung, aus der sich die Existenz gebiert.

      Durch das Chaos der Nicht-Existenz erst kann sich aus den ungeborenen Wogen alles empor heben.

      Ich bin Chaos, denn ich bin die Kraft der Wandlung, die keinen Namen hat, da sie unberührt des Jochs der Manifestation nicht- existent ist.

      Höre meinen Ruf und folge dem dumpfen Trommelschlag meines Herzens, welches das Pulsieren und Beben

      des ewigen Chaos ist.

      Weißt du um das zweite Paradoxon des Chaos? Zuerst war die Finsternis, aus der das Chaos sich erhob und den Schöpfungsakt der ewigen, unendlichen Vergänglichkeit zelebrierte.

      Ich bin das urgewaltige Chaos, dass sich an den Gestaden der Nicht-Existenz erhebt, die zweite Prüfung auf dem schmalen Pfad, der alles verzehrenden Flammen der Vergänglichkeit.

      Willst du den Rhythmus des Chaos erkennen? Willst du das tödliche Pulsieren spüren, das sich jenseits des Nichtseins zu voller Lebendigkeit erhebt? Willst du eins werden mit dem, was niemals sein wird? Willst du aufgehen in der Erkenntnis um die Struktur des Chaos? Willst du erkennen, dass die Ordnung nichts als eine Verwirbelung des ewigen Chaos ist? Ich bin der Befehl hinter der Schöpfung! Ich bin das Nichtsein!

      Körperlos-manifest an den Grenzen der Existenz bin ich der Schatten in gleißendem Licht.

      Ich bin das Chaos, das sich aus der Ordnung manifestiert.

      Ich bin das Erste und das Letzte.

      Ich bin.

      Ich bin nicht! Ich werde sein! Ich bin das Erstgeschaffene, das niemals geschaffen wurde.

      Ich bin die Existenz.

      Ich erhebe mich aus den flammenden Wellen jenseits der Grenzen des Lebens.

      Mein Gedanke ist das Universum.

      Ich bin der schlafende Moloch.

      Ich bin der alte Drache, dessen Atem die Sterne entflammt.

      Ich bin das Universum.

      Ich bin Chaos.

      Ich bin Kosmos.

      Die Quelle und die Schöpfung des Seins, sind ein Aufblitzen meines Geistes, das wieder ersterben wird, wenn ich in meinen ewigen Schlaf sinke.

      Die Zeit wird kommen 10 und 1 wird die 333 umschließen und sich in der Allgegenwart meines Atems, manifestieren.

      Ich bin! Ich war! Ich bin Verwirrung des einen klaren Momentes innerhalb der Erkenntnis des Alls.

      Ich bin der Leib, der euch umschließt, der Schoß,

      aus dem ihr stammt.

      Die Schöpfung, die Vernichtung sind eins - eins in mir - eins in der Umarmung meines Traums, der euch umschließt.

      Ihr seid in mir! Erhebt euren Blick zu den Pforten des Wahnes, die mein Reich sind.

      Erhebt eure Schreie, um meine Ohren zu erfreuen.

      Ich bin blind und ich bin taub.

      Ich sehe euch, durchdringe euch, erkenne euch und setze meine Saat in euch - meine Saat des Chaos und der Vernichtung.

      Ich habe euch geschaffen. Ich werde euch vernichten. Ich bin! Chaos und Vernichtung gebären Fruchtbarkeit aus dem Staub der gefallenen Äonen!

      Was war zuerst? War es die Schöpfung, die sich aus dem Chaos erhob? Oder war ich? Kann es Schöpfung geben im Angesicht des manifesten Chaos von 333, wo das Sein das Nichtsein gebar, als es sich aus ihm erhoben hat?

      Immer fortwährend, bis zum Tag der Wiederkehr, wenn sich Kosmos und Chaos vereinen, um die verruchten Sterne zu tilgen, zu tilgen vom Angesicht des Chaos, vom Angesicht des Kosmos, vom Angesicht des Universums, vom Angesicht der Existenz, zurück in die Nicht-Existenz, wo ich alleine bin,

      da ich bin, was ich bin!

      *

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      Gedanken, Archetypen und das Tohuwabohu

      Nach diesem Channeling kann man sich wahrscheinlich zu Recht die Frage stellen, ob die Aussage, dass das Buch für Anfänger und magische Neulinge gedacht ist, einfach nur ein schlechter Scherz war. Nein, das war kein Scherz! Dass das Channeling nicht einfach ist, habe ich bereits vor dem Channeling gesagt. Dass die Thematik „Chaos und Kosmos“ nicht einfach ist, sollte auch mittlerweile klar sein. Doch wenn man die ersten Schritte in der Chaosmagie ausführen will, muss man eben auch ein wenig seinen Horizont erweitern. Diese Erweiterung bedeutet letztlich auch, dass es keine Dogmen gibt, dass es keine Tabus gibt und dass in diesem Kontext auch alles thematisiert und angesprochen werden muss. Leider werden Dogmen und Tabus in der magischen Szene immer wieder vorkommen, denn auch in der Chaosmagie existiert des Öfteren ein sehr konservatives Denken. Daher ist es auch immer wieder witzig, wenn in verschiedenen Büchern, die sich unter anderem auch mit der Chaosmagie befassen, hier wilde Vokabeln wie zum Beispiel „Hexenmeister“ auftauchen, und es hier sogar ganze Definitionen über diesen Titel gibt. Dass bei dieser Definition auch noch „böse Geister“ beherrscht und beschworen werden, lässt vermuten, dass hier die mittelalterlichen Vorstellungen, die es in der zeremoniellen Magie gab, wohl auch zum Teil in der Chaosmagie existieren. Nun ja, da die Chaosmagie absolut individuell ist, ist es jedem Menschen erlaubt, seine eigene Chaosmagie zu definieren und auszuführen, und wenn man hier der Meinung ist, dass man unbedingt sich „Hexenmeister“ nennen muss, zusätzlich eine Definition verfassen muss, was denn dieser Titel alles impliziert, dann ist das einfach so.

      Wenn man die Chaosmagie versucht einzuengen, wird sie ihre Wirksamkeit verlieren. Wenn man sich mit wilden Titeln schmücken will, kann man dies machen, doch es wird zu einer kontroversen und zerstörerischen Dynamik führen, sodass man irgendwann seine eigene magische Entwicklung aus den Augen verlieren wird, da man sich permanent rechtfertigen will, rechtfertigen muss. Die Chaosmagie muss einfach als eine Art der Magie verstanden werden, bei der bewusst alle Verwendungen aller anderen magischen Disziplinen möglich sind, sodass man seine eigenen Ziele, seine eigenen Transformationen, seine eigene Evolution, seine eigene Transzendenz voll und ganz erreichen kann.

      Durch diesen Prozess wird man selbst zu einem Schöpfer. Interessant ist hier, dass gigantisch viele Schöpfungsmythen eben im Chaos beginnen, und hier dann eine besondere Ordnung entwickeln. Ob es jetzt Chaos, Abgrund, Finsternis, Abyss oder etwas anderes ist, ist hier relativ irrelevant, denn auch eine formlose Masse, ein ungeordnetes Ganzes, eine gigantische Tiefe (wozu letztlich aber auch dann eben die Schöpfungsmythen zählen, die sich auf das Meer, auf den Ozean beziehen), kann man ohne weiteres mit dem Begriff „Chaos“ gleichsetzen. Es geht also ganz einfach darum, dass eine unbekannte Region, die sich dem menschlichen Denken, aber auch dem menschlichen Paradigma, entzieht, einem Schöpfungsaspekt gleichgesetzt wird, da man hier auch wieder sagen kann, dass die Schöpfung unendlich und unbegreiflich ist. Und wenn man sich die verschiedenen Wissenschaften anschaut, dann kann man ohne weiteres sagen, dass sich aus dem Chaos heraus definitiv ein Kosmos gebildet hat, egal, ob es jetzt die Entstehung des Sonnensystems ist, oder die direkte Entstehung und Evolution der Erde. So ist das Chaos auf der Erde erst einmal eine gestaltlose und extreme Tatsache, die jedoch Stück für Stück Gestalt annimmt, sodass man hier eben den Ursprung aus einem Urgrund erkennen kann. Wenn man so will, wird der Ursprung


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