TARZAN IN PELLUCIDAR. Edgar Rice Burroughs

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TARZAN IN PELLUCIDAR - Edgar Rice Burroughs


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Muviro ließ sich an Gridleys Seite zurückfallen.

      »Seit einiger Zeit, Bwana«, begann er, »sehen wir auf dem Pfad die Spuren vieler Elefanten, oder zumindest etwas, das wie Elefantenspuren aussieht. Vorhin habe ich gerade einige der Tiere vor mir gesichtet. Ich habe sie nicht genau erkannt, aber wenn es keine Elefanten sind, dann sind sie ihnen sehr ähnlich.«

      »Wir scheinen zwischen dem Teufel und der Tiefsee zu stecken«, sagte von Horst.

      »Und auf jeder Seite von uns sind entweder Elefanten oder Tiger«, sagte Muviro. »Ich kann hören, wie sie sich durch das Gebüsch bewegen.«

      Vielleicht hatten alle Männer den Gedanken, sich auf die Bäume zu flüchten, aber aus irgendeinem Grund sprach ihn keiner aus. Und so bewegten sie sich langsam weiter auf dem Pfad, bis er plötzlich in ein großes, offenes Gebiet im Wald mündete, wo der Boden nur spärlich mit Gestrüpp bedeckt war und es nur wenige Bäume gab. Die Lichtung umfasste vielleicht hundert Hektar, dahinter wuchs auf allen Seiten wieder der Wald.

      Von zahlreichen Pfaden her trat eine seltsame Prozession auf die Lichtung, wie sie die Augen dieser Männer noch nie gesehen hatten. Da waren große, ochsenartige Kreaturen mit zotteligem Fell und weit ausladenden Hörnern. Es gab Rothirsche und Faultiere von gigantischer Größe. Es gab Mastodons und Mammuts und eine riesige, elefantenartige Kreatur, die zwar einem Elefanten ähnelte, aber gar kein Elefant war. Ihr großer Kopf war vier Fuß lang und drei Fuß breit. Sie hatte einen kurzen, kräftigen Rüssel und von ihrem Unterkiefer bogen sich mächtige Stoßzähne nach unten und gegen den Körper hin. Bis zu den Schultern stand es mindestens zehn Fuß über dem Boden, und in der Länge muss es volle zwanzig Fuß gemessen haben. Jedoch wurde die Ähnlichkeit mit einem Elefanten durch seine kleinen, schweineartigen Ohren gemindert.

      Die beiden weißen Männer vergaßen in ihrem Erstaunen über diesen Anblick die Tiger hinter sich und blieben stehen, um die riesige Ansammlung von Tieren auf der Lichtung zu betrachten.

      »Haben Sie jemals so etwas gesehen?«, rief Gridley aus.

      »Nein, und auch sonst niemand, schätze ich«, antwortete von Horst.

      »Ich könnte viele von ihnen katalogisieren«, sagte Gridley, »obwohl praktisch alle auf der Erdoberfläche ausgestorben sind. Aber dieser Bursche da hat es mir angetan«, sagte er und zeigte auf das elefantenartige Wesen mit den nach unten gerichteten Stoßzähnen.

      »Ein Dinotherium aus dem Miozän«, sagte von Horst.

      Muviro war neben den beiden Männern stehen geblieben und starrte mit großen Augen auf die Szene vor ihm.

      »Nun«, fragte Gridley, »was hältst du davon, Muviro?«

      »Ich glaube, ich verstehe jetzt, Bwana«, antwortete der Schwarze. »Wenn wir jemals entkommen wollen, ist unsere einzige Chance, diese Lichtung so schnell wie möglich zu überqueren. Die großen Katzen treiben diese Kreaturen hier zusammen, und bald wird es ein Gemetzel geben, wie es die Augen der Menschheit noch nie gesehen haben. Wenn uns nicht die Katzen umbringen, werden wir wohl von diesen Bestien zu Tode getrampelt. Egal, ob sie versuchen zu fliehen, oder gegen die Tiger zu kämpfen.«

      »Ich glaube, du hast recht, Muviro«, sagte Gridley.

      »Direkt vor uns ist eine Lücke«, sagte von Horst.

      Gridley rief die Männer um sich und deutete über die Lichtung hinweg auf den Wald auf der gegenüberliegenden Seite. »Offenbar besteht unsere einzige Chance darin, jetzt hinüberzugehen«, sagte er, »bevor die Raubkatzen die Tiere hier eingekreist haben. Wir sind schon zu weit auf der Lichtung, um zu versuchen, in den Bäumen auf dieser Seite Zuflucht zu suchen. Die Säbelzahntiger sind bereits zu nahe. Bleibt also dicht beieinander und schießt nur, wenn wir angegriffen werden.«

      »Seht!«, rief von Horst. »Die Tiger dringen von allen Seiten auf die Lichtung ein. Sie haben ihre Beute umzingelt.«

      »Dort gibt es noch eine Lücke, Bwana«, sagte Muviro.

      Schon bewegte sich die kleine Gruppe langsam über die Lichtung, die mit nervösen Tieren bevölkert war, die sich aufgeregt hin und her bewegten und deren ganzes Verhalten von nervöser Besorgnis geprägt war. Vor dem Auftauchen der Tiger hatten sich die Tiere ruhig bewegt, einige von ihnen knabberten am kurzen Gras der Lichtung oder an den Blättern und Zweigen der verstreuten Bäume, die dort wuchsen, aber mit dem Erscheinen des ersten Fleischfressers änderte sich ihre Haltung. Ein riesiger Mastodon-Bulle hob seinen Rüssel und trompetete schrill, und augenblicklich war jeder Pflanzenfresser in Alarmbereitschaft. Und Als die zahlreichen Augen oder Nasenlöcher die Anwesenheit der Großkatzen entdeckten, fügte jedes Tier seine Stimme dem Pandämonium hinzu, das nun herrschte. Zu dem Quieken, Trompeten und Brüllen der Beute gesellte sich bald auch das abscheuliche Knurren und Brüllen der Raubtiere.

      »Seht euch diese Katzen an!«, rief von Horst. »Es müssen Hunderte von ihnen sein.« Seine Schätzung war nicht übertrieben, denn von allen Seiten der Lichtung, mit Ausnahme eines einzigen Punktes ihnen gegenüber, kamen die Tiger aus dem Wald und begannen, die Herde einzukreisen. Dass sie sich nicht sofort auf sie stürzten, zeugte von ihrem Respekt diesen riesigen Tieren gegenüber, die sie eben eingekreist hatten und die sie wohl nie angreifen würden, wären sie nicht in der Überzahl.

      Jetzt rollte ein Mammut, ein riesiger Bulle mit erhobenem Schwanz und aufgestellten Ohren, seinen Rüssel um den Kopf und griff an. Ein paar der Großkatzen sprangen ihm mit furchtbarem Knurren entgegen, woraufhin der Bulle die Nerven verlor, sich in einem weiten Kreis umdrehte und wieder zur Herde zurückkehrte. Hätte er sich durch diese bedrohliche Reihe von Reißzähnen und Krallen hindurchgewagt, was bei seiner Größe, seinem Gewicht und seiner Kraft durchaus möglich gewesen wäre, hätte er eine Gasse schaffen können, durch die die meisten anderen Tiere der Herde in Sicherheit hätten gelangen können.

      Die verängstigten Pflanzenfresser, deren Aufmerksamkeit sich ganz auf die bedrohlichen Tiger richtete, schenkten den unbedeutenden Menschenwesen, die zwischen ihnen vorbeizogen, wenig Beachtung. Aber es gab einige Ausnahmen. Ein Hirsch, der direkt in ihrer Marschroute brüllend und scharrend die Erde durchwühlte, erschreckt durch den Geruch der Fleischfresser und erregt und verärgert durch das aufgeregte Trompeten und Rufen der Tiere um ihn herum, wollte seinen Unmut an irgendetwas auslassen, senkte den Kopf und griff sie an. Ein Waziri-Krieger hob sein Gewehr zur Schulter und feuerte, und ein prähistorischer Bos Primigenus brach unter dem Aufprall eines modernen Geschosses zusammen.

      Als der Knall des Gewehrs über die anderen Geräusche der Lichtung ertönte, verstummten diese für einen Moment, und die volle Aufmerksamkeit von Jägern und Gejagten richtete sich auf die kleine Gruppe von Männern, die in der Gegenwart der mächtigen Bestien aus längst vergangenen Tagen so mickrig und unbedeutend wirkte. Ein Dinotherium, mit aufgestellten Ohren und steif aufgestelltem Schwanz, schritt langsam auf sie zu. Augenblicklich folgten andere seinem Beispiel, bis es schien, dass die ganze Ansammlung auf sie zukam. Der Wald war noch dreihundert Fuss entfernt, als Jason Gridley den Ernst der Lage erkannte, in der sie sich jetzt befanden.

      »Wir müssen fliehen«, sagte er. »Verpasst ihnen eine Salve und dann rennt zu den Bäumen. Wenn sie angreifen, ist jeder auf sich selbst gestellt.«

      Die Waziri drehten sich um und stellten sich der langsam vorrückenden Herde entgegen. Dann feuerten sie auf Gridleys Befehl hin. Die donnernde Salve hatte ihre Wirkung auf die vorrückenden Tiere. Sie zögerten, dann drehten sie sich um und wichen zurück. Hinter ihnen waren aber die Raubtiere. Also drehten sie sich wieder in die Richtung der Männer, die sich jetzt schnell auf den Wald zubewegten.

      »Aufgepasst, sie kommen!«, rief von Horst. Und ein Blick zurück verriet, dass die gesamte Herde, von den Tigern hinter ihnen in Angst und Schrecken versetzt, in einen wahnsinnigen Ansturm ausgebrochen war. Ob es sich dabei um einen direkten Angriff auf die kleine Gruppe von Männern handelte, ist fraglich, aber die Tatsache, dass sie sich in ihrem Weg befanden, reichte aus, um ihren Untergang zu besiegeln, sollten sie es nicht schaffen, sich rechtzeitig vor den anstürmenden Vierbeinern im Schutz des Waldes in Sicherheit zu bringen.

      »Verpasst ihnen noch eine Salve!«, rief Gridley. Die Waziri drehten sich erneut um und feuerten. Ein Dinotherium,


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