Magisches Kompendium - Rituale und Kerzenmagie. Frater LYSIR
Читать онлайн книгу.so verabschieden, wie ich einen „Minister (Diener)“ verabschiede. Hier müssen ggf. auch vollkommen andere Verabschiedungen und Bedankungen erfolgen. Gleichzeitig muss man aber auch schauen, mit welchen Energien man gearbeitet hat. Man kann einige Energien ohne Weiteres mit einem geschwisterlichen „bis bald“ verabschieden, während man andere Energien schon mit einer deutlichen Geste des Respekts und Ehrerbietung verabschieden muss. Je niedriger die Schwingung der Energie ist, desto deutlicher muss man sie auffordern, wieder zurückzugehen. Daher muss man bedenken, dass man einige Energien wirklich rausschmeißen bzw. bannen muss. Wenn man den Luxus eines eigenen Tempels hat, wird dieser Raum irgendwann über sehr effektive Schutz- und Reinigungsmöglichkeiten verfügen, was dennoch nicht bedeutet, dass man sich hier eine Bannung sparen kann. Wenn man jedoch Rituale dort abhält, wo man auch schläft, ist eine wirksame Bannung oberste Pflicht. Wenn man wirklich in seinem Schlafzimmer ritualisiert, sollte eine sehr klare und kraftvolle Bannung vollzogen werden, da es wirklich nervend und Energie raubend ist, wenn man Nacht für Nacht regelrecht angegriffen wird. Ein fokussiertes Pentagrammritual ist aber in den meisten Fällen ausreichend bzw. sorgt für eine „schnelle Ruhe“. Es kommt aber immer darauf an, mit welchen Energien man sich eingelassen hat, sodass man manchmal auch eine längere Bannung in Betracht ziehen muss. Das gilt auch, wenn man irgendwo in der Natur ritualisiert, auch wenn Mutter Natur über eigene „Reinigungs- und Bannungskräfte“ verfügt. Für alles andere gibt es auch wieder die „persönlichen Entitäten“, mit denen man geschwisterlich und Hand in Hand agiert, sodass man auch hier wieder einen effektiven und sehr guten Schutz hat. Nun, und wenn einem dies alles viel zu viel ist, dann lautet mein Rat, dass man nicht ritualisieren soll, denn es kann wirklich gefährlich sein, wenn man halbherzig und unmotiviert ein Ritual zelebriert. „Die Geister, die ich rief …“ ist dann keine leere Drohung mehr!
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Ritualkausalitäten
Rituale werden u. a. zur Wunscherfüllung gemacht, was auch vollkommen OK ist, auch wenn einige Wünsche egomanische Züge besitzen. Fakt ist, dass nicht alle Wünsche realisierbar sind, richtig? Nun, dies ist nicht ganz richtig, wobei die Praxis schon klare Abgrenzungen zeigt. Es ist so ähnlich wie mit einem Lottogewinn – theoretisch kann man jedes Mal gewinnen, praktisch sieht es dann doch etwas anders aus. Um die Wahrscheinlichkeit der Wunschrealisierung zu erhöhen, kann man eine einfache Pentalogie verwenden. Diese Pentalogie muss auf der einen Seite als Analogie verstanden werden, auf der anderen Seite aber auch als energetische Unterteilung des Willens und des Rituals. Da Bilder manchmal mehr als 1000 Worte sagen, will ich im Folgenden ein sehr einfaches Schaubild abdrucken. Hierüber kann man sich einmal kurz Gedanken machen, denn dieses Schaubild zeigt, wo der Arbeitswunsch startet, wo er seine energetische Resonanz findet, und wie sich diese auf das eigene Leben auswirken kann bzw. auswirken soll.
In diesem Schaubild sind der Wunsch und gleichzeitig das Sein des Magiers der Punkt. Es ist die Unität des Geistes, der den Wunsch, das Ziel, die Umsetzung aber auch das Ego umfasst. Diesen Punkt muss man „entfachen“, man muss ihn auf Reisen schicken, was gleichzeitig bedeutet, dass man seinen Wunsch nun „abgeben“ bzw. „freigeben“ muss, um weitere, verschiedene energetische Stufen abzuarbeiten bzw. erst einmal erreichen zu können. Der Sinn dahinter ist natürlich der, dass sich der Wunsch mit einer entsprechenden Energie verbinden kann, um dann zum Sender zurückzukehren – man kann auch sagen „den Kreis wieder schließen“. So ist der Geist auch der Wunsch, der wiederum stets der Punkt, der Kreis, die Kugel ist.
Doch wenn man jetzt seinen Wunsch fokussiert aussenden will, darf man nicht die Dualität vergessen. In diesem Fall ist die Dualität aber auch eine Kausalität, die die beiden Seiten Aktion und Reaktion besitzt. Daher muss man in regelrechte Netzwerke eintauchen, was gleichzeitig bedeutet, dass man sich der gesamten Dualität / Kausalität seiner Umgebung bewusst sein muss. Jeder Wunsch wird immer zwei Seiten haben, egal, ob es sich um eine männliche und eine weibliche Seite handelt, oder um Seiten, die man mit den Wörtern „Licht“ und „Schatten“ betiteln kann. Diese ist immer so, selbst wenn man sich „nur“ positive Dinge wünscht, ist es im kausalen Endeffekt so, dass es auch hier eine Schattenseite geben wird. Erst wenn dieses Verständnis wahrlich im Sender vorhanden ist, erst wenn das Konzept der Dualität und der Kausalität verstanden, akzeptiert und angenommen wurden, kann der Wunsch, bzw. in diesem Fall eine konkrete und reflektierte Wunschenergie, die nächste Ebene erreichen. Man kann es sich auch so vorstellen, dass jeder Wunsch mit einem Stein zu vergleichen ist, der in ein ruhiges Gewässer geworfen wird. Es werden Wellen entstehen, die sich durch das Medium Wasser fortbewegen. Wenn man so will, steht man selbst im Wasser, was bedeutet, dass man auf jeden Fall von den Wellen „erreicht“ bzw. „getroffen“ werden wird. Nun, wenn es ein kleiner Kieselstein ist, ist es kein Ding, doch in dieser Analogie ist es auch möglich einen Felsbrocken von einigen Kubikmetern in das ruhige Gewässer zu werfen – hierbei werden die Wellen deutlich stärker sein, da es bei diesem Beispiel nun einmal auch das Prinzip der Masse und der Volumenverdrängung gibt. So tritt man mit seinem Wunsch bzw. mit seiner Wunschenergie auf jeden Fall in Verbindung, was im Schaubild durch die Linie versinnbildlicht wird, die sich zwischen zwei Punkten gebildet hat. Diese Punkte sind jetzt bereits „Wunsch“ und sein „Gegenstück“ bzw. sein Zwilling, der manchmal auch wie ein Antipode zu sehen ist, denn viele Wünsche bringen eine sehr deutliche Unruhe in das „Gewässer der Energie“.
Wenn man dann aber den Schritt in und auch durch die Dualität gemeistert hat, wartet schon die nächste Prüfung auf den Protagonisten. Diese nächste Prüfung befördert den Protagonisten ins Außen, wobei man sich hier schon vergegenwärtigen muss, dass es immer und überall eine allgegenwärtige Trinität gibt, welche erneut verstanden und verwendet werden muss.
Wenn man so will, ist diese Trinität um den Punkt des „Betrachters“ erweitert worden, was bedeutet, dass man nun nicht nur mit dualen Kausalitäten agieren muss, nein, man muss seinen Wunsch in die Trinität der Existenz heben, in die Existenz, die darüber „entscheidet“, wie der Wunsch weiter gesendet wird. Erneut kann man hier das Bild eines Netzwerkes heranziehen, wobei dieses Netz dreidimensional ist und sich als Bild zur „göttlichen Trinität“ verhält. Göttliche Trinität? Es geht hier um „helfende Hände“, um Energien, die man einladen bzw. herbeirufen kann, um die Wunschrealisierung zu vereinfachen. Sicher, man kann diesen Schritt auch durch seine eigenen Anteile bewerkstelligen, doch dies ist nicht immer so einfach, gerade dann nicht, wenn man am Anfang seiner magischen Evolution steht. Wenn man so will, sucht man sich energetische Sponsoren, was bedeutet, dass man sich aufmachen muss, um in einem „beliebigen Pantheon“ zu agieren. Nun, dass man eine Affinität zu diesem Pantheon haben sollte, ist klar, doch nicht immer ist es so einfach, dass man aus dem Intellekt ganz klar sagen kann, dass man mit diesem oder jenem Prinzip arbeiten will. Die Arbeiten mit göttlichen Energien bringen auf der einen Seite eine Erleichterung, auf der anderen Seite aber auch ein weiteres Problem. Es ist nicht immer einfach, ein göttliches Prinzip auch wahrlich zu erreichen. Manchmal ist der Wunsch durch die eigenen Anteile und durch die eigenen Energien schon umsetzbar, ohne dass man sich (vielleicht sogar wortwörtlich) auf den Olymp begeben muss. Wie dem auch sein, um seinen Wunsch jedoch weiter zu bringen, muss man mit der Hilfe von göttlichen Energien agieren. An diesen Punkt muss man die Göttlichkeit der kosmischen Energien verstehen und erkennen, welche Prinzipien sich hinter den verschiedenen Vokabeln und Namen verbergen. Namen sind letztlich nur Konstrukte, die dem Menschen helfen sollen. Sie sind persönlicher. Wenn man also lieber mit Namen arbeitet, kann man hier ein sinniges Dreiergespann erschaffen, ein Dreiergespann, das sich gegenseitig begünstigt, frei nach dem Motto „1+1+1 = 5“. Wenn man lieber keine Namen verwendet, muss man die archetypischen Energien anzapfen und sich hierüber eine Basis bauen.
Egal,