Am Ende bleibt das Leben. Fia Payton
Читать онлайн книгу.Kindern Gewalt in irgendeiner erdenklichen Weise antut, bin ich wahrscheinlich noch um Meilen realistischer als die Bibel. Und vielleicht sogar optimistischer als die Realität.
Warum lieb ich
wer mich hasst?
Warum schütz ich
wer mein´ Ängste fasst?
Ich bin ein Teil von ihm
und kann’s nicht leugnen
muss daraus meine Schlüsse ziehn
lass mein Verhalten es nicht zeugnen.
Ihn zu hassen
heißt von Unchristlichkeit zu zeugen.
mich ihn lieben zu lassen
heißt meinen Willen ihm zu beugen.
Doch ich will ihm nicht zu Eigen sein
bin doch ein freier Mensch.
Doch ich will nicht dass mein Geist ist sein,
bin doch mein eigner Geist und Mensch.
Doch ich muss auch meiner Pflicht nachkommen,
will doch sein braves Mädchen sein.
Doch ich muss auch allein mit mir auskommen,
will doch für dich besonders sein.
Ich weiß dass ich nicht boshaft handle
wenn ich mich dir nicht überlass.
Ich weiß dass ich im Rechten wandle
wenn dich allein ich wandeln lass.
Denn du hast mir wehgetan,
sei es auch nicht deine Schuld.
Denn damit bin ich allein gefahrn,
und du sagst mir nur hab Geduld.
Ja ich will dein Kleines sein,
immer noch und immerfort.
Doch auch ja meine Haut ist mein,
denn dein Missbrauch war mein Mord.
Ich sage jedem du bist krank,
weil mein Daddy mich doch liebt.
Doch je weiter mein Vertrauen in andre sank,
desto mehr hab ich auch dich geliebt.
Du bist schuld
und ich bin rein.
Ich danke euch für eure Huld
doch dies kann nicht die Wahrheit sein.
Denn Opfer sind wir doch auch all´,
auch wenn viele das nicht sehen.
Betrachte ich den einzelnen Fall
muss ich auch Mitleid hier gestehen.
Er ist mein Daddy und wird’s immer bleiben,
doch auch meine Narben und kann in den Tod mich leiten.
Und ich seine Tochter daran gibt’s nix zu reiben.
doch hab meinen Stolz und meine starken Seiten.
Träume
Ich habe gegessen. McDonalds. Mit vielen Kalorien. Und Eis gekauft. Und Fruchtzwerge. Ana hasst mich. Abgrund. Tief. Beinahe kann ich die Bombe in ihren Händen sehen. Die sie mir gerne ins Wohnzimmer werfen möchte.
"Du solltest echt lernen, dir den Finger in den Hals zu stecken um zu kotzen. Dann könntest du wenigstens einen Hauch deiner Perfektion - die du ja sowieso nicht besitzt - wieder herstellen." wirft sie mir mit einem hasserfüllten Blick an den Kopf.
"Fick dich. Was weißt du schon von Perfektion."
"Mehr als du."
"Ach ja? Fangen wir mal mit einem perfekten Leben an. Oder perfektem Glück."
"Glück gibt’s nicht in Perfektion. Zumindest nicht für Menschen wie dich. Und ein perfektes Leben hast du nie geführt. Wirst du auch nie führen."
Und damit hat sie wahrscheinlich sogar Recht. Ich könnte ihr natürlich trotzdem wiedersprechen. Einfach nur aus Prinzip. Denn ich liebe Prinzipien. Aber Ana kennt mich zu gut. Meine Gedanken. Meine Schwächen. Meine Prinzipien. Sie kennt alles von mir. Aber auch sie kann einen starken Moment nicht ungeschehen machen, so gern sie das auch möchte.
Denn sie konnte mich noch nicht dazu bringen einmal gegessenes wieder zu erbrechen. Und ich hoffe sie wird es auch nie schaffen. Denn dann bin ich tiefer gesunken, als ich es jemals tun wollte.
Aber wer kennt schon die Zukunft. Vielleicht Gott, aber der ist meistens unpässlich, wenn ich ihn brauche. Außerdem hat er wahrscheinlich eine Schweigepflicht was Zukünfte angeht. Sonst wäre es ja sinnlos. Stellt euch vor, ihr würdet eure Zukunft kennen. Dann wäre es ja vielleicht gar nicht mehr eure Zukunft, weil ihr dann die Gegenwart so verändern würdet, dass die vorhergesagte Zukunft gar nicht erst entstehen würde.
Und stellt euch vor, alle hätten nur noch Zukünfte die ihnen gefallen. Was wäre das denn für eine Welt. Vermutlich wären wir alle tot, weil irgendwer irgendwas tun würde, was zu seiner Wunschzukunft führt - zum Beispiel eine Welt voller Salafisten oder ein zweiter Hitler an der Macht - und würde vielleicht alle, die ihm im Weg stehen töten und dann würde ein anderer die Zukunft so gestalten, dass die Salafisten oder Hitler oder > hier beliebige Menschengruppe/ Rasse/ Person einfügen < sterben und am Ende wären alle tot.
Ist jetzt nicht so, dass das jetzt irgendwie krank ist. In irgendeiner Weise. Oder psychopathisch. Nein! Natürlich nicht. Ok. Vielleicht bin ich ein bisschen krank. Und auch ein klein wenig psychopathisch. Wegen solchen Weltuntergangsszenariovorstellungen. Ist das ein anerkanntes Wort? Keine Ahnung. Aber was solls.
Ich glaube mich hat auch nie jemand anerkannt. Als Mensch. Aber ich existiere trotzdem. Und zum größten Teil bin ich auch ein Mensch. Behaupte ich jetzt mal. Der andere 1% - ige Teil ist irgendwas zwischen Monster, Alien, Elfe ( einfach nur weil ich Elfen mag ) und irgendwas undefinierbaren. Eben einfach ich. Unanerkannt.
Aber ich werde die Menschen dazu bringen mich anzuerkennen. Als Mensch. Als Respekts- und Autoritätsperson. Ich will, dass irgendwann einmal Menschen tun müssen, was ich sage. Nicht alle natürlich. Das mit dem zweiten Hitler war schließlich nicht auf mich bezogen. Nur ein kleiner Teil. Selbst eine Firma ist vielleicht etwas zu groß gedacht. Aber vielleicht wenigsten eine Abteilung. Oder ein Standort. Ich will irgendwann mal die beschissene Chefin sein, die alle hassen. 100% Hollywood Klischee. 100% Menschenverachtend und herrschsüchtig. 100% perfekt. Perfekt geschminkt, perfekt gekleidet, perfekte Frisur, perfekte Wortwahl und perfekte Figur. Natürlich. Sonst würde Ana ja ausflippen.
Aber nein! Halt! In meiner perfekten Welt hat Ana ja dann nichts mehr zu suchen. Denn wie schon bemerkt hat sie ja keine Ahnung von Perfektion. Dafür aber von Zweifeln, Verzweiflung und Zweifelhaftigkeit. Und dafür ist ja in meiner unzweifelhaften Perfektion dann