TARZANS RÜCKKEHR. Edgar Rice Burroughs

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TARZANS RÜCKKEHR - Edgar Rice Burroughs


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als wollte er sich kein Wort entgehen lassen. Ein zynisches Lächeln verzerrte sein Gesicht.

      Tarzan hörte die Stimme der Frau durch die Tür. »Ich werde meinen Mann rufen«, sagte sie drohend. »Er wird Sie hinauswerfen oder niederschießen.«

      Paulvitschs Lachen drang auf den Gang hinaus.

      »Sie können sich die Mühe sparen, Madame. Der Chefsteward ist bereits auf der Suche nach Ihrem Mann, um ihn zu unterrichten, dass Sie sich in Ihrer Kabine mit einem Mann, der nicht Ihr Gatte ist, vergnügen. Es wird einen Skandal geben, auf den sich die Presse nach unserer Landung stürzen wird. Stellen Sie sich vor - eine noble Dame, die sich mit einem Diener, dem Diener ihres Bruders, um genau zu sein, einlässt.«

      Die Stimme der Frau klang kalt und furchtlos, als sie antwortete: »Alexis Paulvitsch, Sie sind ein Feigling, und wenn ich einen Namen in Ihr Ohr flüstere, werden Sie schnell die Kabine verlassen, ohne Ihre Drohung wahrzumachen, und es wird das letzte Mal sein, dass Sie mich belästigen.«

      In der Stille, die folgte, glaubte Tarzan zu sehen, wie die Frau sich vorbeugte und einen Namen in das Ohr des Mannes flüsterte. Ein heiserer Schrei brach von den Lippen Paulvitschs, Füße scharrten, die Frau schrie gellend, dann war Stille.

      Mit einem Satz war Tarzan aus seinem Versteck und packte Rokoff, der die Flucht ergreifen wollte. Tarzan warf sich mit der Schulter gegen die Tür, die splitternd nachgab. Rokoff mit sich zerrend, betrat er den Raum. Die Frau lag auf der Couch. Paulvitsch kniete über ihr, die Hände um ihren zarten Hals geschlossen, während die kleinen Fäuste seines Opfers vergeblich sein Gesicht zu treffen versuchten.

      Das Geräusch der berstenden Tür brachte Paulvitsch auf die Füße. Mit funkelnden Augen musterte er den Eindringling. Die Frau richtete sich auf und rang nach Atem. Trotz ihrer Blässe erkannte Tarzan in ihr die Frau, die ihn vor Stunden auf dem Deck gemustert hatte.

      »Was geht hier vor?«, fragte Tarzan und wandte sich an Rokoff, in dem er instinktiv den Urheber des Planes witterte. Der Russe presste die Lippen aufeinander und schwieg.

      »Drücken Sie den Klingelknopf dort«, befahl Tarzan. »Einer der Schiffsoffiziere muss kommen, die Dinge sind weit genug gediehen.«

      »Nein, nein«, rief die Frau und erhob sich von der Couch. »Bitte tun Sie es nicht. Ich bin sicher, dass dieser Mann nicht wusste, was er tat. Ich habe ihn gereizt, und er verlor die Beherrschung. Bitte, Monsieur, ich möchte nicht, dass die Angelegenheit weiter verfolgt wird.«

      Ihre Stimme klang so eindringlich, dass Tarzan erstaunt den Kopf schüttelte. »Sie wollen also nicht, dass ich weitere Schritte unternehme?«, fragte er.

      »Bitte, nein«, erwiderte sie.

      »Sie finden sich damit ab, von diesen Burschen weiterhin belästigt zu werden, Madame?«

      Sie schien nicht zu wissen, was sie darauf antworten sollte. Ein Lächeln des Triumphs verzerrte Rokoffs Lippen.

      »Dann werde ich auf eigene Verantwortung handeln«, sagte Tarzan und wandte sich an Rokoff und seinen Komplicen. »Nehmen Sie zur Kenntnis, dass ich von nun an bis zum Ende dieser Fahrt ein wachsames Auge auf Sie beide haben werde. Sollten Sie dieser jungen Dame noch einmal zu nahe treten, so werde ich selbst den Richter spielen, und Sie werden um einige sehr schmerzhafte Erfahrungen bereichert sein. Und nun machen Sie, dass Sie hinauskommen!« Er packte Rokoff und Paulvitsch beim Nacken und half mit einem Fußtritt nach, der die beiden auf den Gang beförderte. Danach wandte er sich wieder der Frau zu, die den Vorgängen mit weit aufgerissenen Augen gefolgt war.

      »Ihnen, Madame, wäre ich dankbar, wenn Sie mich von jedem Versuch dieser beiden Lumpen, sich Ihnen zu nähern, unterrichten würden, damit ich die entsprechenden Schritte ergreifen kann.«

      »Ich hoffe, Monsieur, dass Sie unter Ihrem großherzigen Entschluss nicht zu leiden haben werden«, erwiderte sie. »Sie haben sich einen Feind gemacht, der nicht ruhen wird, bis er seine Rachegelüste befriedigt hat. Seien Sie auf der Hut, Monsieur...«

      »Verzeihen Sie, Madame, mein Name ist Tarzan.«

      »Seien Sie auf der Hut, Monsieur Tarzan. Und glauben Sie nicht, ich sei nicht dankbar für Ihr Eingreifen, obwohl ich darauf verzichtete, die Angelegenheit durch einen der Offiziere regeln zu lassen. Gute Nacht, Monsieur Tarzan, ich werde nie vergessen, wie tief ich in Ihrer Schuld stehe.« Sie dankte ihm mit einem warmen Lächeln und begleitete ihn an die Tür.

      Bis zum Ende der Reise begegnete Tarzan keiner der Personen mehr, die in dem kleinen Drama, das er beobachtet hatte, eine Rolle gespielt hatten. Erst am letzten Tage, als er zu seinem Deckstuhl ging, kam ihm die junge Frau entgegen. Sie sprach ihn an, als legte sie großen Wert darauf, ihm eine Erklärung für ihr Verhalten zu geben.

      »Ich hoffe, dass Sie Ihr Urteil nicht nach jenen beiden Vorfällen über mich fällen, Monsieur«, sagte sie. »Ich schäme mich und habe meine Kabine heute zum ersten Mal verlassen.«

      »Man beurteilt eine Gazelle nicht nach den Löwen, die über sie herfallen«, erwiderte Tarzan. »Ich habe diese beiden Burschen bereits in Tätigkeit gesehen - im Rauchsalon, am Abend vor dem Überfall auf Sie, und ich weiß, dass sie zu allen Schlechtigkeiten fähig sind. Menschen wie sie hassen alle, die gut und anständig sind.«

      »Ich habe bereits von dem Kartenspiel gehört«, erwiderte die Frau lächelnd. »Mein Mann erzählte mir die Geschichte. Er erwähnte besonders Ihre Stärke und fühlt sich tief in Ihrer Schuld.«

      »Ihr Mann?«, fragte Tarzan erstaunt.

      »Ja, ich bin die Gräfin de Coude.«

      »Umso erfreuter bin ich, dass ich der Gattin des Grafen einen Dienst erweisen konnte.«

      »Monsieur, ich weiß nicht, wie ich je meine Schuld bei Ihnen begleichen kann. Bringen Sie mich nicht noch mehr in Verlegenheit.« Sie lächelte Tarzan noch einmal zu und setzte ihren Weg fort.

      Tarzan sah sie an diesem Tage nicht wieder. Auch bei der Landung hielt er vergeblich nach ihr Ausschau. Er fragte sich, ob er sie wohl je wiedersehen würde.

      Nach seiner Ankunft in Paris führte Tarzans erster Weg in die Wohnung seines alten Freundes d'Arnot. Der Marineleutnant machte keinen Hehl daraus, dass er mit Tarzans Entscheidung, auf seinen Titel und die Besitzungen freiwillig zu verzichten, nicht einverstanden war.

      »Sie waren ein Narr, mein Freund«, sagte d'Arnot, »so leichtfertig Vermögen und gesellschaftliche Stellung aufzugeben und auf den Beweis zu verzichten, dass in Ihren Adern das Blut eines der bekanntesten englischen Geschlechter statt des Blutes einer wilden Äffin fließt. Es ist mir unverständlich, dass die anderen, besonders Miss Porter, Ihnen Glauben schenkten. Selbst im tiefsten afrikanischen Dschungel, als Sie das rohe Fleisch Ihrer Beute verzehrten, konnten Sie mich nicht davon überzeugen, dass Kala Ihre Mutter war. Warum wollen Sie nun, da das Tagebuch Ihres Vaters und Ihre Fingerabdrücke eindeutig Ihre Herkunft beweisen, ein namenloser armer Schlucker bleiben?«

      »Der Name Tarzan ist gut genug für mich«, erwiderte Tarzan. »Und was den armen Schlucker betrifft, so gedenke ich nicht, es zu bleiben. Ich zähle auf Ihre Freundschaft, die es Ihnen ermöglichen wird, mir eine Stellung zu beschaffen.«

      »Unsinn«, sagte d'Arnot. »Sie wissen, dass ich reich genug bin, und was ich besitze, steht zu Ihrer Verfügung. Ich habe nicht vergessen, dass Sie mich vor den Kannibalen Mbongas retteten und mich im Dschungel pflegten, obwohl es ein Wesen gab, das Ihr Herz mit aller Macht zur Küste zog. Erst als wir dort ankamen und Miss Porter nicht mehr vorfanden, kam mir zu Bewusstsein, was Sie mir geopfert hatten. Es ist nicht mehr als recht, dass ich Ihnen meine Freundschaft und mein Vermögen anbiete.«

      »Gut«, lachte Tarzan, »wir werden uns wegen des Geldes nicht streiten. Ich muss leben, also werde ich von Ihrem Angebot Gebrauch machen. Beweisen Sie mir aber trotzdem Ihre Freundschaft, indem Sie sich nach einer Beschäftigung für mich Umsehen. Was mein Geburtsrecht betrifft, so ist es in guten Händen. Clayton hat mich nicht beraubt. Er ist ehrlich davon überzeugt, Lord Greystoke zu sein und versteht es wahrscheinlich besser, einen englischen Lord


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