Buddhismus für Anfänger, Fortgeschrittene und Gottverlassene. Andreas D. Werner
Читать онлайн книгу.der uns hilft, alle Widrigkeiten des Lebens zu meistern und glücklich und zufrieden durchs Leben zu gehen, trotz allen Ungemachs. Lassen Sie uns unseren Geist zum Freund und Beschützer machen, lassen Sie uns alles Feindliche aus unserem Geist verbannen.
Versuchen Sie ab jetzt, eine Art Zuchtmeister, Kontrolleur Ihrer Gedanken zu sein. Als oberste Kontrollinstanz bestimmen Sie selbst, wann Sie innere Ruhe und Harmonie wünschen. Wir wollen die Kultivierung unseres Geistes vorantreiben. Widersetzt sich Ihr Geist, gleich aus welchem Grund, dann erzwingen Sie die innere Ruhe und Harmonie des Geistes durch die Meditation der Leere – und zwar immer wieder, bis es gelingt.
Empfinden Sie Ihren Geist als angenehm und förderlich, als konzentriert und aufmerksam im positivsten Sinne, dann nutzen Sie ihn entsprechend für Ihre Alltagstätigkeiten und auch für das Studium und die praktische Anwendung buddhistischer Grundsätze.
Sind die Gedanken kreativ und richtig gut, gar brillant, dann bringen Sie diese unverzüglich zu Papier, egal wie spät es ist, auch nachts um vier Uhr. Wenn Sie solche Momente untätig verstreichen lassen, sind diese kreativen und überaus positiven Ideen oft für alle Zeiten verloren. Später ärgern Sie sich, dass Sie sich nicht mehr erinnern können, Ihnen die Ideen nicht nochmals einfallen.
Geschieht in Ihrem Kopf Gegenteiliges, sind Gedanken negativer Natur, dann versuchen Sie zu analysieren, was die Ursache dafür sein kann, z. B. Eifersucht, Begierde, Wut – und unterbinden Sie derart negative Gedanken unverzüglich. Negatives Gedankengut gehört künftig nicht mehr zu Ihrem Repertoire.
War unser Geist mit seinen negativen Gedanken bisher unser schlimmster Feind, so setzen wir jetzt alles daran, diese Denkstrukturen aufzudecken, zu erkennen und unseren Geist zu unserem besten Freund zu machen. Wie das funktioniert, zeigt uns die Lehre Buddhas, und zeige ich Ihnen in den folgenden Kapiteln. Mit dem Ziel vor Augen, herauszufinden, wie wir allerorts und zu jeder Zeit und unter allen Umständen glücklich und zufrieden leben können, nun wissend, dass wir unseren Geist zu unserem besten Freund machen können, konzentrieren wir uns jetzt auf die ursprüngliche Lehre Buddhas.
3. Von der Lehre Buddhas und den ersten praktischen Anwendungen
Die Lehre Buddhas
Ich möchte mit Buddhas Lehre genau an der Stelle beginnen, an der auch Buddha selbst seine Lehre zu formulieren begann. Das heißt: Wir beginnen am Ursprung, in Gedanken ganz nah bei Buddha, als er noch meditierend unter dem Bodhibaum saß und Erleuchtung erfuhr. Dieser Zeitpunkt und diese Begebenheit sind für unser weiteres Verständnis der ursprünglichen Gedanken und Lehre Buddhas von fundamentaler Bedeutung.
Die meisten von Ihnen haben sicher schon von Buddhas Lehre und vom Buddhismus gehört oder gelesen, vielleicht auch schon verschiedene Aspekte zu einigen Themen verinnerlicht. Aber oft lassen sich die vielfältigen Informationen und Themen nicht greifen und wabern nebulös im Kopf herum.
Bei derartig unbefriedigenden und haltlosen Erkenntnisphasen oder gar bei Zweifelattacken empfehle ich Ihnen, sich immer wieder gedanklich an den Ursprungsort von Buddhas Erleuchtung zurückzuversetzen. Bleiben Sie immer ganz dicht bei Buddhas ursprünglicher Zielsetzung – das Leiden der Menschen abzustellen – und ganz dicht bei der Lehre, die er daraus entwickelte und propagierte.
Das ist vorweg eine ganz wichtige Empfehlung. Hinayana-Buddhismus, Mahayana-Buddhismus, Zen, Yoga, Tantra und viele andere Schultraditionen haben das Potenzial, Sie ganz schnell in völlig andere Gedankenwelten zu entführen, bis alles zum Thema Buddhismus in Ihrem Kopf herumschwirrt.
Denken Sie also öfter an Buddha, wie er da unter dem Bodhibaum sitzt und Erleuchtung erfährt, und behalten Sie diesen Ursprung bei all Ihren Erkenntnisfortschritten immer in Erinnerung.
Ich möchte aus dem zurückliegenden Kapitel Buddha und sein Ziel zitieren: Nach langer Zeit der Entbehrung und unter großen Anstrengungen gelang ihm mit 35 Jahren, unter dem legendär gewordenen Bodhibaum meditierend, die Antwort auf all seine Fragen klar zu sehen. Er empfand es als Erleuchtung seines Geistes, wie das Erwachen aus trübseliger Verblendung.
Die Erleuchtung verhalf ihm zu vier ganz wesentlichen Erkenntnissen. Er erkannte, dass Menschen auf vielfältige Art von Leid betroffen sind und sie sich ihrem Leid und Unglück nicht entziehen können. Er erkannte die Ursachen allen Leids. Er erkannte, dass sich diese Ursachen und folglich das Leid grundsätzlich aufheben lassen. Und er erkannte den Weg, den wir gehen müssen, um jegliches Leid abstellen zu können.
Diese grundlegenden Erkenntnisse formulierte er als:
Die Vier edlen Wahrheiten
1 Die Wahrheit vom Leiden
2 Die Wahrheit von der Entstehung und den Ursachen des Leidens
3 Die Wahrheit vom Aufhören des Leidens
4 Die Wahrheit vom Weg zur Beendigung des Leidens durch die Aufhebung der Ursachen
Auf dieses Fundament wollen wir jetzt unsere Aufmerksamkeit richten. Mit dem Studium dieser grundlegenden Erkenntnisse aus der Lehre Buddhas treten Sie nun in die Phase ein, in der Sie jederzeit die wahren Zusammenhänge der buddhistischen Denkweise erkennen können. Mit dem Grundwissen, das Sie sich hier aneignen, bekommen Sie das Rüstzeug, die hier gewonnenen Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen.
Stören Sie sich bitte nicht an meiner Vorgehensweise, einige Begriffe und Sätze häufiger zu wiederholen. Ich werde manchmal ganze, Ihnen schon bekannte Absätze an anderer Stelle erneut einflechten. Ganz nebenbei: Buddha selbst soll bei seinen Vorträgen zum besseren Verständnis auch permanent wiederholt haben. Gerüchten zufolge hätten die Lektoren bei der Neufassung seiner niedergeschriebenen Lehrsätze einiges zu tun gehabt, um die Wiederholungen in den Niederschriften auf ein erträgliches Maß zu reduzieren.
Diese Vorgehensweise, das Wiederholen von Sachverhalten an anderer Stelle, soll unter anderem auch dazu beitragen, zu erkennen, dass viele grundlegende Erkenntnisse sich auch in Ihrem wahren Leben und in den unterschiedlichsten Situationen wiederfinden lassen, und dass bei Buddhas Lehre immer wieder das eine ins andere greift. Dieser gordische Knoten – geknüpft aus den Vier edlen Wahrheiten das Leid betreffend, dem Aspekt der Ursache und Wirkung, den später noch folgenden Themen wie u. a. das Karma und die Reinkarnation, sowie den Lösungsvorschlägen zur Befreiung – hat aus jedem Betrachtungswinkel unzählige Wiederholungen von sich berührenden Aspekten. Beim Auflösen dieses Knotens werden Sie, im übertragenen Sinn, ein- und denselben Faden des Öfteren wahrnehmen. Würden Sie als Mönch in einem Kloster leben, müssten Sie all die Wahrheiten, Fähigkeiten und Lehrsätze tagtäglich wiederholen, aufsagen, rezitieren – Jahr für Jahr. Unter dem Gesichtspunkt, dass ich Ihnen auf dem Weg zur Erleuchtung viele Jahre buddhistisch-mönchische Lebensweise erspare, muten meine absichtlich verwendeten Wiederholungen immer noch spartanisch an.
So – und nun lassen Sie uns zur Sache kommen.
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