Waldröschen II. Der Schatz der Mixtekas. Karl May

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Waldröschen II. Der Schatz der Mixtekas - Karl May


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du nicht arm bist. Du hast den Schatz der Könige nicht berauben wollen, darum sollst du dir davon nehmen dürfen so viel, wie ein Pferd zu tragen vermag.« – »Nein. Wo denkst du hin!« rief Helmers erstaunt. – »Rede nicht, sondern steige auf und folge mir!«

      Der Indianer bestieg sein Pferd, nahm das Packtier beim Zügel und ritt fort. Helmers konnte nicht anders, als ihm folgen. Es war finstere Nacht, aber der Indianer kannte seinen Weg genau, und die halbwilden Pferde Mexikos sehen während der Nacht wie die Katzen. Der Deutsche konnte sich der Führung Büffelstirns getrost anvertrauen. Schnell freilich kamen sie nicht vorwärts, denn es ging tief zwischen unwegbare Berge hinein.

      Büffelstirn sprach kein Wort. Man hörte in der schweigsamen Nacht nichts als den Schritt und das zeitweilige Schnauben der Pferde. So verging eine Stunde, noch eine und noch eine. Da rauschte Wasser; man kam an den Lauf eines Baches, dem man folgte. Dann türmte sich ein wallartiger Berg vor ihnen auf, und als sie denselben beinahe erreicht hatten, stieg der Indianer ab.

      »Hier warten wir, bis der Tag kommt«, sagte er.

      Helmers folgte seinem Beispiel, ließ sein Pferd grasen und setzte sich neben Büffelstirn auf einem Felsstück nieder.

      »Ist die Höhle hier in der Nähe?« fragte er. – »Ja, sie ist da, wo dieses Wasser aus dem Berg kommt. Man steigt in den Bach, bückt sich und kriecht in das Loch, dann befindet man sich in einer Höhle, deren Größe und Abteilungen niemand kennt als Büffelstirn und Karja.« – »Ist Karja schweigsam?« – »Sie schweigt!«

      Helmers dachte an das, was ihm Emma erzählt hatte, und sagte daher:

      »Aber es gibt einen, der das Geheimnis des Schatzes von ihr erfahren will.« – »Wer ist es?« – »Der Graf Alfonzo.« – »Ugh!« – »Du bist mein Freund, und darum darf ich dir sagen, daß sie ihn liebt.« – »Ich weiß es.« – »Und wenn sie ihm nun euer Geheimnis verrät?« – »So ist Büffelstirn da. Er wird nicht den kleinsten Teil des Schatzes erhalten.« – »Ist dieser Schatz groß?« – »Du wirst ihn sehen. Nimm alles Gold, das Mexiko heute besitzt, zusammen, so reicht es noch nicht an den zehnten Teil dieses Schatzes. Es hat einen einzigen Weißen gegeben, der ihn gesehen hat, und…« – »Ihr habt ihn getötet?« – »Nein. Er brauchte nicht getötet zu werden, denn er ist wahnsinnig geworden, wahnsinnig vor Freude und Entzücken. Der Weiße vermag den Anblick des Reichtums nicht zu ertragen, nur der Indianer ist stark genug dazu!« – »Und mir willst du den Schatz zeigen?« – »Nein. Du wirst nur einen Teil desselben sehen. Ich habe dich lieb, und du sollst nicht auch wahnsinnig werden. Gib mir deine Hand und zeige mir deinen Puls.«

      Der Indianer faßte die Hand des Deutschen und prüfte dessen Puls, worauf er fortfuhr:

      »Ja, du bist stark. Der Geist des Goldes hat dich noch nicht ergriffen, aber bis du in die Höhle trittst, wird dein Blut gehen wie der Fall des Wassers vom Felsen.«

      Das Gespräch verstummte nun. Es war dem Deutschen eigentümlich wie noch nie zumute. Da begann sich der Himmel zu färben. Der blasse Schimmer des Ostens wurde stärker, und bald konnte man die einzelnen Gegenstände mit Genauigkeit unterscheiden.

      Helmers erblickte den Berg El Reparo vor sich, dessen schroffer Hang zumeist mit Eichenbäumen bestanden war. Ganz am Fuß desselben trat ein Wasser aus dem Felsen, das wenigstens eine Breite von drei Fuß und eine Tiefe von vier Fuß hatte.

      »Dies ist der Eingang?« fragte er. – »Ja«, antwortete Büffelstirn. Aber noch treten wir nicht hinein. Wir wollen erst die Pferde verstecken. Der Besitzer eines Schatzes muß vorsichtig sein.«

      Sie führten die Pferde längs des Berges hin, bis der Indianer ein Gebüsch auseinanderbog. Hinter demselben befand sich eine enge, niedrige Schlucht, wo die Tiere Platz fanden. Dann kehrten sie an den Bach zurück und verwischten nach Indianerart ihre Spuren, bis sie an den Felsen gelangten, aus dessen Öffnung das Wasser floß.

      »Nun komm!« sagte Büffelstirn und stieg mit diesen Worten in das Wasser, zwischen dessen Oberfläche und dem Felsen ein Fuß tief Raum war, so daß man mit dem Kopf hindurchgelangen konnte. Sie kamen nun in einen dunklen Raum, dessen Luft trotz des Baches außerordentlich trocken war.

      »Reiche mir deine Hand!« gebot der Indianer und führte Helmers aus dem Wasser heraus auf das Trockene, um abermals dessen Puls zu befühlen.

      »Dein Herz ist sehr stark«, sagte er. »Ich darf die Fackel anbrennen.«

      Er ging darauf einige Schritte von Helmers fort, und bald durchzuckte ein matter, phosphorartiger Blitz den Raum, ertönte ein lautes Prasseln, und dann flammte eine Fackel auf.

      Aber was ging nun vor? Nicht die eine, sondern tausende von Fackeln schienen zu brennen. Als befände sich der Deutsche inmitten einer ungeheuren, wie Gold und Demant blitzenden Sonne, so strahlten Millionen von Lichtern und Reflexen in sein geblendetes Auge, und in dieses unendliche Schimmern, Schillern und Brillieren hinein erklangen die Worte des Indianers:

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