Karawane. Stephen Goldin

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Karawane - Stephen Goldin


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       KARAWANE

       Ein Roman von

       Stephen Goldin

      

       Veröffentlicht von Parsina Press

      

       Übersetzung veröffentlicht von Tektime

      Caravan Copyright 1975 Stephen Goldin Alle Rechte vorbehalten

      Originaltitel: Caravan

      Übersetzer: Amaar Hassan

       Inhaltsverzeichnis

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       Kapitel 10

       Kapitel 11

       Kapitel 12

       Über Stephen Goldin

       Kontaktieren Sie Stephen Goldin

       Kapitel 1

      WASHINGTON- Internationale Meetings eröffneten hier am Montag mit gedrückter und verzweifelter Stimmung aufgrund gestiegener Ölpreise und einer drohenden Weltwirtschaftskrise.

      Der geschäftsführende Direktor des internationalen Währungsfonds, H. Johannes Witteveen, sagte eine weltweit anhaltende Rezession und Inflation, sowie noch nie da gewesene finanzielle Belastungen voraus.

      Der Präsident der Weltbank, Robert. S. McNamara, sagt eine Hungerepidemie in den armen Ländern voraus, von der insgesamt eine Milliarde Menschen betroffen sein wird, außer die Industrie- und Erdölexportierenden Nationen erhöhen ihre Entwicklungshilfe drastisch - ein Schritt, den wahrscheinlich nur sehr wenige dieser Länder machen werden.

      

       Los Angeles Times

       Dienstag, 1.Oktober 1974

      

       * * *

      

      Wir stehen am Rande des Abgrundes und fordern die Schwerkraft heraus uns in die Tiefe zu stürzen. Der Boden ist nicht zu sehen, weil wir so weit nach oben geklettert sind, dass wir ihn aus den Augen verloren haben. Es ist nichts derartig triviales wie eine Rezession; sogar die große Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre würde im direkten Vergleich blass wirken. Was wir erblicken, wenn wir den Abgrund hinab blicken, ist nichts weniger als die komplette Zerstörung unserer gegenwärtigen Zivilisation- und die meisten von uns haben aufgrund ihrer Höhenangst ihre Augen verschlossen.

      Wenn man einen Hügel ein kleines Stück weit erklimmt und ausrutscht, wird man sich wahrscheinlich nicht sehr dabei wehtun. Ein Fall aus größeren Höhen aber kann tödlich sein. Wir sind den Hügel des Fortschrittes aber bereits so weit heraufgestiegen, dass uns ein Fall so zerbrechen würde, wie ein Glas, das vom Mount Everest fallen gelassen wird.

      

       Peter Stone

       World Collapse

      

       ***

      

      Auf dem Schild über dem Schalter stand “Granada Hills Sicherheitscheckpoint”, aber das täuschte nicht über die Tatsache hinweg, dass es sich bei diesem Gebäude um einen verlassenen Supermarkt am Rande eines Einkaufzentrums handelte. Ein Gang nach dem anderen mit nackten Regalen gab stummes Zeugnis über die schlimmen Zeiten ab, die über die Gemeinde hereingebrochen sind. Tatsächlich erschien Peter die leere Höhle, die das Gebäude darstellte, als ein Symbol für den Zusammenbruch der gesamten Zivilisation.

      Der Wachmann hinter dem Schalter schaute ihn mit Verdacht an. Peter wusste nicht viel über Schusswaffen, aber die Waffe über der Schulter des Wachmannes erschien ihm groß genug eine Herde wütender Elefanten aufhalten zu können. Peter räusperte sich nervös und klärte seinen Hals. “Ich… Ich möchte Ihrer Gemeinschaft beitreten, wenn das möglich ist” sagte er. “Ich bin 32 und ein guter Arbeiter. Ich kann fast alles erledigen, was erledigt werden muss”.

      Der finstere Gesichtsausdruck des Wachmannes war skeptisch. “Wie haben Sie gesagt war Ihr Name nochmal?”

      “Peter Smith,” log er. Sein eigener Nachname, Stone, hatte über die Jahre zu viel an negativer Bedeutung gewonnen und er nannte ihn daher auch niemandem mehr. Er hatte auch so schon genug Schwierigkeiten unbemerkt durchzukommen, ohne sich weiter vorstellen zu müssen.

      “Smith, was? Kann irgendjemand in Granada Hills für Sie bürgen?”

      “Ähm, nein, ich bin gerade angekommen. Ich bin seit den letzten paar Monaten mit dem Fahrrad von San Francisco aus unterwegs und hier schien mir ein guter Ort mich niederzulassen”.

      s”Wie stehen die Dinge dort oben?”

      “Schlecht,” sagte Peter. “Es ist an der ganzen Küste entlang schlecht. Von dem was ich so gesehen habe, ist es bei Ihnen in der Gegend durchschnittlich”.

      Der Wachmann grunzte. “Es tut mir Leid, Herr Smith, dass wir Sie hier nicht aufnehmen können. Wir haben schon genug Leute bei uns, ohne dass wir Fremde aufnehmen. Es gibt viele die arbeiten wollen, aber nur begrenzte Ressourcen um alle zu ernähren, wenn Sie verstehen was ich meine.”

      “Sicher,” Peter nickte. Die Geschichte war ihm nur allzu bekannt. “In diesem Falle frage ich mich, ob ich Ihnen etwas Essen abkaufen könnte. Ich habe Geld—”

      “Granada Hills betreibt Tauschgeschäfte bis der Geldhandel wieder funktioniert. Sollten Sie nichts anderes haben, dann haben Sie Pech. Haben Sie Munition, Batterien, Kerzen, Werkzeuge oder Kupferdraht?” Peter schüttelte seinen Kopf. “Was ist mit ihrem Fahrrad?” Wir können immer ein weiteres Fahrrad gebrauchen.”

      “Tut mir Leid, ich brauche es selbst. Es ist nicht unbedingt sehr sicher zu Fuß; das Fahrrad gibt mir zumindest einen kleinen Vorteil.”

      Der Wachmann nickte. “Es ist nicht einfach, das stimmt. Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals den Tag erleben würde, an dem uns sowas passiert.”

      “Hören Sie, gibt es hier irgendwo einen Ort, wo mein Geld akzeptiert wird?” Die Sonne war am sinken und Peter wollte irgendwo vor Nachteinbruch unterkommen. Er hatte in letzter Zeit zu viele schreckliche Erfahrungen


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