Dunkle Flammen. Amy Blankenship

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Dunkle Flammen - Amy Blankenship


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hast du gemacht?“, flüsterte Carley.

      Guy blinzelte, jetzt, wo sie auch ohne Tiaras Verbindung stabil war. Sie hatte ihm keine andere Wahl gelassen und er weigerte sich, sie wieder gehen zu lassen. Also hatte er die Entscheidung getroffen, ihren Geist an diese Welt zu binden.

      Zachary sprang mit ausgestreckten Armen nach vorne und fing Tiara auf, ehe ihr Kopf den Sand des Strandes berühren konnte. Schnell überzeugte er sich, dass sie atmete und ihr Herz schlug, dann starrte er wütend auf Guy und erkannte, dass der Zauberer noch immer den Ort anstarrte, wo Tiara eben gestanden hatte, als könne er Carley noch sehen.

      Carley sah über ihre Schulter auf Tiara, dann missbilligend zurück auf ihren Bruder. „Das war gemein… du hättest Tiara zumindest darauf hinweisen können, was du vorhattest.“

      â€žIch werde mich bei ihr entschuldigen“, sagte Guy lächelnd und wischte ein paar Tränen von seiner Wange. „Jetzt, wo du die Verbindung zwischen den Welten beherrschst, brauchen wir kein Medium mehr für uns.“

      Carley kicherte, denn sie wusste, dass der Zauber harmlos war, aber zumindest würde sie ihn jetzt besuchen können, auch wenn er und Tiara die einzigen waren, die sie sehen konnten. „Vergiss bloß nicht, dass du nicht mit mir reden kannst, wenn Leute dabei sind. Sie werden glauben, dass du den Verstand verloren hast.“ Als sie zum Schloss hoch schielte, wurde ihr klar, dass sie sogar Guys geheime Spionin sein könnte, wenn das TEP sie brauchte. Sie würde später mit ihm darüber reden.

      â€žIch liebe dich, großer Bruder, aber ich glaube, du solltest dich bei Tiara entschuldigen, ehe Zachary dich röstet.“ Sie beugte sich hinunter und ließ ihre Lippen über Guys Stirn streichen, auch wenn sie wusste, dass er es nicht fühlen konnte. „Ich werde hier sein.“

      Guy sah zu, wie Carley ihm ein strahlendes Lächeln schenkte, ehe ihr Bild verblasste, sodass nur mehr Zacharys wütende Gestalt in seinem Blickfeld war.

      â€žWas, zur Hölle, hast du ihr angetan?“, knurrte Zachary, während er Tiaras schlaffen Körper an seine Brust drückte.

      Während er auf Tiaras entspanntes Gesicht hinuntersah, wischte er ein paar Haare weg, die der Wind über ihre Wange und Lippen blies. Er hielt sofort inne, als ihm mehrere Dinge gleichzeitig klar wurden. Ihre Haut war genauso weich, wie sie aussah… und ihr Haar auch.

      Zachary erzitterte, als es von seinen Fingern fiel wie Seidenfäden. Sein Blick hielt an ihren vollen Lippen, verzaubert durch den Wunsch, sie zu küssen, sodass seine Brust sich zusammenzog. Ihre Unschuld machte sie so viel schöner und verführerischer, als er je gemeint hatte, dass ihre Mutter es war… dieses Wissen ängstigte ihn auf eine Weise, die er nicht verstehen konnte.

      Guy beobachtete die Emotionen, die über Zacharys Gesicht flimmerten, während der andere Mann Tiaras bewusstlose Gestalt hielt. Ein fester Knoten formte sich in seinem Magen, es gefiel ihm gar nicht, dass Zachary ihr so nahe war… er vergaß einfach, wer sie vor wenigen Augenblicken noch in seinen Armen gehalten hatte.

      Nachdem er aus dem feuchten Sand aufgestanden war, näherte sich Guy schnell den beiden und stand einen Moment lang über Zachary. Unbewusst ballte er seine Hände zu Fäusten, ehe er sich neben Tiara wieder auf die Knie sinken ließ und verliebt auf ihr weiches Gesicht hinuntersah.

      â€žIch habe sie nicht verletzt… ich schwöre es. Ich würde sie nie verletzen“, sagte Guy mit tiefer Stimme, meinte jedes Wort. Er hob seine Hand und fuhr mit der Rückseite seiner Finger über ihre weiche Wange, dann knurrte er beinahe, als Zacharys Arme sich fester um ihren Körper schlossen, aber er konnte sich noch rechtzeitig zur Ordnung rufen. „Sie hat mir das einzige Geschenk gegeben, das mir sonst niemand geben hätte können und ich schulde ihr alles dafür“, versuchte Guy es noch einmal.

      â€žIch habe gefragt, was, zum Teufel, du getan hast, dass sie bewusstlos wurde“, fragte Zachary scharf und schob Guys Hand von Tiaras Wange weg, traute dem Zauberer nicht genug, um zuzulassen, dass er sie anfasste. Er hatte diesen Fehler schon einmal gemacht. „Sie ist nicht wie wir, wenn es darum geht, ihren Körper zu heilen. Sie ist ein Mensch, du Idiot, damit ist sie verletzlich.“

      Guy ließ seine Hand sinken, konnte Zacharys Fürsorglichkeit verstehen, aber er entfernte sich nicht. „Ich habe einen Zauber, den Carley und ich vor ein paar Jahren gefunden haben, mit der Geisterbeschwörer-Macht, die Tiara ausstrahlte, als sie Carley erlaubte, ihren Körper zu nutzen, kombiniert.“ Er hob seine Hand wieder, aber Zachary schlug sie wieder weg.

      â€žGeh weg“, befahl Zachary.

      â€žDurch sie kann ich Carley jetzt immer sehen, wenn ich will“, fuhr Guy fort und ignorierte den Befehl. „Tiara hat mir meine Schwester zurückgegeben… und daher werde ich für immer in ihrer Schuld stehen.“

      â€žWenn Tiara nicht aufwacht und mir sagt, dass es ihr gut geht, werde ich dich auf direktem Weg zu deiner Schwester befördern“, drohte Zachary, aber dann zuckte er zusammen, als weiche Finger über seine Lippen streiften.

      Beide Männer senkten ihren Blick ruckartig auf die kleine Frau, aber es waren Zacharys Augen, die Tiaras Blick suchte.

      Zachary stockte der Atem, als er Tiaras echte Augenfarbe zum ersten Mal aus der Nähe sah. Sie waren voller tanzender Flecken aus reinem Gold und Grün, die sich in scheinbar zufälligen Bahnen bewegten und ihn beinahe hypnotisierten und sie starrten mit ihrer verlockenden Unschuld direkt in seine.

      â€žMir geht es gut“, flüsterte Tiara, fühlte, wie Zacharys überwältigende Fürsorge sie wie in eine schützende Decke wickelte.

      Sie wurde schnell von Zacharys Perfektion in ihren Bann gezogen. Nachdem sie den Mann, der ihre Gedanken im Laufe der Jahre so oft heimgesucht hatte, berühren wollte, ließ sie ihre Finger noch einmal über seine Lippen streicheln, ehe sie über sein Kinn und seinen Hals fuhren. Als er scharf einatmete, wurde ihr bewusst, was sie machte.

      Tiara zog schnell ihre Hand zurück und setzte sich auf, bemühte sich, von seinem Schoß zu rutschen.

      Zacharys Gehirn war in Streik getreten, als er fühlte, wie ihre Finger einen Moment auf seinen Lippen ruhten, ehe sie über sein Kinn streiften. Er unterdrückte ein Zittern, als dieselben Finger seinen Hals streichelten und sich einen Weg zu seinem Nacken bahnten, wo die Haut so unglaublich sensibel war. Als Tiara sich zu bewegen begann, musste er sich dazu zwingen, sie loszulassen, sodass sie aufstehen konnte.

      In dem Moment, als sie sich aus Zacharys Armen befreit hatte, hatte Tiara kaum Zeit, auf ihren schwachen Beinen zu schwanken, ehe Guy sie in seine Umarmung zog. Sie errötete, als sie fühlte, wie jeder Zentimeter seines Körpers sich an ihren drückte.

      Sie konnte fühlen, wie die kleine Flamme des Verlangens, das entstanden war, als sie in Zacharys Schoß gelegen hatte, nun heller brannte. Von einem Mann gehalten zu werden, war etwas Neues für sie, denn außer ihrer Mutter war nie jemand so nahe an sie herangelassen worden.

      â€žIch kann Carley jetzt sehen“, rief Guy und hob sie höher, bis ihre Füße fast einen halben Meter über dem Boden hingen. „Danke.“

      Guy war glücklich, dass er seine Schwester zurückhatte, aber das Gefühl der Sehnsucht nach dieser kleinen Frau wuchs wieder in ihm. Der Drang, mehr zu tun, als sie einfach nur festzuhalten, war fast überwältigend. Als Tiara ein wenig zappelte, starrte er mit hungrigen Augen auf sie hinunter. „Ich habe dir nicht wehgetan, oder?“

      Tiara sah zu dem großen Mann hoch, der sie festhielt und legte ihre Hände auf seine breiten Schultern. Er war außer sich vor Glück… das konnte sie sehen und fühlen. Sie hatte seine Magie gefühlt, in dem Moment, als sie sie getroffen hatte… die Macht, die Guy in sich beherbergte, war unglaublich groß. Es war ein Fehler


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