Trotze Nicht Dem Herzen. Amy Blankenship

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Trotze Nicht Dem Herzen - Amy Blankenship


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nicht dass es dich was angeht.“

      Toya knurrte wieder und sprang herunter von seiner Warte über Sennins Hütte. Er umkreiste Shinbe als würde er seine Beute begutachten. „Natürlich tust du das.“ Toya umkreiste ihn weiter.

      Shinbe beobachtete ihn aus dem Augenwinkel mit einem gelangweilten Gesichtsausdruck aber innerlich gewappnet für einen Angriff von Toya. „Ich weiß nicht, was du sagen willst, Toya. Aber wenn es dir nichts ausmacht, ich brauche dich wirklich nicht, um meine Hand zu halten.“

      Toya blieb stehen und stellte sich genau vor Shinbe, so schnell, dass er den Luftzug spürte. „Halte dich von Kyoko fern, hörst du? Wenn ich auch nur eine Sekunde lang meine, dass du sie berührt hast…“ Mit einer schnellen Bewegung schüttelte er einen seiner Zwillingsdolche aus seinem Ärmel in seine Hand, während er den anderen Beschützer drohend anstarrte. „Werde ich es mir nicht zweimal überlegen, ehe ich dich töte, Bruder oder nicht.“

      Shinbe konnte Toyas Plumpheit nicht ausstehen. „Ja, ich verstehe. Also, wenn ich jetzt darf.“

      Toya machte einen Schritt zur Seite und ließ Shinbe vorbei. 'Ich traue diesem Beschützer nicht', dachte Toya innerlich.

      Shinbe ging in den Wald. Es war ihm egal, wo er hinging. Er wollte einfach nur so weit wie möglich von Toyas wissenden Augen weg sein. Ja, er wusste, dass Toya ihn umbringen würde, wenn er herausfand, was er getan hatte, aber zumindest würde er als glücklicher Mann sterben. Er seufzte und sah hinauf zum Sternenhimmel. „Ach, Kyoko. Wieso musstest du gehen? Verdammter Toya.“ Er schwang seinen Stab vor sich und knurrte. „Verdammt seist du.“

      Shinbe ging weiter, ohne eigentlich zum Schrein gehen zu wollen, aber das war es, wo er letztendlich dennoch ankam. Er stand am Rand der Lichtung, wissend, dass er nicht dort sein sollte. Toya folgte ihm wahrscheinlich. Er sah sich nervös um und suchte nach einem Anzeichen von seinem temperamentvollen Bruder. Als er ihn nirgendwo fühlen konnte, bewegte er sich langsam auf die Jungfernstatue zu.

      Er stand vor der Statue und sah auf das Bildnis von Kyoko in der Vergangenheit, träumte vor sich hin und hörte nicht die Schritte, die sich von hinten näherten.

      â€žWas zum Teufel meinst du, was du hier tust, Beschützer?“, rief Toya leise von hinten. Er erschreckte Shinbe so sehr, dass dieser sein Gleichgewicht verlor und beinahe in die Arme der Jungfer gefallen wäre, hätte Toya ihn nicht am Arm ergriffen.

      â€žToya, du musst wirklich aufhören, dich so an Leute heranzuschleichen“, sagte Shinbe mit einem Knurren, als er Toyas Hand abschüttelte.

      â€žIch habe dir gesagt, du sollst dich von Kyoko fern halten. Ich weiß nicht, was in deinem Kopf vor sich geht, aber wenn ich dir den Verstand hinein prügeln muss, dann werde ich das.“ Toyas Augen funkelten zornig als er nur daran dachte, dass sein Bruder Gefühle für Kyoko haben könnte. Nicht in diesem Leben, nicht, wenn er etwas dagegen tun konnte.

      Shinbe hatte genug von Toyas Drohungen. Er entgegnete bissig: „Was zur Hölle!“ Er schwang seinen Stab in Toyas Richtung, der sich mit einem Sprung in Sicherheit brachte. „Du hattest eine Million Chancen mit Kyoko aber du willst sie nie sehen. Nun willst du ihr sagen, mit wem sie sein darf? Wen sie küssen darf?“ Er lachte, aber es klang wütend. „Das wird nicht passieren, Toya. Du verlierst.“ Shinbe schüttelte seinen Kopf und hielt seinen Stab ruhig, bereit für den bevorstehenden Wutanfall. Er wusste, wozu Toya fähig war, aber er hatte es satt, immer nachzugeben.

      Toya starrte Shinbe erschrocken an. Er konnte sich nicht bewegen. Er wusste, er konnte seine Zwillingsdolche nicht verwenden… wenn er das täte, würde er seinen Bruder umbringen. Seine Augen bluteten in geschmolzenem Silber, als er seinen Blick auf seinen Bruder richtete. „Was hast du gerade gesagt? Willst du mir sagen, dass 'du' Kyoko willst?“ Toya knurrte, als er hinzufügte: „Du bist nichts als ein lüsterner Beschützer. Kyoko würde dich nie wollen!“ Er machte einen Schritt auf Shinbe zu.

      Shinbe duckte sich unter Toyas Arm aber blieb stehen. „Meinst du, sie wird dich immer noch wollen, wenn alles, was du tust, ist, sie zu kontrollieren und so zu tun, als wären dir ihre Gefühle völlig egal?“ Er duckte sich unter einem weiteren von Toyas Angriffen durch und lachte. „Du wirst langsam…“ Seine Stimme wurde düsterer: „Oder habe ich einen Nerv getroffen?“

      Toya stand da und starrte Shinbe an. Wieso er die Zwillingsdolche nicht rief, das wusste er nicht. Aber er wollte unbedingt Shinbes Blut fließen sehen. Er brauchte die Messer dafür nicht. „Du hast kein Recht, darüber zu reden, was ich tue.“ Toyas Stimme war tödlich als er seinen Kopf senkte, seine Strähnen verdeckten den roten Ton, der sich zu dem Silber mischte, das sich in seinen Augen breit gemacht hatte.

      Shinbe hob eine Augenbraue. „Ha, also habe ich einen Nerv getroffen. Wie interessant. Der silberne Beschützer hat Gefühle… für seine Priesterin. Aber du hast kein Recht, Kyoko zu sagen, wen sie küssen darf. Immerhin, wie sie sagte, hat sie keinen Freund. Also so wie ich das sehe, darf jeder sein Glück bei ihr versuchen.“ Shinbe zuckte die Schultern und drehte sich um, um zum Schrein zu sehen.

      Toya wartete einen Moment, ehe er Shinbe ansprang. „Verdammt, dreh mir nicht den Rücken zu!“ Er traf Shinbe hart, sodass er stolperte und sein Stab über die Lichtung flog.

      Shinbe rollte sich schnell weg und stand dann sofort wieder auf, um Toya wieder zu begegnen. Sein langes, dunkelblaues Haar bewegte sich im Wind und seine violetten Augen glühten gefährlich. Beide Beschützer waren einen Moment lang still, als sie einander wütend gegenüber standen. Das Gras um sie und um die Jungfernstatue glitzerte mit einer unbemerkten Aura, die der Feind hinterlassen hatte.

      Unbewaffnet und im Nachteil hob Shinbe seine Hände vor sich, die Flächen nach oben, und rief seine Beschützerkräfte. Die Felsbrocken um sie herum begannen, sich vom Boden zu heben, in dem sie so lange gefangen gewesen waren. Er wusste, dass er nicht die Zeit haben würde, den Zauber zu Ende zu bringen, als Toya ihn wieder angriff. Er versuchte, auszuweichen, aber fühlte, wie seine Beine nachgaben, als er auf der Jungfernstatue auftraf.

      Die schweren Steine fielen wieder zurück zu Boden, als Toya in ihn stürzte und ihn an der Kehle ergriff. Shinbe ergriff Toyas Hemd als sie beide in einen See aus warmem, blauem Nebel stolperten.

      Anstatt mit einem Krachen aufzukommen, wie Shinbe erwartet hatte, fühlte er sich in ein weiches, blaues Licht eingewickelt. Sein erster Gedanke war, dass er gestorben sein musste, denn Toya hatte ihn gewürgt, gerade als sie fielen. Als sie aus der Zeitlupe ausbrachen, verschwand der geheimnisvolle Nebel und sie landeten… hart. Toyas Hände waren immer noch an seiner Kehle.

      Als seine Sinne wieder zurückkamen, griff Shinbe hoch zwischen Toyas Arme und konnte die Hände des Beschützers von seiner Kehle drücken.

      Toya landete auf seinem Rücken, als Shinbe ihn wegstieß. Dabei erkannte er, wo sie waren. „Was zum…?“ Toya starrte hoch in die Dunkelheit und sah das Dach über seinem Kopf. Sie waren in Kyokos Zeit gesprungen? Shinbe war in Kyokos verdammter Zeit? „Nein!“ Toya knurrte laut als er sich von dem Holzboden hoch drückte und Shinbe sehr böse anstarrte. Keiner der Beschützer war jemals durch das Herz der Zeit gekommen, außer ihm. Er war der einzige Beschützer, der hier sein durfte. Eifersucht brachte Toyas Blut zum Kochen.

      â€žJetzt werde ich dich wirklich umbringen!“ Toya ging wieder auf Shinbe los und verpasste ihm einen harten Schlag gegen die Schläfe.

      Aber Shinbe war nicht so schwach, wie er aussah. Er schüttelte seinen Kopf und streckte ein Bein aus, ließ sich schnell fallen und trat Toya in die Seite und brachte ihn zum Stolpern.

      Toya knurrte als er seitlich gegen die Schreinwand krachte.

      Shinbe lehnte sich gegen die Holzwand und rang


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