Trotze Nicht Dem Herzen. Amy Blankenship

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Trotze Nicht Dem Herzen - Amy Blankenship


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lehnte sich gegen sie in der Hoffnung, dass sie sicher in der anderen Dimension ankommen würde, ehe sie bewusstlos wurde.

      *****

      Shinbe hatte wieder einmal einen sehr erotischen Traum von Kyoko, die sich unter ihm wand, seinen Namen immer und immer wieder rief, schrie, als er in sie stieß und in ihr Gesicht hinunter sah und alle Gedanken an Toya von ihr vertrieb.

      Plötzlich erwachte er mit einem Mal… sein Körper brach in Schweiß aus. Er atmete schnell, konnte sie immer noch unter ihm fühlen, wie sie ihn sich lieben ließ und wie sie seine Liebe erwiderte. Ihre Schreie dröhnten noch in seinen Ohren. Sein Herz schlug noch so schnell, hämmerte gegen seine Rippen, genauso wie er in sie gehämmert hatte.

      Shinbe setzte sich auf. Er ballte seine Fäuste und hob sie, um sein Gesicht darin zu verbergen. Unfähig ihn aufzuhalten, entkam ihm ein Schrei in der Stille, voller Schmerz und verborgener Wut über die Unfairness von allem. Alles, was er je gewollt hatte, war, sie zu lieben und dieser Wunsch begann langsam, ihn am lebendigen Leib zu verschlingen.

      Als er einen Zweig brechen hörte, ließ Shinbe schnell seine Hände sinken. Seine violetten Augen untersuchten die Gegend und blieben auf Kyokos erschrockenen Gesichtszügen hängen. Seine Gedanken schienen sofort in Zeitlupe über zu wechseln.

      'Nein, das konnte nicht sein… nicht jetzt, nicht hier.' Ihre Augen waren groß geworden, als sie seinen Schrei gehört hatte, und ihre Hand lag auf ihrem Mund. 'Nein… bitte geh weg', bettelte er in Gedanken. 'Du kannst nicht hier sein, nicht jetzt, es ist zu gefährlich… ich bin zu gefährlich.'

      Shinbe sah zu wie sie ihre Hand von ihren Lippen sinken ließ, ein besorgter Ausdruck auf ihrem Gesicht. Dann sah er, wie sie schwankte, als sie auf ihn zukam. Er fragte sich, ob sie überhaupt echt war, oder ob er noch träumte.

      Kyoko bemühte sich immer noch, halbwegs gerade zu gehen, und sicher zu gehen, dass sie in die richtige Richtung zu der Hütte ging, als sie den fast unmenschlichen Schrei hörte, der von irgendwo in ihrer Nähe kam. Ihre Augen stellten mühsam scharf, als sie versuchte, die Quelle des Lautes zu finden. Ihr Herz raste immer noch von dem Schrecken, den sie erlitten hatte. Dann erkannte sie Shinbe, der da auf einer Decke im Gras lag, ganz alleine. Der gespenstische Schrei war von ihm gekommen.

      Sie wollte wissen, was los war. War jemand ermordet worden? Das musste es wohl sein, dass so ein Laut aus diesem immer ruhigen, gelassenen und freundlichen Beschützer kam. Sie versuchte, sich fest auf den Beinen zu halten, als sie auf ihn zu ging.

      Shinbe stöhnte, als er zusah, wie Kyoko das dümmste machte, was sie jemals getan hatte. Sie kam geradewegs auf ihn zu, kniete sich hin, streckte ihre Hand nach der seinen aus.

      â€žShinbe, was ist los? Ist jemand verletzt?“

      Er konnte die Angst in ihrer Stimme hören. Sie dachte, dass etwas passiert war. Er lachte beinahe über die Wahrheit in dieser Frage, aber unterließ es dann doch. Sie kannte sein Geheimnis nicht. Er war noch sicher, konnte sein Herz noch vor ihr verstecken.

      Ein weiterer Schwindelanfall traf Kyoko unvorbereitet und sie konnte ihr Gleichgewicht nicht halten, als sie neben ihm kniete. Sie lehnte sich unabsichtlich zu weit nach vorne und fiel genau in seinen Schoß. Sie unterdrückte ein Kichern als sie sich daran erinnerte, dass es ihm nicht gut ging und öffnete ihre Augen wieder, versuchte sich zu konzentrieren. Dies alles fühlte sich so sehr an wie ein Traum.

      Kyoko erkannte plötzlich, dass Shinbes Brust nackt war. Starke Muskeln spannten sich an, entspannten sich wieder und dehnten sich unter ihren Händen. Sie hatte ihn noch nie oben ohne gesehen und war beeindruckt. Sie errötete, wissend, dass sie nicht so über ihn denken sollte. Er war ihr Beschützer, ihr Freund.

      Kyoko schüttelte ihren Kopf in dem Versuch, wieder klar zu denken, aber das half der Sache nicht wirklich. Sie hob langsam ihren Blick zu seinen Augen. Er hatte sich keinen Zentimeter bewegt, hatte ihr immer noch nicht gesagt, was los war. Nun wünschte sie sich, dass er es endlich sagen würde, denn sein Gesichtsausdruck begann ihr große Sorgen zu bereiten.

      Shinbes Körper zitterte, als er versuchte, sich selbst davon abzuhalten, sie zu berühren. Etwas, das stärker war als er, schien ihn anzutreiben, von ihm zu verlangen, dass er seine Hände ausstreckte und sich das nahm, was er noch dringender wollte als Luft. Er hätte es geschafft, aber jetzt war sie hier in seinem Schoß, starrte in seine Augen. Augen von denen er wusste, dass sie voller Schmerz sein mussten, und sie wollte wissen, was los war.

      Etwas war ganz eindeutig los mit ihm und er konnte nicht aufhalten, was schneller und schneller seiner Kontrolle entschwand.

      â€žIch kann nicht mehr“, seine Stimme klang zerrissen von der Kraft, die seine Gefühle so hoch kochen ließ. Mit diesen Worten versuchte er sie zu warnen, versuchte ihr zu sagen, dass sie weggehen sollte, zurück auf die andere Seite des Zeitportals, wo sie sicher sein würde. Nicht zurück zu kommen, ehe er sein Geheimnis wieder unter Kontrolle hatte, es wieder verstecken konnte. Alle seine Sinne schrien, dass etwas nicht in Ordnung war, aber seine Gedanken konnten den unerträglichen Hunger nicht mehr kontrollieren.

      Kyoko schnappte nach Luft als sie seine Worte hörte, in denen so viel Schmerz durch klang und es machte sie traurig. Jeder verließ sich darauf, dass er einen kühlen Kopf bewahrte, der Leim, der die Gruppe zusammen hielt. Sogar sie selbst sah zu ihm hoch und liebte es, wenn er in ihrer Nähe war, und sie seine Ruhe fühlen konnte, seinen Humor und sein Mitgefühl. Aber jetzt war es umgekehrt. Er war derjenige, der Beruhigung brauchte.

      Es musste von all dem Kämpfen gegen die Dämonen kommen… Hyakuhei… sein Fluch. Oh Gott, sein Fluch… die räumliche Leere, die ihm einen frühen Tod besorgen würde. Die ultimative Macht, die Hyakuhei ihm gegeben hatte, in dem Wissen, dass sie ihn eines Tages zerstören würde. Sie hatte sie nicht vergessen. Sie versuchte nur so gut sie konnte nicht daran zu denken, aber sie wusste was passieren würde, wenn sie Hyakuhei nicht aufhalten würden.

      Kyoko streckte eine Hand nach ihm aus, versuchte, ihn zu beruhigen, für ihn da zu sein. „Es ist in Ordnung Shinbe. Ich bin hier.“ In dem Moment als ihre Hand sein Gesicht berührte, erwachte er zum Leben.

      Alles logische Denken hatte aufgehört und Shinbes eiserne Kontrolle brach. Er ergriff ihre Schultern und rollte sich auf sie. Als er sich so über ihren Körper legte, hatte er alles, was er jemals gewollt hatte… Kyoko. Ohne einen weiteren zusammenhängenden Gedanken senkten sich seine Lippen schnell und ergriffen Besitz von den ihren, verdrängten alles andere aus seinem Kopf. Er hatte dieses Gefühl viel zu lang unterdrückt.

      Shinbe musste sich eingestehen, dass er schon vor einiger Zeit die Kontrolle über die Situation verloren hatte und nicht rechtzeitig weggelaufen war. Irgendwo, weit hinten in seinen Gedanken, erkannte er, dass sie irgendwie nach Alkohol schmeckte und auch so roch. Er kontrollierte sich selbst genug um sich einen Zentimeter von ihr hoch zu drücken und starrte auf sie hinunter, versuchte herauszufinden, ob es wahr war. Er durchsuchte ihr Gesicht, ihre Augen und ihre geröteten Wangen und fragte sich eifersüchtig, wer sie betrunken gemacht hatte.

      Kyoko wusste, dass dies alles nicht wirklich passierte. Auf gar keinen Fall starrte sie hoch in die violetten Augen des sehr gut aussehenden Shinbe. Und auf keinen Fall starrte er auf sie hinunter als würde er sie wollen. Kyoko überlegte sich selbst, dass sie wohl immer noch im Gras lag und ihr Kopf an der Jungfernstatue ruhte. Irgendwo in diesem Traum konnte sie sogar Hyakuhei hören, der sie auslachte.

      Sie hätte schwören können, dass sie sich daran erinnerte, an der Jungfernstatue herunter gerutscht und eingeschlafen zu sein. Wahrscheinlich war sie gerade weit weg und träumte und ihr betrunkener Kopf sorgte dafür, dass Shinbe bei ihr war, statt Toya.

      Kyoko schüttelte schwach ihre Kopf, fühlte sich schwindlig und seufzte die Worte: „Verrückte Träume“, als sie in die Lusterfüllten Augen von Shinbe starrte. Ihre Lippen kitzelten noch von der Kraft des Kusses in ihrem


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