Das Geschenk der Schlacht . Морган Райс

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Das Geschenk der Schlacht  - Морган Райс


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hast du nichts davon. Du bist immer noch der Dritte in der Thronfolge. Also leg deine Waffe nieder, und nimm mich in den Arm. Ich liebe dich immer noch, so wie jeder Vater es täte.“

      In einem plötzlichen Anflug von Zorn sprang er mit zitternden Händen auf seinen Vater zu und rammte ihm den Dolch ins Herz.

      „Deine Krankheit hat dich schwach werden lassen, Vater“, sagte er. „Vor fünf Jahren noch wäre das hier vollkommen unmöglich gewesen. Und ein Königreich hat keinen schwachen König verdient. Ich weiß, dass du bald sterben wirst – doch das ist mir nicht schnell genug.“

      Schließlich sank der König zu Boden und blieb regungslos liegen.

      Er war tot.

      Mardig blickte schwer atmend auf ihn herab, immer noch schockiert über das, was er gerade getan hatte. Er wischte seine Hand an seiner Robe ab und ließ das Messer fallen, das klappernd auf den steinernen Boden fiel.

      „Mach dir keine Sorgen über meine Brüder, Vater“, fügte er hinzu. „Für sie habe ich auch schon Pläne.“

      Danach stieg er über den Leichnam seines Vaters und ging ans Fenster. Zufrieden ließ er den Blick über die Hauptstadt gleiten. Seine Stadt.

      Jetzt gehörte all das ihm.

      KAPITEL VIERZEHN

      Kendrick hob sein Schwert und wehrte den Hieb eines Sandläufers ab, der mit seinen messerscharfen Krallen nach seinem Gesicht schlug. Klirrend und funkenstiebend blockte er ihn und wich ihm aus, als die Kreatur ihre Krallen von seiner Klinge gleiten ließ und wieder nach seinem Kopf schlug.

      Kendrick wirbelte herum und schlug zu, doch die Kreatur war erstaunlich schnell. Sie wich zurück und Kendricks Schwert verfehlte sie knapp. Dann machte sie einen Satz nach vorn und sprang hoch in die Luft, um sich auf Kendrick zu stürzen; doch diesmal war er wohl vorbereitet. Beim ersten Angriff hatte er ihre Geschwindigkeit unterschätzt, doch diesen Fehler würde er kein zweites Mal machen. Er ging in die Hocke, hob sein Schwert senkrecht über seinen Kopf – und sah zu, wie die Kreatur sich selbst aufspießte.

      Nachdem er sie abgeschüttelt hatte, ging er in die Knie und schwang sein Schwert auf niedriger Höhe über dem Boden. Dabei schlug er zwei Sandläufern gleichzeitig die Beine ab, die auf ihn zukamen; dann drehte er sich um und stieß sein Schwert nach hinten, wobei er dem einen in den Magen stach, bevor er auf seinem Rücken landen konnte.

      Die Kreaturen griffen ihn aus allen Richtungen an und Kendrick fand sich inmitten einer heißen Schlacht wieder, Brandt und Atme auf der einen, Koldo und Ludvig auf der anderen Seite. Instinktiv kehrten die fünf einander den Rücken zu und bildeten einen engen Kreis; Rücken an Rücken schlugen, stachen und traten sie, und hielten die Kreaturen auf Abstand während sie einander gegenseitig Deckung gaben. Im gleißenden Sonnenlicht kämpften sie immer weiter. Kendricks Schultern schmerzten, und überall war Blut. Alle waren von der langen Wanderung und dem endlosen Kampf erschöpft. Sie hatten keine Kraftreserven mehr, keinen Ort, an den sie fliehen konnten und kämpften ums nackte Überleben. Die wütenden Schreie der Kreaturen hallten über die Ebene während sie überall um die Männer herum fielen. Kendrick wusste, dass sie vorsichtig sein mussten; es war ein langer Weg zurück, und wenn auch nur einer von ihnen verwundet werden würde, wäre das fatal.

      Während er kämpfte, konnte Kendrick in der Ferne einen Blick auf den jungen Kaden erhaschen, und war erleichtert zu sehen, dass er noch am Leben war. Er sträubte sich an Händen und Füßen gefesselt und von mehreren Sandläufern festgehalten. Sein Anblick motivierte Kendrick und erinnerte ihn daran, wofür sie überhaupt hierhergekommen waren. Er kämpfte wütend, verdoppelte seine Bemühungen, und versuchte sich den Weg durch die Kreaturen zu bahnen, um zu Kaden zu gelangen. Es gefiel ihm nicht, wie sie mit ihm umgingen, und er wusste, dass er ihn erreichen musste, bevor sie ihm etwas Schreckliches antaten.

      Kendrick stöhnte vor Schmerzen, als er plötzlich einen Treffer an seinem Arm spürte. Er wirbelte herum und sah, wie die Kreatur wieder ausholte, diesmal direkt in Richtung seines Kopfes. Er konnte nicht rechtzeitig reagieren und wappnete sich für den Treffer, der ihm das Gesicht zerfetzen würde – als plötzlich Brandt dazwischen hechtete, sein Schwert in die Brust der Kreatur rammte und Kendrick im letzten Augenblick rettete.

      Gleichzeitig schlitzte Atme eine Kreatur auf, bevor sie ihre Fangzähne in Brandts Hals bohren konnte.

      Dann wirbelte Kendrick herum und schlitzte zwei Kreaturen auf, bevor sie sich auf Atme stürzen konnten.

      So ging es immer weiter, wirbelnd, stoßend, schlagend kämpften sie gegen die Sandläufer. Die Kreaturen fielen zu ihren Füßen und stapelten sich im Sand, der vom Blut rot gefärbt wurde.

      Aus dem Augenwinkel sah Kendrick, dass ein paar der Sandläufer Kaden gepackt hatten und sich davonmachen wollten. Sein Herz raste; es war eine fast ausweglose Situation: wenn er sie aus den Augen verlor, würden sie in der Wüste verschwinden und sie würden Kaden niemals wiedersehen.

      Kendrick wusste, dass er ihnen folgen musste. Er trat einige Kreaturen aus dem Weg und rannte dem Jungen hinterher. Einige der Sandläufer folgten ihm, doch Kendrick wirbelte herum und trat und schlug auf sie ein. Kendrick hatte das Gefühl, von allen Seiten zerkratzt zu werden, doch er blieb nicht stehen. Er musste Kaden erreichen.

      Er sah ihn und wusste, dass er sie aufhalten musste; er wusste, dass er der einzige war, der eine Chance dazu hatte.

      Kendrick griff an seinen Gürtel, nahm ein Messer und warf es. Es landete zielgenau im Hals einer Kreatur, gerade noch rechtzeitig, bevor sie ihre Fangzähne in Kadens Hals graben konnte. Kendrick stürmte auf ihn zu und rammte einem anderen sein Schwert in die Brust bevor er sich über Kaden hermachen konnte.

      Kendrick baute sich über Kaden auf, der gefesselt auf dem Boden lag. Immer mehr der Kreaturen, die ihm gefolgt waren erreichten sie und Kendrick musste ihre Angriffe aus allen Richtungen abwehren. Er war umzingelt, und schlug und hieb in alle Richtungen, fest entschlossen, Kaden zu retten. Er sah, dass die anderen selbst zu sehr beschäftigt waren, um ihm zur Hilfe zu kommen.

      Kendrick schnitt mit seinem Schwert die Fesseln des Jungen durch.

      „Nimm das Schwert an meinem Gürtel!“, schrie Kendrick.

      Kaden ergriff das Kurzschwert, und stellte sich mit Kendrick den Kreaturen. Auch wenn er noch sehr jung war, konnte Kendrick sehen, dass der Junge schnell und tapfer war, und war dankbar, ihn im Kampf gegen die Sandläufer an seiner Seite zu haben.

      Sie kämpften gut miteinander und töteten die viele der Kreaturen um sie herum. Doch so sehr sie sich auch bemühten, waren es einfach zu viele und bald waren sie von einer erdrückenden Überzahl umzingelt.

      Kendrick hatte mit seinen müden Schultern kaum noch Kraft, als sich plötzliche die Reihen zu lichten schienen. Hinter ihnen ertönte gewaltiges Geschrei, und Kendrick war überglücklich zu sehen, wie Koldo, Ludvig, Brandt und Atme durch die Reihen brachen. Davon ermutigt kämpfte Kendrick mit letzter Kraft an Kadens Seite. Gemeinsam kämpfend waren die sechs Männer unaufhaltsam und töteten auch die letzte der Kreaturen.

      Kendrick stand schwer atmend in der plötzlichen Stille und sah sich um: er konnte kaum fassen, was sie gerade getan hatten. Überall um sie herum türmten sich die toten Körper der Kreaturen und färbten den Sand rot. Er und die anderen waren übersät mit Wunden, verkratzt – doch alle hatten überlebt. Und Kaden, der über das ganze Gesicht strahlte, war frei.

      Nacheinander umarmte er die Männer und sah vor allem Kendrick bedeutungsvoll an. Seine letzte Umarmung galt Koldo, seinem ältesten Bruder.

      „Ich kann nicht glauben, dass ihr mir gefolgt seid!“, sagte Kaden.

      „Du bist mein Bruder“, sagte Koldo, „was hätte ich sonst tun sollen?“

      Kendrick hörte ein Geräusch und fuhr herum, um sechs Pferde zu finden, die von den Kreaturen entführt worden waren. Er und die anderen tauschten wissende Blicke aus.

      Gemeinsam rannten sie zu ihnen hinüber, sprangen in die Sättel, und waren schon auf dem Weg zurück durch die Wüste in Richtung des Jochs – endlich nach Hause.

      KAPITEL FÜNFZEHN

      Erec


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