Gewähr Der Waffen . Морган Райс

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Gewähr Der Waffen  - Морган Райс


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schwelgte in seinem Sieg.

      „All die Jahre, die ich im Exil auf den Oberen Inseln verbracht habe, habe ich King’s Court und meinen Bruder um seine Macht beneidet. Doch welcher MacGil hat nun die Macht?“

      „Macht, die aus Verrat entsteht ist keine Macht!“, sagte Bronson trotzig.

      Tirus warf einen bösen Blick in seine Richtung und nickte seinen Männern zu.

      Sie eilten vor und begannen, einem nach dem anderen die Hände zu fesseln. Einer nach dem anderen wurden sie davongezerrt.

      Als Kendrick weggeschleift wurde, fiel ihm plötzlich sein Bruder Godfrey ein. Sie waren gemeinsam aufgebrochen, doch er hatte ihn seitdem nicht mehr gesehen. Er fragte sich, ob es ihm irgendwie gelungen war zu fliehen? Er betete, dass ihn ein besseres Schicksal ereilen möge als ihn selbst. Aus irgendeinem Grund fühlte er sich optimistisch.

      Bei Godfrey konnte man sich nie ganz sicher sein.

      KAPITEL VIER

      Godfrey Seite an Seite mit Akorth, Fulton, seinem Silesischen General und dem Empire Kommandeur seinen Männern voraus. Er hatte gut für die Treue der Männer des Empire gezahlt. Godfrey ritt mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht und war mehr als zufrieden wenn er den Blick über die mehrere Tausend Mann starke Division von Empirekriegern schweifen ließ, die nun auf seiner Seite standen.

      Er dachte zutiefst zufrieden über die Bezahlung nach, die er ihnen gegeben hatte, die zahllosen Säcke mit Gold, erinnerte sich an den Ausdruck auf ihren Gesichtern, und war freudig erregt, dass sein Plan aufgegangen war. Er war sich bis zum letzten Moment nicht sicher gewesen, und zum ersten Mal konnte er erleichtert aufatmen. Es gab schließlich viele Wege eine Schlacht zu gewinnen, und er hatte seine gerade gewonnen ohne auch nur einen Tropfen Blut zu vergießen. Vielleicht war er nicht so ritterlich oder tapfer wie die anderen Krieger, doch er war erfolgreich. Und war das nicht letzten Endes das Ziel? Er bevorzugte es, die Leben seiner Männer mit ein wenig Bestechung zu schonen, anstatt mitansehen zu müssen, wie die Hälfte von ihnen in einem leichtsinnigen „ritterlichen“ Akt getötet wurden. So war er eben.

      Godfrey hatte zu hart gearbeitet, um das zu erreichen, was er hatte. Er hatte alle seine Beziehungen auf dem schwarzen Markt, Verbindungen durch Bordelle, finstere Gassen und Spelunken um herauszufinden, wer mit wem „gut Freund“ war, welche Bordelle die Kommandanten des Empire besuchten und welcher von ihnen bestechlich war.

      Godfreys halbseidene Kontakte waren weitreichender als es vielleicht sein sollte – er hatte schließlich sein ganzes Leben damit verbracht sie zu sammeln – doch nun hatten sie ihm gute Dienste erwiesen. Und endlich konnte er das Gold seines Vaters einmal sinnvoll einsetzen.

      Sicher, Godfrey hatte sich bis zum letzten Moment nicht sicher sein können, ob sie verlässlich waren. Niemand würde jemanden so leichtherzig hintergehen wie ein Dieb, doch er hatte das Risiko eingehen müssen. Er wusste dass die Chancen 50:50 standen, dass die Leute die er bezahlte nur so zuverlässig waren wie das Gold das er ihnen zahlte. Doch er hatte sie mit sehr sehr feinem Gold bezahlt, und sie hatten sich ihm wortgetreu angeschlossen.

      Natürlich wusste er nicht, ob sie ihm auch treu bleiben würden. Doch zumindest hatte er sich seinen Weg aus einer Schlacht heraus manövriert, und für den Moment standen sie auf seiner Seite.

      „Ich habe mich in Euch getäuscht.“, riss ihn eine Stimme aus seinen Gedanken.

      Godfrey blickte sich um und sah, wie der Silesische General neben ihm ritt und ihn bewundernd ansah.

      „Ich muss zugeben, dass ich an Euch gezweifelt habe, Mylord“, fuhr er fort. „Ich muss mich dafür entschuldigen. Mir wäre nie im Traum eingefallen, welchen Plan Ihr Euch zurechtgelegt hattet. Einfach genial. Ich werde nie wieder an Euch zweifeln.“

      Godfrey lächelte ihn an und fühlte sich bestätigt. All diese Generäle, diese Krieger, hatten sein ganzes Leben lang Zweifel an ihm gehabt. Am Hof seines Vaters, ein Hof von Kriegern, hatte man mit Verachtung auf ihn herabgesehen. Doch nun mussten sie endlich zugeben, dass er auf seine eigene Art und Weise genauso fähig war wie sie.

      „Keine Sorge“, sagte Godfrey. „Ich stelle mich immer wieder selbst in Frage, denn ich lerne mit jedem Schritt. Ich bin kein Kommandant, und ich habe auch keinen anderen Plan, als zu überleben, wie auch immer das möglich sein sollte.“

      „Wohin jetzt?“, fragte der General.

      „Wir werden uns Kendrick, Erec und den anderen anschließen.“

      Sie ritten, tausenden von ihnen, eine seltsame und unbehagliche Allianz zwischen den Männern des Empire und denen des Rings. Sie ritten über die Hügel, entlang staubiger Ebenen, auf das Tal zu, in dem sie Kendrick treffen sollten.

      Während sie ritten, schossen Godfrey unzählige Gedanken durch den Kopf. Wie es Kendrick und Erec bisher ergangen war; wie sehr sie in der Unterzahl waren; und wie es ihm in der nächsten Schlacht ergehen würde, einer echten Schlacht. Diese würde er nicht vermeiden können. Er hatte keine Asse mehr im Ärmel und kein Gold mehr in seinen Satteltaschen.

      Er schluckte nervös. Er hatte das Gefühl, dass er bei weitem nicht soviel Mut besaß wie die anderen, die damit geboren zu sein schienen. Jeder andere kam ihm so furchtlos in der Schlacht vor – und selbst im normalen Leben. Doch Godfrey musste zugeben, dass er Angst hatte. Doch wenn es darauf ankam, mitten in der Schlacht, wusste er, dass er sich nicht vor der Verantwortung drücken konnte. Doch er war ungeschickt und schwerfällig; er hatte nicht die Fähigkeiten, die die anderen besaßen, und er wusste nicht wie oft er schlichtweg durch die Götter des Glücks gerettet worden war.

      Die anderen schienen es egal zu sein, ob sie nun lebten oder starben – sie schienen alle bereit, ihre Leben für den Ruhm zu geben. Godfrey schätze den Ruhm. Doch er liebte das Leben mehr. Er liebte sein Bier und gutes Essen. Und selbst in diesem Augenblick knurrte sein Magen und er fühlte den Drang sich irgendwo in der Sicherheit einer Taverne zu verkriechen. Das Leben eines Kriegers war einfach nichts für ihn.

      Doch Godfrey dachte an Thor, der irgendwo da draußen gefangen war; er dachte an alle seine Freunde, die für die Freiheit kämpften, und er wusste, dass seine Ehre, so befleckt sie auch sein mochte, ihm gebot hier zu sein.

      Sie ritten immer weiter und schließlich kamen sie auf einen Hügel und hatten von dort einen großartigen Überblick über das Tal, das sich unter ihnen ausbreitete. Sie blieben stehen und Godfrey blinzelte in die gleißend helle Sonne, und versuchte zu verstehen, was er sah. Er hob eine Hand über die Augen und war verwirrt.

      Dann wurde es ihm, sehr zu seinem Schrecken, klar. Sein Herz setzte einen Augenblick lang aus: tausende von Männern des Rings wurden dort unten in Fesseln davongezerrt – Kendricks Männer waren Gefangene. Das waren seine Männer. Sie waren vollständig eingekesselt von gut zehnmal so vielen Empirekriegern. Sie waren zu Fuß, mit gefesselten Händen, und wurden abgeführt. Godfrey wusste, dass Kendrick und Erec niemals kapitulieren würden, es sei denn sie hatten einen guten Grund dafür. Es sah aus, als wären sie in eine Falle gelaufen.

      Godfrey wurde von Panik erfasst. Er fragte sich wie das passieren konnte. Er hatte erwartet, sie in einer hitzigen aber halbwegs ausgeglichenen Schlacht anzutreffen und sich ihnen mit frischen Männern anzuschließen. Doch stattdessen verschwanden sie in Richtung des Horizonts und waren schon fast einen halben Tagesritt entfernt.

      Der Kommandant von Godfreys Empirekriegern ritt neben ihn und sah ihn spöttisch an.

      „Scheint als ob deine Männer verloren haben“, sagte er. „Das war nicht Teil unseres Handels.“

      Godfrey sah ihn an und bemerkte wie besorgt der Kommandant zu sein schien.

      „Ich habe dich gut bezahlt“, sagte Godfrey. Er war nervös und fürchtete, dass sein Handel dabei war, sich in Rauch aufzulösen, doch er versuchte so selbstbewusst wie möglich zu klingen und sich nichts anmerken zu lassen. „Und du hast geschworen, dich mir anzuschließen.“

      Doch der Kommandant schüttelte den Kopf.

      „Ich habe dir versprochen, mit dir in die Schlacht zu ziehen – nicht in eine Selbstmordmission. Meine paar Tausend Männer werden nicht gegen ein ganzes Bataillon


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