Agent Null . Джек Марс

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Agent Null  - Джек Марс


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es war Selbstverteidigung.

      Otets erreichte die untere Stufe und Reid war direkt hinter ihm mit beiden Händen in seinen Jackentaschen. Seine Handflächen waren verschwitzt, eine jede hielt eine Pistole. Der Russe blieb stehen und blickte leicht über seine Schulter, ohne Reid jedoch direkt anzusehen. „Die Iraner. Sind sie tot?“

      „Vier von ihnen“, sagte Reid. Der Lärm der Maschinerie übertönte fast seine Stimme.

      Otets schnalzte mit der Zunge. „Schade. Aber andererseits … bedeutet es, dass ich richtig liege. Sie haben keine Spuren, niemanden sonst, zu dem Sie gehen könnten. Sie brauchen mich.“

      Er hatte Reid durchschaut. Panik stieg in seiner Brust auf. Die andere Seite, die Kent-Seite, wehrte sich dagegen. „Ich weiß alles, was uns der Scheich gesagt hat –“

      Otets kicherte leise. „Der Scheich, ja. Aber Sie wissen bestimmt bereits, dass Mustafar nur so wenig wusste. Er war ein Geldgeber. Er war weich. Dachten Sie, wir würden ihm wirklich unsere Pläne anvertrauen? Und wenn dem so sei, warum sind Sie dann hierhergekommen?“

      Schweißperlen bildeten sich auf Reids Stirn. Er war in der Hoffnung hierhergekommen, Antworten zu finden, nicht nur über diesen angeblichen Plan, sondern auch darüber, wer er war. Er hatte viel mehr gefunden, als er erwartet hätte. „Bewegen Sie sich“, forderte er erneut. „Zur Tür, langsam.“

      Otets ging die letzte Stufe hinunter und bewegte sich langsam, aber er ging nicht in Richtung Tür. Stattdessen machte er einen Schritt in Richtung Halle, in die Richtung seiner Männer.

      „Was machen Sie da?“, fragte Reid.

      „Ich habe Sie durchschaut, Agent Null. Sollte ich falsch liegen, werden Sie mich erschießen.“ Er grinste und machte einen weiteren Schritt.

      Zwei der Arbeiter sahen auf. Aus ihrer Sicht sah es so aus, als würde Otets einfach mit einem unbekannten Mann sprechen, vielleicht ein Geschäftspartner oder ein Vertreter einer anderen Interessengruppe. Kein Grund zur Besorgnis. Die Panik machte sich erneut in Reids Brust breit. Er wollte die Waffen nicht loslassen. Otets war nur zwei Schritte entfernt, aber Reid konnte ihn ja nicht greifen und in Richtung Tür zwingen – nicht ohne die sechs Männer zu alarmieren. Und er konnte es nicht riskieren, in einem Raum voller Sprengstoff zu schießen.

      „Do svidaniya, Agent Null“, grinste Otets. Ohne seine Augen von Reid zu nehmen, schrie er auf Englisch: „Erschießt diesen Mann!“

      Zwei weitere Männer sahen auf und blickten Otets verwirrt an. Reid hatte den Eindruck, dass diese Männer Arbeiter waren, keine Fußsoldaten oder Bodyguards, wie das Paar toter Gauner oben im Büro.

      „Idioten!“, brüllte Otets, um die Maschinerie zu übertönen. „Dieser Mann ist von der CIA! Erschießt ihn!“

      Das hatte funktioniert. Die zwei Männer am Melamintisch sprangen auf und griffen nach ihren Schulterholstern. Der Afrikaner an der Schlagbohrmaschine bückte sich und hob eine AK-47 an seine Schulter.

      Sowie sie sich bewegt hatten, sprang Reid nach vorne und riss gleichzeitig beide Hände – und beide Pistolen – aus seinen Taschen. Er drehte Otets an der Schulter herum und richtete die Beretta auf die linke Schläfe des Russen. Dann richtete er die Glock auf den Mann mit der AK, sein Arm ruhte auf Otets Schulter.

      „Das wäre nicht sehr weise“, sagte er laut. „Sie wissen ja, was passieren könnte, wenn wir anfangen, hier drinnen zu schießen.“

      Der Anblick einer Pistole am Kopf ihres Bosses veranlasste den Rest der Männer zum Handeln. Er hatte recht; sie alle waren bewaffnet und jetzt hatte er sechs Waffen auf sich gerichtet und lediglich Otets stand zwischen ihnen. Der Mann, der die AK hielt, blickte nervös zu seinen Kollegen. Eine kleine Schweißperle rann ihm die Stirn hinunter.

      Reid ging einen kleinen Schritt rückwärts und bewegte Otets mit einem Stoß der Beretta dazu, ihm zu folgen. „Nett und einfach“, sagte er ruhig. „Wenn Sie hier drinnen anfangen zu schießen, wird das gesamte Gebäude in die Luft gehen. Und ich glaube nicht, dass Sie heute sterben wollen.“

      Otets biss die Zähne zusammen und murmelte einen Fluch auf Russisch.

      Stück für Stück wichen sie mit winzigen Schritten zur Tür der Anlage. Reids Herzschlag drohte Überhand zu nehmen. Seine Muskeln spannten sich nervös an und dann wurde er wieder locker, als ihn die andere Seite in ihm zwang, sich zu entspannen. Keine Spannung in den Gliedmaßen. Angespannte Muskeln verlangsamen deine Reaktionszeit.

      Mit jedem winzigen Schritt, den er und Otets rückwärts gingen, kamen die sechs Männer ihnen einen Schritt hinterher, wobei sie den Abstand zwischen ihnen kurz hielten. Sie warteten auf eine Gelegenheit und je weiter entfernt sie von den Maschinen sein würden, desto unwahrscheinlicher wäre es, eine unbeabsichtigte Explosion auszulösen. Reid wusste, dass es lediglich die Angst Otets versehentlich zu töten war, die sie vom Schießen abhielt. Niemand sprach, aber die Maschinen dröhnten hinter ihnen. Die Spannung in der Luft war greifbar, elektrisch; er wusste, dass jeden Moment jemand nervös werden und schließen könnte. Dann berührte sein Rücken die Doppeltür. Noch ein Schritt und er drückte sie auf und zog Otets mit einem weiteren Stoß vom Lauf der Beretta mit sich.

      Noch bevor sich die Tür wieder schloss, knurrte Otets seine Männer an. „Der kommt hier nicht lebend raus!“

      Dann schloss sich die Tür und die Beiden befanden sich im nächsten Raum, wo Wein hergestellt wurde, mit klirrenden Flaschen und dem süßen Duft von Trauben. Sobald sie hindurch waren, drehte sich Reid um, die Glock zielte in Brusthöhe vor sich – und die Beretta drückte noch immer auf Otets Schläfe.

      Eine Abfüll- und Verschlussmaschine lief, war aber größtenteils automatisiert. Die einzige Person im ganzen Raum war eine einzelne, müde aussehende, russische Frau mit einem grünen Kopftuch. Beim Anblick der Pistole und Reid und Otets wurden ihre müden Augen vor Entsetzen riesengroß und sie warf beide Hände in die Luft.

      „Machen Sie sie aus“, sagte Reid auf Russisch. „Verstehen Sie?“

      Sie nickte energisch und bewegte zwei Hebel auf einem Bedienfeld. Die Maschinen surrten kurz und kamen langsam zum Stillstand.

      „Gehen Sie“, sagte er zu ihr. Sie schluckte und ging langsam in Richtung Ausgangstür. „Schnell“, rief er mürrisch. „Gehen Sie raus!“

      „Da“, murmelte sie. Die Frau eilte zur schweren Stahltür, warf sie auf und rannte in die Nacht hinaus. Die Tür knallte mit großem Krach wieder zu.

      „Was nun, Agent?“, grunzte Otets auf Englisch. „Wie ist Ihr Fluchtplan?“

      „Halten Sie die Klappe.“ Reid zielte mit der Waffe auf die Doppeltür zum nächsten Raum. Warum waren sie noch nicht durchgekommen? Er konnte nicht einfach weitergehen, ohne zu wissen, wo sie sich befanden. Wenn es in der Anlage eine Hintertür gab, dann waren sie vielleicht draußen und warteten auf ihn. Sollten Sie ihnen folgen, würde es nicht möglich sein, Otets zum Geländewagen zu bringen und damit wegzufahren, ohne dabei erschossen zu werden. Hier drüben drohte kein Sprengstoff; sie könnten also, wenn sie wollten, Schüsse abgeben. Würden sie es riskieren, Otets zu töten, um zu ihm zu gelangen? Angespannte Nerven und eine Pistole waren für niemanden die ideale Kombination, nicht mal für ihren Boss.

      Bevor er sich entscheiden konnte, was er als Nächstes tun würde, erloschen die hellen Neonröhren über ihren Köpfen. Augenblicklich wurden sie in Dunkelheit getaucht.

      KAPITEL ACHT

      Reid konnte nichts sehen. Es gab in der Anlage keine Fenster. Die Arbeiter im anderen Raum mussten einige Schutzschalter umgelegt haben, denn selbst die Geräusche der Maschinen im nächsten Raum wurden leiser und verstummten schließlich.

      Er griff schnell dorthin, wo Otets stand und schnappte den Kragen des Russen, bevor er davonlaufen konnte. Otets gab ein kleines Würgen


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