Meer Der Schilde . Морган Райс

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Meer Der Schilde  - Морган Райс


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sagen würde, konnte das ändern. Sie musste mit ihm zusammen sein. Für sie gab es keine andere Option.

      Während Stara zusah, wie das Schiff am Horizont immer kleiner wurde, hörte sie plötzlich Schritt hinter sich. Sie drehte sich um und sah ihren Bruder Matus auf sich zukommen. Wie immer freute sie sich, ihn zu sehen. Stara und Matus waren ihr ganzes Leben lang beste Freunde gewesen. Die Tatsache, dass sie vom Rest der Familie ausgeschlossen und den anderen Inselbewohnern waren, hatte sie zusammengeschweißt. Beide verabscheuten sie ihre Brüder und ihren Vater. Stara hielt Matus genau wie sich selbst für kultivierter und edler, als die anderen; sie betrachtete ihre eigenen Familienmitglieder als verräterische und nicht vertrauenswürdige Wilde. Es war als ob Matus und sie eine Familie innerhalb der Familie waren.

      Stara und Matus lebten auf unterschiedlichen Stockwerken im Kastell ihrer Mutter anstatt bei ihren beiden Brüdern Karus und Falus im Schloss ihres Vaters zu leben. Nun, da ihr Vater im Kerker saß, war die Familie gespalten. Ihre beiden älteren Brüder gaben ihnen die Schuld. Sie hatte Matus immer vertraut. Er hatte ihr immer den Rücken freigehalten, und sie war genauso für ihn dagewesen.

      Die beiden hatten oft und lange darüber gesprochen, die Oberen Inseln zu verlassen und auf das Festland zu gehen, um sich den anderen MacGils anzuschließen. Und nun, endlich, hatte sie das Gefühl, dass all ihre Pläne wahr werden könnten, besonders nachdem die Inselbewohner wiederholt Gwendolyns Flotte sabotiert hatten. Stara konnte es nicht ertragen, länger hier zu leben.

      „Mein Bruder!“, begrüßte Stara in fröhlich.

      Doch der Ausdruck auf Matus Gesicht war ungewöhnlich finster, und sie konnte sofort sehen, dass ihn etwas bedrückte.

      „Was ist los?“, fragte sie. „Stimmt was nicht?“

      Er schüttelte missbilligend den Kopf.

      „Ich weiß nicht was los ist, Stara.“, sagte er. „Unser Cousin. Reece. Was ist zwischen euch passiert?“

      Stara wurde rot, wandte sich ab und blickte wieder aufs Meer hinaus. Sie bemühte sich, Reeces Schiff in der Ferne auszumachen, doch es war fort. Eine Welle der Wut überkam sie; wegen Matus hatte sie den letzten Blick versäumt.

      „Das geht dich nichts an“, schnappte sie.

      Matus war ihrer Beziehung zu ihrem Cousin schon immer ablehnend gegenübergestanden, und sie hatte genug davon. Das war der eine Streitpunkt zwischen ihnen, und er bedrohte ihre enge Beziehung. Ihr war egal was Matus – oder irgendjemand anderes – dachte. Es ging sie nichts an.

      „Du weißt, dass Reece bald heiraten wird?“, fragte Matus anklagend und trat neben sie.“

      Stara schüttelte den Kopf, als ob sie diesen furchtbaren Gedanken aus ihrem Kopf vertreiben wollte.

      „Er wird sie nicht heiraten“, antwortete sie.

      Matus sah überrascht aus.

      „Und woher weißt du das?“, wollte er wissen.

      Sie sah ihn entschlossen an.

      „Er hat es mir gesagt. Und Reece lügt mich nicht an.“

      Matus sah sie entsetzt an. Dann verdunkelte sich seine Miene.

      „Hast du ihn etwa umgestimmt?“

      Sie sah ihn trotzig und böse an.

      „Ich musste ihn nicht umstimmen“, sagte sie. „Er wollte es so. Er hat die Entscheidung getroffen. Er liebt mich – hat mich immer geliebt. Und ich liebe ihn.“

      Matus runzelte die Stirn.

      „Und du fühlst dich nicht schlecht dabei, einem Mädchen das Herz zu brechen? Wer auch immer sie sein mag?“

      Sie sah ihn böse an. So etwas wollte sie nicht hören.

      „Reece liebt mich schon viel länger als dieses neue Mädchen!“

      Matus ließ nicht locker.

      „Und was wird aus all den Plänen für das Königreich? Du verstehst hoffentlich, dass es nicht einfach nur eine Hochzeit ist. Es ist politisches Theater. Ein Spektakel für die Massen. Gwendolyn ist die Königin und es ist auch ihre Hochzeit. Das ganze Königreich und Menschen aus allen möglichen Ländern werden da sein, um zuzusehen. Was wird passieren, wenn Reece so einfach absagt? Denkst du, die Königin wird das so einfach hinnehmen? Und die anderen MacGils? Du wirst den ganzen Ring in Unruhe stürzen, sie gegen uns aufbringen. Ist dir deine Leidenschaft das Wert?“

      Stara sah Matus kalt und hart an.

      „Unsere Liebe ist stärker als irgendein Spektakel. Als jedes Königreich. Du kannst das nicht verstehen, du hast noch nie eine solche Liebe empfunden.“

      Matus wurde rot. Er schüttelte wütend den Kopf.

      „Du machst den größten Fehler deines Lebens“, sagte er. „Und Reece auch. Du wirst alle mit dir zu Fall bringen. Das ist eine närrische, kindische und egoistische Entscheidung. Du hättest deine kindische Liebe in der Vergangenheit begraben sollen!“

      Er seufzte gereizt.

      „Du wirst eine Nachricht schreiben und sie mit dem nächsten Falken an Reece schicken. Du musst ihm sagen, dass du deine Meinung geändert hast und er dieses Mädchen heiraten soll. Wer auch immer sie ist.“

      Stara spürte eine unglaubliche Wut auf ihren Bruder in sich aufwallen, eine Wut, die grösser war, als alles, was sie je zuvor empfunden hatte.

      „Hüte deine Zunge, Bruder!“, sagte sie. „Tu nicht so, als ob du mir einen Rat geben wolltest. Du bist nicht mein Vater. Du bist mein Bruder. Sprich noch einmal über dieses Thema mit mir und es wird das letzte Mal sein, dass ich mit dir rede.“

      Matus sah sie sprachlos an. Stara hatte noch nie so mit ihm gesprochen. Offensichtlich meinte sie, was sie sagte. Ihre Gefühle für Reece waren tiefer, als das Band, das sie mit ihrem Bruder teilte. Viel tiefer.

      Matus war zutiefst getroffen. Er drehte sich um und verließ ohne ein weiteres Wort das Dach.

      Stara ließ ihren Blick wieder über das Meer schweifen, in der Hoffnung doch noch einen Blick auf Reeces Schiff erhaschen zu können. Doch sie wusste, dass es lange fort war.

      Reece, dachte sie. Ich liebe dich. Bleib auf Kurs. Welche Widerständen du auch immer begegnen wirst, bleib auf Kurs. Sei stark. Sag die Hochzeit ab. Tu es für mich, Für uns.

      Stara schloss die Augen und ballte ihre Hände zu Fäusten. Sie bettelte und betete zu jedem Gott der ihr einfiel, dass Reece die Stärke haben würde, ihrem Plan treu zu bleiben. Dass er zu ihr zurückkommen würde. Dass sie endlich für immer vereint sein würden.

      Egal was es kosten würde.

      KAPITEL ZEHN

      Karus und Falus, Tirus Söhne, liefen schnell die steinerne Wendeltreppe hinunter, tiefer und tiefer hinab zum Kerker, in dem ihr Vater saß. Sie verabscheuten die Demütigung, in den Kerker hinabsteigen zu müssen, um ihren Vater zu sehen, einen großen Krieger, der der rechtmäßige König der Oberen Inseln war. Im Stillen schworen sie jedes Mal Rache dafür.

      Doch dieses Mal brachten sie Neuigkeiten, die vielleicht alles ändern würden. Neuigkeiten, die ihnen endlich einen Grund zur Hoffnung gaben.

      Karus und Falus marschierten zu den Kriegern, die vor der Tür zu seinem Kerker Wache standen. Männer, die der Königin treu ergeben waren, das wussten sie. Sie blieben vor ihnen stehen, rot vor Wut, dass sie immer wieder die Erniedrigung ertragen mussten, darum zu bitten, ihren Vater sehen zu dürfen.

      Gwendolyns Männer betrachteten sie, als ob sie überlegten, dann nickten sie einander zu und traten vor.

      „Streckt eure Arme aus“, befahlen sie Karus und Falus.

      Unwillig streckten sie ihre Arme aus und ließen sich die


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