Queste der Helden . Морган Райс

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Queste der Helden  - Морган Райс


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      MacGil dachte darüber nach.

      „Es macht mir Angst, wenn du direkt antwortest. Das sieht dir nicht ähnlich.“

      Argon schwieg, und schließlich verstand MacGil, dass er nichts weiter sagen würde.

      „Ich ernenne heute meinen Nachfolger“, sagte MacGil. „Es fühlt sich widersinnig an, an einem solchen Tag einen Erben zu nennen. Es entzieht einem König die Freude an der Vermählung seines Kindes.“

      „Vielleicht soll eine solche Freude gedämpft sein.“

      „Aber ich habe noch so viele Jahre des Regierens vor mir“, sagte MacGil flehend.

      „Vielleicht nicht so viele, wie Ihr denkt“, erwiderte Argon.

      MacGil blickte Argon mit zusammengekniffenen Augen verwundert an. War dies eine Botschaft?

      Doch Argon fügte dem nichts hinzu.

      „Sechs Kinder. Welches soll ich wählen?“, fragte MacGil.

      „Warum fragt Ihr mich? Ihr habt Euch bereits entschieden.“

      MacGil sah ihn an. „Du siehst viel. Ja, das habe ich. Und doch möchte ich wissen, was du denkst.“

      „Ich denke, Ihr habt weise gewählt“, sagte Argon. „Doch bedenkt: ein König kann nicht aus dem Grabe heraus regieren. Wen Ihr auch glaubt, gewählt zu haben, das Schicksal hat seine Art, selbst zu bestimmen.“

      „Werde ich leben, Argon?“, fragte MacGil ernsthaft, stelle die Frage, die er beantwortet haben wollte, seit er in der Nacht zuvor aus einem furchtbaren Alptraum aufgewacht war.

      „Ich träumte letzte Nacht von einer Krähe“, fügte er hinzu. „Sie kam und stahl meine Krone. Dann trug mich eine Weitere hinfort. Während wir flogen, sah ich mein Königreich unter mir ausgebreitet. Es wurde schwarz, während ich darüberzog. Verdorrt. Eine Wüste.“

      Er blickte zu Argon hoch, seine Augen feucht.

      „War es ein Traum? Oder etwas mehr?“

      „Träume sind immer etwas mehr, nicht wahr?“, fragte Argon.

      Ein ungutes Gefühl ergriff MacGil.

      „Wo liegt die Gefahr? Verrate mir nur so viel.“

      Argon trat nahe an ihn heran und starrte in seine Augen, mit einer Intensität, dass MacGil das Gefühl hatte, als würde er in eine andere Welt starren.

      Argon lehnte sich vor und flüsterte:

      „Stets näher, als man denkt.“

      KAPITEL VIER

      Thor lag versteckt in einer Ladung Strohballen auf einem Wagen, der ihn über die Landstraße rüttelte. Er hatte in der Nacht zuvor die Straße erreicht und geduldig abgewartet, bis ein Wagen vorbei kam, der groß genug war, damit er unbemerkt aufsteigen konnte. Es war bereits dunkel gewesen, und der Wagen trottete gerade langsam genug vor sich hin, dass er im gemütlichen Laufschritt aufholen und hinten hineinspringen konnte. Er war im Heu gelandet und grub sich darin ein. Zum Glück hatte ihn der Fahrer nicht entdeckt. Thor konnte nicht sicher sein, ob der Wagen wirklich nach Königshof fahren würde, aber er fuhr in die richtige Richtung und ein Wagen von dieser Größe, und mit diesen Kennzeichnungen, konnte nicht an viele andere Orte wollen.

      Und so fuhr Thor durch die Nacht. Er lag stundenlang wach und dachte an seine Begegnung mit dem Sybold. Mit Argon. An sein Schicksal. Sein altes Zuhause. Seine Mutter. Er fühlte sich, als hätte das Universum ihm eine Antwort geschickt, ihm deutlich gesagt, sein Schicksal läge woanders. Er lag mit den Händen hinter dem Kopf verschränkt da und starrte auf den Nachthimmel hinauf, der durch Risse im Leinen sichtbar war. Er betrachtete das Universum, so hell, seine roten Sterne so weit entfernt. Er war außer sich vor Freude. Zum ersten Mal in seinem Leben war er auf der Reise. Er wusste nicht, wohin, aber er war unterwegs. Auf die eine oder andere Weise würde er den Weg nach Königshof finden.

      Als Thor die Augen öffnete, war es Morgen. Licht flutete herein und er stellte fest, dass er eingenickt war. Er setzte sich auf und blickte sich hastig um, sich selbst rügend, dass er eingeschlafen war. Er hätte wachsamer sein sollen—er hatte Glück, dass er nicht entdeckt worden war.

      Der Wagen war immer noch in Bewegung, doch er ruckelte nicht mehr so stark. Das konnte nur eines bedeuten: eine bessere Straße. Sie mussten in der Nähe einer Stadt sein. Thor blickte nach unten und sah, wie glatt die Straße war, frei von Steinen oder Löchern, und gesäumt mit feinen weißen Muschelschalen. Sein Herz schlug höher: sie waren tatsächlich auf der Straße nach Königshof.

      Thor warf einen Blick nach hinten aus dem Wagen hinaus und war überwältigt: die makellose Straße war von Geschäftigkeit erfüllt. Dutzende Karren in allen Formen und Größen und mit allerlei Dingen beladen füllten die Straßen. Einer war mit Fellen beladen; ein anderer mit Teppichen; ein dritter mit Hühnern. Dazwischen waren hunderte von Händlern zu Fuß unterwegs, einige führten Rinder, andere trugen Körbe voll Waren auf dem Kopf. Vier Männer hievten gemeinsam ein Bündel Seidenstoffe, das über Stangen gelegt war. Es war ein Heer von Menschen, allesamt unterwegs in die gleiche Richtung.

      Thor fühlte sich lebendig. Er hatte noch nie so viele Menschen auf einmal gesehen, so viele Waren, so viel Treiben. Er hatte sein ganzes Leben in einem kleinen Dorf verbracht, und nun war er an einem Hauptumschlagplatz und versank geradezu in einem Menschenmeer.

      Er hörte ein lautes Geräusch, das Ächzen von Ketten, das Krachen eines riesigen Holzteils, so stark, dass der Boden bebte. Augenblicke später kam ein weiteres Geräusch, das Klappern von Pferdehufen auf Holz. Er blickte hinunter und erkannte, dass sie eine Brücke passierten; unter ihnen befand sich ein Burggraben. Eine Zugbrücke.

      Thor streckte den Kopf hinaus und sah enorme Steinsäulen und ein spitzenbewehrtes eisernes Tor über ihm. Sie fuhren durch das Königstor.

      Es war das größte Tor, das er je gesehen hatte. Er blickte hinauf zu den Spitzen und dachte staunend, dass sie ihn in Stücke schneiden würden, falls sie herunterkrachten. Er sah vier Männer der königlichen Silbernen, die den Eingang bewachten, und sein Herz schlug schneller.

      Sie fuhren durch einen langen Tunnel aus Stein, und Augenblicke später öffnete sich der Himmel wieder. Sie waren in Königshof.

      Thor konnte es kaum glauben. Das geschäftige Treiben war hier noch stärker, falls das überhaupt möglich war—es wirkte wie tausende Menschen, die in alle Richtungen herumschwirrten. Rundum gab es weitläufige Grasflächen, perfekt gemäht, und Blumen in voller Blüte. Die Straße wurde breiter, und am Straßenrand entlang standen Buden, Straßenhändler und Steinbauten. Und zwischen all dem, des Königs Mannen. Soldaten in ihren Rüstungen. Thor hatte es geschafft.

      In seiner Aufregung stand er unbedacht auf; im gleichen Moment blieb der Karren ruckartig stehen und warf ihn mit dem Rücken voraus ins Stroh zurück. Bevor er sich aufraffen konnte, hörte er einen Holzteil aufklappen, und er blickte hoch zu einem verärgerten alten Mann, der in Lumpen gekleidet war und ihn finster ansah. Der Kutscher streckte die Arme nach ihm aus, packte Thor mit seinen knochigen Händen an den Knöcheln und zog ihn ins Freie.

      Thor flog durch die Luft, landete hart mit dem Rücken auf der unbefestigten Straße und wirbelte eine Staubwolke dabei auf. Um ihn herum erhob sich Gelächter.

      „Wenn du noch einmal in meinem Karren mitfährst, Bursche, gehts an den Pranger mit dir! Du kannst dich glücklich schätzen, dass ich nicht jetzt gleich die Silbernen rufe!“

      Der alte Mann spuckte zur Seite, dann eilte er zurück zu seinem Karren und trieb die Pferde weiter.

      Beschämt kam Thor wieder zu Sinnen und stand auf. Er blickte um sich: ein oder zwei Passanten schmunzelten, und Thor funkelte sie an, bis sie sich abwendeten. Er wischte sich den Staub ab und rieb seine Arme; sein Stolz war verletzt, aber nicht sein Körper.

      Seine


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