Griechischer Zauber . Sophie Love

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Griechischer Zauber  - Sophie Love


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drehte sich um und sah den Kaffeeverkäufer in seinem kleinen Wagen.

      „Ich habe deinen Kaffee für dich fertig! Karamell Latte mit Sahne!“

      Er winkte ihr mit einem extra großen Kaffeebecher zu. Keira grinste und ging zu ihm hinüber.

      „Danke“, lachte sie und griff in ihre Tasche, um ihr Geld herauszuholen.

      „Der geht aufs Haus“, sagte er mit einem Augenzwinkern. „Erzähle einfach allen, dass du deinen Kaffee bei Bobby holst, in Ordnung?“

      „Das werde ich“, sagte Keira und nahm den Kaffee.

      Wenn sie nur einen einzigen Vorteil aus dieser ganzen Berühmtheit haben würde, war kostenloser Kaffee nichts, worüber man sich beschweren könnte.

      Keira ging mit ihrem Kaffee in der Hand in Richtung U-Bahn. Endlich hatte sie die Möglichkeit, selbst auf ihrem Telefon nachzusehen, was alle über sie gelesen hatten. In allen ihren sozialen Netzwerken gab es positive Bemerkungen über ihren Artikel. Sie alle hatten tausende und tausende von Kommentaren darunter von Frauen, die von ihrer Geschichte inspiriert und ermutigt worden waren. Frauen, die dafür belächelt worden waren, ihre Verlobung zu beenden, manche, die ihren Partner wegen eines Jobs verloren hatten, wegen der Entfernung, wegen Unstimmigkeiten über Geld und Karriere. Sie hatte keine Ahnung, dass sich so viele Menschen wegen ihres Pechs in der Liebe isoliert fühlten und dass sie unbeabsichtigt eine Gemeinschaft geschaffen hatte, in der sie sich in der Lage fühlten, miteinander darüber zu sprechen und ihre Geschichten zu teilen.

      Als sie ihre Arbeits-E-Mails prüfte, war sie schockiert zu sehen, dass einige Journalisten es geschafft hatten, sie direkt zu kontaktieren, anstatt über Heather, die Sekretärin zu gehen und sie hatte eine Reihe von Anfragen für Auftritte und Ratschläge.

      Immer wieder tauchte der Begriff „die skandinavische Art“ überall auf. Alle taten so, als hätte sie die Glühbirne erfunden und sie wollte keine Anerkennung für etwas bekommen, dass sie einfach nur beobachtet hatte. Es war nicht ihre Absicht gewesen, einen Trend zu starten oder berühmt zu werden.

      Während sie in der U-Bahn hin und her geschubst wurde, konnte Keira kaum glauben, was sie las oder was passierte. Sie war gerührt und überwältigt von allem.

      Und nur um die Dinge noch emotionaler zu machen, als sie ohnehin schon waren, kam jetzt auch noch eine Nachricht von Milo auf ihrem Telefon an. Sie zögerte nicht eine Sekunde, bevor sie sie öffnete.

      Großartiger Artikel! Ich bin so stolz auf dich!

      Keira grinste in sich hinein. Nicht weil Milo stolz auf sie war, sondern weil sie zwar froh war, dass er ihre Arbeit mochte, aber weil es sich zum ersten Mal, nachdem sie einen Mann getroffen hatte und mit ihm Schluss gemacht hatte, nicht so anfühlte, als würde ihr Herz brechen, wenn sie eine Nachricht von ihm las.

      Sie schrieb schnell zurück, Danke dir! Habe im Moment viel zu tun, melde mich bald.

      Dann fuhr sie weiter bis zur Arbeit; ihr Kopf rauchte vor Aufregung.

      *

      Keira betrat das Büro und fand Hektik vor. Das Telefon klingelte ununterbrochen und überall liefen Leute hin und her. Elliot kam sofort grinsend aus seinem Büro und führte Keira in den Konferenzraum, noch bevor sie eine Chance hatte durchzuatmen.

      Sie ging hinein und sah, dass der Raum voll von Menschen war, die sie nicht kannte.

      „Oh … Hallo“, sagte sie zögerlich, als Elliot einen Stuhl für sie heranzog.

      „Keira, wie wunderbar Sie kennenzulernen“, sagte ein Mann mit kastanienbraunem Haar. „Ich bin Rick, Ihr neuer Pressesprecher. Das ist Sally.“ Er zeigte auf eine Frau mit lockigem Haar und leuchtend rotem Lippenstift, die neben ihm saß. „Sie ist meine Assistentin und wird Ihren Zeitplan managen.“

      „Wirklich schön Sie kennenzulernen“, sagte Keira und schüttelte nacheinander ihre Hände. „Und alle anderen?“

      „Das neue Editorenteam!“ Elliot strahlte und breitete seine Arme weit aus.

      „Team?“, fragte Keira. Bis jetzt war Nina die Editorin für Viatorum gewesen, als die Dinge dann besser liefen, hatte sie eine Gruppe von Praktikanten gehabt, die ihr assistierten, aber nichts wie das hier, nichts Professionelles. Dann bemerkte Keira, dass Nina nicht mit dem Rest des Editorenteams um den Tisch saß. „Wo ist Nina?“

      „An ihrem Schreibtisch“, sagte Elliot einfach, fast so, als wäre es eine sehr bizarre Frage zu stellen.

      „Aber sie ist immer noch Editorin, nicht wahr?“, fragte Keira. Der Gedanke, dass ihre Freundin wegen ihres Erfolges degradiert werden könnte, war ihr eher unangenehm.

      „Selbstverständlich“, sagte Elliot. „Sie ist die Editorin für die gedruckte Variante des Magazins. Welche inzwischen nur noch 10 % unserer Verkaufszahlen ausmacht. Alles dreht sich jetzt um das Internetteam, die Online-Abos und die Artikel im Format passend für soziale Netzwerke. Das ist es, worum sich das neue Team von jetzt an kümmern wird.“

      Keira sah zwischen den ihr unbekannten Gesichtern hin und her. Es fühlte sich seltsam an, dass Elliot nicht daran gedacht hatte, irgendjemanden von den Leuten, die er bereits im Büro hatte, zu befördern oder Nina das Online-Editorenteam leiten zu lassen. Es fühlte sich unfair an. Sie verstand, dass Elliot die besten und klügsten Leute haben wollte, die Geld kaufen konnte, aber sie wäre niemals so weit gekommen, hätte nicht jemals jemand ein Risiko mit ihr auf sich genommen.

      Rick räusperte sich: „Sollen wir uns an die Arbeit machen? Sally, können Sie Keira bitte eine Übersicht über ihre öffentlichen Auftritte geben?“

      Sally wirkte wie eine noch effizientere Version von Heather, wenn eine solche Person überhaupt existieren konnte, denn sie schien Ricks Frage geahnt zu haben und wandte ihre Aufmerksamkeit jetzt einem ordentlichen Notizblock, der vor ihr lag, zu.

      „Breakfast New York, News 24, Daily Roundup, Good Morning USA, Helen & Phil am Morgen, Katie & Joe am Abend …“

      Als sie Sally zuhörte, wie sie die Aufzählung herunterrasselte, wurde Keira immer verwirrter. Alle diese Talkshows und neuen Organisationen wollten, dass sie bei ihnen auftrat? Ihre Nerven lagen blank.

      „Sind Sie gut mit Pressearbeit?“, fragte Rick, als Sally endlich fertig war, die Fernsehauftritte aufzulisten.

      „Ich habe keine Ahnung“, antwortete ihm Keira. „Ich war noch nie im Fernsehen.“

      „Das macht nichts“, sagte Rick mit seinem sachlichen, geschäftlichen Tonfall. „Ich bringe es Ihnen bei. Sally, buchen Sie Keira für morgen früh bei „Helen und Phil am Morgen“ ein. Es ist eine großartige Anfängershow. Die Interviews sind kurz und ziemlich locker. Und was am wichtigsten ist, sie werden aufgezeichnet. Also eine WIN-WIN-Situation. Wir werden live gehen, wenn wir wissen, wie Sie sich dort geschlagen haben, also Sally, buchen Sie die Nachmittagstermine entsprechend.“

      Sally verschwendete keine einzige Sekunde. Sie hatte sofort ihr Handy am Ohr und begann nach wenigen Momenten schnell hinein zu sprechen. Keira konnte kaum fassen, wie schnell alles auf einmal passierte. Sie sah zu Elliot hinüber, der wie eine Grinsekatze aussah und ganz offensichtlich den plötzlichen Anstieg an Tempo und Druck liebte. Anders als Keira, blühte er mit dieser Art Dingen auf. Aber Keira fühlte sich ein bisschen wie ein Spielball in einem Spiel. Sie fühlte sich immer so, wenn es um Viatorum ging, sogar schon vorher, als es nur Elliot und Nina gewesen waren, die die Entscheidungen trafen. Aber jetzt hatte sie ein ganzes Team von Leuten, die ihr Leben planten und das fühlte sich noch schlimmer an.

      „Wir beginnen lieber gleich mit dem Training“, sagte Rick dann, klappte seine Papiere zu und stand auf.

      „Ich muss heute um fünf Uhr los“, platzte Keira plötzlich heraus. „Ich habe vor, mit meiner Schwester einkaufen zu gehen.“

      Alle hielten inne und sahen sie misstrauisch


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