Für Dich Für Immer . Sophie Love

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Für Dich Für Immer  - Sophie Love


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die Zeit nutzen, die wir noch mit ihm haben. Lass uns sicherstellen, dass jeder Tag so gut ist, wie es nur geht. Lass uns jeden Tag zu etwas Besonderem machen.“

      Emily nickte bestätigend. „Ich denke, heute ist uns das gelungen“, sagte sie gähnend. „Wir haben schließlich eine Insel gekauft. So etwas passiert nicht jeden Tag.“

      Sie spürte, wie Daniels Brust von seinem Lachen erzitterte. Sie drückte sich noch fester gegen ihn, überglücklich und voller Liebe. In die Arme des anderen gewickelt, synchronisierten sich ihre Herzschläge. Sie schliefen einstimmig in perfekter Harmonie, zwei von Liebe vereinte Menschen.

      KAPITEL VIER

      Emily nahm einen letzten Schluck von ihrem entkoffeinierten Kaffee und stellte den Becher auf den Küchentisch. Sie hatte tief geschlafen, war aber ziemlich groggy aufgewacht, weil der Wecker eine ganze Stunde früher geklingelt hatte als während der Sommerferien - und sie hätte wirklich von richtigem Koffein profitieren können. Es war wahrscheinlich das, worauf sie sich am meisten freute, sobald Baby Charlotte da war; dass, was sie am meisten vermisste und wonach sie am meisten verlangte. Sie sah neidisch zu Daniel, der ihr gegenübersaß und seinen Kaffee trank.

      „Also los, Schatz“, sagte Emily schließlich und sah Chantelle an. „Es ist Zeit, zur Schule zu gehen.“

      Chantelle saß mit gesenktem Kopf über den Einzelteilen einer Uhr, ihre Zunge ragte aus einem ihrer Mundwinkel, so konzentriert war sie. Ihre leere Schüssel Müsli stand neben ihr, achtlos weggeschoben, so dass sie ihrer Aufgabe nachgehen konnte.

      „Kann ich nicht noch fünf Minuten haben?“, fragte sie so versunken in ihrer Aufgabe, dass sie nicht einmal aufschaute. „Ich muss nur noch herausfinden, wo dieses Zahnrad hingehört.“

      Seit ihrer Rückkehr aus England war Chantelle entschlossen, eine Uhr wie die von Opa Roy zu bauen. Emily fand es sehr süß, dass Chantelle von ihrem Großvater so begeistert war, aber es brach ihr gleichzeitig das Herz. Sie und Daniel hatten Chantelle noch nichts von der Krankheit von Opa Roy erzählt. Das Mädchen würde völlig zerstört sein, wenn sie ihn verlor. Sie alle würden es sein.

      Daniel übernahm das Kommando. „Nein, tut mir leid, Süße. Du musst pünktlich da sein, um deine neue Lehrerin und deine neuen Klassenkameraden kennenzulernen.“

      Chantelle legte ihren Schraubenzieher mit einem widerwilligen Seufzer nieder. „Na gut.“

      Emily wünschte, sie könnte Chantelle davon überzeugen, ihre schmierige, ölige Arbeit irgendwo anders zu machen - in der Garage, oder im Schuppen, oder einfach überall sonst, wenn es nur nicht der Küchentisch war. Aber Chantelle wollte nichts davon hören. Opa Roy hat seine Uhr am Frühstückstisch repariert, also musste es Chantelle genauso machen!

      Sie alle gingen zusammen zum Pick-up, Daniel nahm den Fahrersitz, weil Emily es zu unbequem fand, ihren wachsenden Bauch hinter das Lenkrad zu quetschen. Chantelle hüpfte in ihren Autositz auf der Rückbank.

      „Ich kann nicht erwarten, bis Baby Charlotte mit uns zur Schule fährt“, sagte sie und warf einen Blick auf den Babysitz, den sie kürzlich installiert hatten (natürlich auf Amys Anweisung hin, weil man nie weiß, wann das Baby sich entschied zu kommen und das letzte, was du tun möchtest ist, mit einem komplizierten Sitz zu hantieren, während du dich in den schmerzhaften Klammern der Kontraktionen befindest).

      „Ich auch“, sagte Emily und legte ihre Hände auf ihren festen Bauch. Er schien mit jedem Tag der verging unbequemer zu werden.

      „Zuerst wird sie nur für die Fahrt mitkommen, aber es wird nicht lange dauern, bis sie mit dir durch diese Tür gehen wird“, sagte Daniel mit einem Kichern. „Sie wird im Kindergarten sein, bevor wir es uns versehen.“

      Emily wurde bei diesem Gedanken wehmütig. Sie wusste was Daniel meinte, diese Zeit verging so schnell, dass sie jeden Moment würdigen sollten, weil er ihnen durch die Finger rinnen würde wie Sand, der durch die Sanduhr rinnt. Aber die Zukunft, auf die Daniel anspielte, war auch eine, in der ihr Vater längst gestorben war. Er wäre nicht da, wenn Charlotte in den Kindergarten kam. Er würde niemals die zahlreichen Fotos sehen, die Emily von den beiden Mädchen machen würde, wenn sie zusammen in die Schule gehen würden, Hand in Hand. Diese Zukunft, die sie auf der einen Seite kaum erwarten konnte, wäre auch auf der anderen Seite voller Trauer. Sie wäre eine andere Person, die sich durch den Verlust von Roy irreparabel verändert hätte.

      Sie fuhren die vertrauten Straßen von Sunset Harbor entlang und bogen auf den Parkplatz der Schule ein. Er war schon sehr belebt mit Eltern, die nach der langen Sommerpause ihre Kinder abliefern wollten.

      „Da ist Bailey!“, schrie Chantelle und deutete dorthin, wo ihre beste Freundin im Gras spielte. Baileys normalerweise widerspenstiges kastanienbraunes Haar war zu zwei langen Zöpfen gestylt worden. Emily hatte sie noch nie so ansehnlich gesehen. „Aber wer ist dort bei ihr?“, fügte Chantelle fragend hinzu.

      Bailey spielte mit einem unbekannten Kind, einem sehr dünnen, blassen Mädchen mit langen, glatten blonden Haaren.

      „Ich weiß es nicht“, sagte Emily. „Ich habe sie noch nie zuvor gesehen.“

      Daniel parkte und sie stiegen aus dem Pick-up. Emily bemerkte, dass Yvonne sich an ihren SUV lehnte und sich mit Holly unterhielt, einer weiteren Mutter, die sie gut kannte.

      „Warum gehst du nicht und sagst hallo“, sagte Daniel zu ihr. „Ich kann Chantelle beaufsichtigen und die Lehrerübergabe machen.“

      Emily überlegte. Sie wollte die neue Lehrerin kennenlernen, aber sie verspürte auch das Verlangen, sich wieder mit ihren Freundinnen zu vernetzen, deren Gesellschaft sie im Sommer vermisst hatte.

      „Ich werde gleich wieder da sein“, sagte sie zu ihm, klickte mit einer Hand die Beifahrertür auf und öffnete sie.

      Daniel kicherte und ging in Richtung der Treppe, wo alle Lehrer zusammenstanden, um die morgendliche Spielsitzung zu überwachen.

      Emily ging zu Yvonne und umarmte ihre Freundin. Dann umarmte sie Holly ebenfalls.

      „Wie war dein Sommer?“, fragte Emily.

      Daraufhin errötete Holly. Yvonne schien ein Grinsen zu unterdrücken.

      „Er war großartig“, sagte Holly zu Emily. „Logan und ich haben die Kinder nach Vancouver mitgenommen, um unsere Familien zu besuchen.“

      „Und ...“, forderte Yvonne auf.

      Emily runzelte die Stirn und sah von einer Frau zur anderen.

      „Und ...“, sagte Holly und ihre Röte vertiefte sich. „Wir sind schwanger.“

      Emilys Augen öffneten sich. „Du machst Witze!“, schrie sie auf.

      Holly schüttelte den Kopf. Sie wirkte schüchtern, aber begeistert.

      „Ich freue mich so für dich“, rief Emily und umarmte sie erneut. „Unsere Babys können zusammen spielen.“

      „Und mit Robin“, fügte Holly hinzu und bezog sich auf Suzannas neuen Sohn, der erst zwei Monate alt war.

      „Sie können eine kleine Bande sein“, fügte Emily mit einem Lachen hinzu.

      Yvonne schmollte daraufhin. „Ugh, ich bin eifersüchtig. Ich wünschte, ich hätte auch noch eins.“

      „War es geplant?“, fragte Emily Holly. „Du errötest, so als ob es das nicht war!“

      „Nein“, antwortete Holly ihr. „Es war eine Überraschung. Eine willkommene, aber Minnie ist noch nicht einmal eins, also dachten wir nicht, dass das überhaupt möglich ist! Aber in Vancouver wurden die Kinder von Verwandten abgöttisch betüttelt und wir konnten uns ausruhen und Verabredungen machen und, nun, eines führte zum anderen.“

      Jeder lachte.


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