COLD KILLS. Alex Shaw

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COLD KILLS - Alex  Shaw


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Knie ist im Arsch, du britisches Stück Scheiße!«, schimpfte Grew, bevor er den Lauf seiner Kalaschnikow dazu nutzte, Snows Gesicht auf den Boden zu drücken. Dann drehte er die Waffe um und rammte ihm den Kolben in den Hinterkopf. Snow verlor das Bewusstsein.

      Fox lächelte Grew an. »Das wollte ich schon machen, seit ich dem englischen Trottel zum ersten Mal begegnet bin.«

      »Jetzt erklär’ mal«, sagte McCracken.

      »Also, England ist das größte Land im Vereinigten Königreich.«

      McCrackens Gesicht lief hochrot an. »Glaubst du, ich hab Zeit für Witzchen? Raus mit der Sprache, wer bist du!«

      »Ich arbeite für Pat Dolan.«

      »Als Mitglied der Vierzehnten?«

      »Ja.«

      »Wie lange schon?«

      »Frag ihn.«

      McCracken war im Begriff, etwas zu sagen, besann sich aber eines Besseren.

      Fox sah hinüber zu Grew. »Marty. Ist echt schon lange her. Wie geht’s deiner Mutter?«

      Grew runzelte im Halbdunklen die Stirn. »Prima. Warum?«

      »Nur so. Hast du ihm deine Narbe gezeigt?«

      »Welche Narbe?«

      »Ach, nicht der Rede wert, Jimmy«, sagte Grew ausweichend.

      »Marty, sag mir, woher du diesen Komiker kennst.«

      »Ich und der Lange hier haben als Kinder zusammen gespielt. Wir waren dicke Freunde.«

      McCracken dachte einen kurzen Moment darüber nach, bevor er seine Befehle ausgab. »Okay, wir gehen folgendermaßen vor. Wir nehmen dich mit, und wenn Dolan deine Story unterschreibt, ist alles Friede, Freude, Eierkuchen. Wenn nicht … na, dann brauch’ ich, glaub’ ich, nichts weiter dazu sagen.«

      Grews Kalaschnikow ruhte auf seinem Schoß und der Besitzer des Bauernhauses, ein älterer Freiwilliger namens Kian Quinn, hielt eine FN Browning HP Pistole in seiner rechten Hand. Sie waren angewiesen worden, Fox zu bewachen, während McCracken versuchen wollte, Dolan zu erreichen. Zu seinem Ärger hatte er jedoch feststellen müssen, dass die Leitung tot war, beschädigt durch den Sturm. Das bedeutete, dass er mit dem Auto losmusste, um eine Telefonzelle zu finden.

      »Kian, kannst du dir vorstellen, dass ich dieses armselige Exemplar eines Iren 1979 das letzte Mal gesehen hab? Himmel, da waren wir fünfzehn. Was war in der Zwischenzeit so los?«

      »Wann? Nachdem mein Dad abgehauen war? Wir waren nicht mehr lange da, stimmt’s? Bin im Red Road Plattenbau aufgeschlagen.«

      »Wo ist das?«, fragte Quinn.

      »Glasgow. Was für ein Dreckloch. Dagegen sah Ballybeen wie Butlins aus! Aber jetzt bin ich wieder hier.«

      »Und kämpfst auf unserer Seite im Bauch der Bestie?«, entgegnete Quinn sarkastisch.

      »Hätte es selbst nicht besser sagen können.«

      »Unter Mary O’Connor«, stellte Grew fest.

      »Schon, aber ich wäre lieber auf ihr drauf!« Während die Männer lachten, versuchte er sich seine Überraschung nicht anmerken zu lassen. Die Identitäten der Mitglieder der Vierzehnten waren geheim, und doch wusste Grew über Mary Bescheid. Dolans echter Maulwurf musste irgendeine Verbindung zur Vierzehnten haben.

      »Darauf trinke ich«, sagte Quinn zu niemand Bestimmtem. »Gott, ich brauche einen Drink.«

      »Wer von euch hat eigentlich Fannon plattgemacht?«

      Quinn sah zu Grew, der antwortete. »Das Bürschchen in der Scheune. War ‘ne Art Initiationsritus, wenn man so sagen will. Ein echt verrückter Hund, unser Glendon.«

      »Das machen diese Yankee-Filme. Welchen hat er da neulich zitiert?«

      »Uch, True Romance

      »Genau den. Hat die ganze Zeit von dieser Verhör-Szene gelabert und dass er das viel besser hingekriegt hätte. Er hat Fannon aufgeschlitzt wie ’nen Sonntagsbraten. Ein echt verrückter Hund.«

      »Gut. Der Typ war ein Stück Scheiße.«

      »Du hast ihn gekannt?«

      »Klar doch, die Offiziere der Vierzehnten sind dumm wie Brot!«

      »Dúr mar arán!«, übersetzte Quinn ins Gälische.

      Fox fuhr fort. »Ich sollte Fannon treffen und ihm seine Befehle geben. Überrascht mich, dass ihr ihn nicht früher lahmgelegt habt.«

      »Wir haben nicht gewusst, dass er ‘n Spitzel war«, sagte Grew.

      Fox zuckte mit den Schultern. »Versteh’ ich nicht. Ich hab Dolan alles gegeben. Wenn er’s McCracken nicht gesagt hat, muss er ‘nen Grund dafür gehabt haben. Oder hat’s McCracken gewusst und euch nicht erzählt?«

      »Keine Ahnung, Paddy. Ich werd’ ihn fragen müssen.« Grew klang verunsichert.

      »Du stellst ziemlich viele Fragen.« Quinn starrte Fox mürrisch an. »Für jemanden, der angeblich über alles Bescheid weiß.«

      Als Snow langsam wieder zu sich kam, wurden ihm zuerst die Schmerzen bewusst, dann der muffige Geruch. Er öffnete die Augen, aber die Welt um ihn herum blieb dunkel. Ihm wurde klar, dass man ihm einen Leinensack über den Kopf gestülpt hatte. Er versuchte sich zu bewegen, war aber fest verschnürt.

      »Bist ja wach. Trink was, musst Durst haben.«

      Als Snow versuchte, sich der Stimme zuzudrehen, ergoss sich der Inhalt eines Eimers über seinem Kopf. Das eiskalte Wasser ließ ihn keuchen.

      »So ist’s schon besser. Dein Kumpel im großen Haus, Mr. Fox, sagt, er wär’ einer von uns.« Die Stimme war nun ganz nah an Snows Ohr. »Mir ist egal, auf welcher Seite er steht, solang’ er mir nicht den Spaß verdirbt. Ich bin nämlich unterm Stiefel von euch Scheiß-Briten groß geworden, und gerade als ich alt genug war, mich freiwillig zu melden, sagt so’n Sinn-Féin-Futzi: Nein, halt, bitte nicht, und ich soll einfach stillsitzen und den Waffenstillstand akzeptieren, weil irgend so‘n bärtiger Homo mit ‘nem britischen Schwanz im Arsch das so will?«

      Snows Stimme klang rau, als er sprach: »Normalerweise hat er auch ‘nen Schwanz im Mund.«

      Der IRA-Mann brach in Gelächter aus. »Lustig, wenn das von ‘nem SAS-Schwein wie dir kommt.«

      Unter dem Sack war Snow nun hellwach und ging seine Optionen durch. Ein schwaches Licht drang durch den Leinenstoff und er konnte geradeso seinen Aufpasser ausmachen. Er hörte nur die eine Stimme, aber das schloss nicht aus, dass noch andere anwesend waren. Er versuchte den einfachsten Weg zuerst.

      »Du musst das nicht tun, das weißt du. Du kannst mich gehen lassen und ich werde beteuern, dass du mir geholfen hast.«

      »Was? Ich und petzen? Bring mich nicht zum Lachen.« Der Freiwillige packte Snows Kinn durch den Sack hindurch. »Wie heißt du, SAS-Schwein?«

      Snow hielt seine Wut zurück. »Aidan, und du?«

      »Glendon.« Er ließ Snow los. »Hast du was Irisches an dir, Aidan?«

      »Meine Urgroßmutter«, log Snow. Sein Name war das Produkt des eigenartigen Diplomaten-Humors seines Vaters. Aidan war in der britischen Botschaft in Aden im Jemen gezeugt worden. »Wie alt bist du, Glendon?«

      »Du glaubst, ich bin zu jung, stimmt’s?« Glendon klang verärgert. »Ich bin achtzehn, und eins sag’ ich dir, ich hör’ bestimmt nicht auf Sinn Féin. Die können sich ihren Deal sonst wohin schieben.«

      »In den Arsch?« Snow fing an zu husten, aber ein stechender Schmerz entbrannte entlang seiner Wirbelsäule bis hinauf zum Hinterkopf. Ihm entfuhr ein Keuchen.

      »Dieser Mr. Fox hat dir echt eine reingewürgt, was?«

      »Die Kopfnuss mit dem Gewehrkolben war


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