COLD KILLS. Alex Shaw

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COLD KILLS - Alex  Shaw


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      »Shit! Shit! Shit!«, rief Fox verärgert.

      Snow sah sich in der Küche um. Quinns Blut, Schädelteile und Gehirnmasse hatten eine Wand rotgefärbt, aber seine Hand umklammerte noch immer seine FN Browning 9mm. Eine Flasche Jameson’s lag neben dem Toten und auf der anderen Seite des Raums saß Grew mit angewinkelten Knien und dem Rücken zur Wand auf dem Boden.

      »Ich wusste, dass der nicht koscher war. Ich hab’s gewusst!«, schäumte Grew.

      »Klappe.« Snow bückte sich, um die Flasche aufzuheben, aber durch den plötzlichen Schmerz überlegte er es sich anders, also rollte er den Whiskey mit seinem Fuß auf Grew zu. »Mach auf.«

      Grew drehte langsam den Verschluss auf. Er hielt ihm die Flasche hin und Snow nahm sie.

      »Dem Sieger die Beute?« Fox klang wieder schottisch.

      »Nein, ich will damit meine verdammten Kopfschmerzen bekämpfen.« Snow nahm einen großen Schluck.

      Grew fing an zu kichern. »Das war nett anzusehen.«

      »Links oder rechts? Welches Bein hast du lieber?«

      »Leck mich, du Scheiß-Tommy. Einsatzregeln und so, ich bin unbewaffnet. Ihr habt mich erwischt, aber ihr steckt schon jetzt tief in der Scheiße. Glaubst du, der Waffenstillstand hält, wenn rauskommt, dass ihr ein Mitglied der South-Armagh-Brigade ermordet habt?«

      Snow hielt seine Makarow auf Grew gerichtet. Stille machte sich im Raum breit.

      Fox schulterte die Kalaschnikow. »Aidan, tut mir so leid, aber es musste echt aussehen – es war der einzige Weg. Wir hätten nicht entkommen können.«

      »Ist mir irgendwann auch aufgefallen.« Snow nahm noch einen Schluck. »Ich hätte dich erschießen können, habe ich auch fast.«

      Fox grinste und ging ans Fenster. »Was ist mit dem Typen in der Scheune?«

      »Hab ich ausgeschaltet.«

      »Gut.«

      »Hab ihm das Genick gebrochen.«

      »Er hat Fannon umgelegt.«

      »Der? Wirklich?«

      »Jup. Marty hat’s mir erzählt. Der Junge war wohl ein ziemlicher Psycho – warum hat McCracken ihn wohl rekrutiert?« Fox drehte sich um und lehnte sich gegen die Spüle.

      Snow zeigte auf McCrackens Handy, das immer noch auf der Arbeitsplatte lag. »Wir müssen uns melden und das mit McCracken beichten.«

      »Und wegen der Bombe mit Taylors Namen drauf Bescheid sagen. Aber erst wird uns dieser Armleuchter hier sagen, wie der RUC-Verräter heißt, der den Van durchgewunken hat.«

      »Träum’ weiter, Paddy. Ich kenne meine Rechte.«

      »Links.«

      »Was?«

      »Schieß ihm ins linke Bein, Aidan.«

      Snow betätigte den Abzug und feuerte eine einzelne Kugel in Grews Oberschenkel.

      »Du bist irre, Mann!« Grew rollte sich auf die Seite und hielt sein Bein. »Dafür wirst du zahlen, verdammte Scheiße.«

      »Sorry, ich meinte das Rechte.« Fox zuckte mit den Schultern.

      Snow zielte erneut.

      »O’Briain! Brendan O’Briain heißt der Kerl!«

      »Siehst du? So schwer war das doch gar nicht. Wo will McCracken hin, Marty?«

      »Du hast sie nicht mehr alle, wenn du glaubst …«

      Snow feuerte erneut. Diesmal zerschlug die Kugel eine Bodenfliese zwischen Grews Beinen. »Ich sollte nicht betrunken schießen.«

      »In die Republik.«

      »Wo genau?« Snow richtete die Makarow nun auf Grews Kopf.

      »Er hat da ein Versteck – Dolan hat das arrangiert.«

      Fox nickte. »Marty, eine Frage noch, bevor wir die Waffen weglegen. Versprochen. Wie geht’s deiner Mutter?«

      »Was?« Grew war verwirrt. »Prima, warum willst du das wissen?«

      »Hat sie immer noch dieses Problem mit ihren Beinen?«

      »Was meinst du?«

      »Du weißt schon, das Problem, sie zusammenzuhalten!«

      »Du dummes Schwein!«

      »SAS-Schwein.« Fox sah zu Snow und grinste.

      

      

       Palace Kaserne, Holywood, Nordirland

      Snow saß allein in der fast leeren Kantine und starrte auf seinen Kaffee. Nach einer Untersuchung durch einen Militärarzt, der eine Gehirnerschütterung und Wirbelsäulenprellung festgestellt hatte, hatte er starke Schmerzmittel bekommen und die Anweisung, sich eine Woche auszuruhen.

      Nach ein paar Stunden Schlaf jedoch hatte Snow sich bereits als diensttauglich erklärt. Er schloss für einen Moment die Augen und als er sie wieder öffnete, saß ihm Fox gegenüber.

      »Alles klar?«

      Snow nickte und bereute es augenblicklich. »Kitzelt ein bisschen.«

      »Das hab ich nicht gemeint.«

      »Weiß nicht, Paddy.«

      Fox’ Stimme klang ernst, als er den jungen Soldaten ansah. »Sie hatten Waffen und sie hätten sie auch benutzt. Du hast dir heute die Hände schmutzig gemacht, aber du bist noch hier und das ist gut für dich.«

      »Du hast recht.«

      »Wie immer. Hey, wenn ich behauptet hätte, einen Menschen zu töten, lässt einen kalt, wäre das gelogen. Aber dafür wurden wir schließlich ausgebildet, oder nicht? Leben zu retten, und wenn nötig, auch zu beenden. Das weißt du.«

      »Ja.« Es war nichts, womit das Verteidigungsministerium die Werbetrommel rührte, aber dennoch wahr.

      »So, mal was anderes. Ich hab gerade mit Lancing gesprochen. Die Bombe wurde neutralisiert, wir haben McCrackens Leute, also darf Taylor weiterleben.«

      »Großartig.« Snow meinte das auch so. Taylor war kein waffenschwingender Irrer; er war ein Bürger, der das Recht hatte, öffentlich seine Meinung zu äußern. Ob Snow Taylors Meinungen teilte, stand nicht zur Debatte. McCrackens Männer hatten nicht das Recht, ihn zum Schweigen zu bringen.

      »Aber, die Garda hat Dolan verhaftet.«

      »Mist.«

      »In der Tat Mist«, murmelte Fox. Die Polizei der Republik Irland war genauso wie die RUC darauf bedacht, den Waffenstillstand aufrechtzuerhalten, aber seiner Erfahrung nach richtete ihr Enthusiasmus eher Schaden an. Er fluchte wieder, sauer auf sich selbst, dass er McCracken nicht hatte stoppen können. »Das heißt wahrscheinlich, wir können McCracken Lebewohl sagen.«

      »Heißt, er kann sich neu formieren und irgendwo von vorn anfangen?«

      Fox zuckte mit den Schultern. »Mit der Zeit, aber die IRA hat verlauten lassen, dass sie nichts mit McCracken, Dolan oder dessen Gruppe zu schaffen hätte.«

      »O’Connor steckt dahinter, inoffizielle Kanäle und so.«

      »Und ist sie dir immer noch zu politisch?«

      »Immer doch, aber mit dem Resultat, dass McCracken nun allein dasteht. Nur ein Schuft auf der Flucht, allein auf weiter Flur.«

      »Du solltest dir einen Stift schnappen und das aufschreiben.«

      Fox erlaubte sich ein Lächeln. »Vielleicht mach’ ich das sogar.«

      »Wir wissen immer noch nicht, wer der Maulwurf ist.«

      »Hm, aber er oder sie wird früher oder später Mist


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