Lauert. Блейк Пирс

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Lauert - Блейк Пирс


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hatte ihn getötet“, sagte er. „Aber ich hatte ihn nicht einmal gesehen. Ich habe einfach in den Wald hineingeschossen. Es war der glücklichste verdammte Zufall auf der Welt.“

      Crivaro verstummte für einen Moment.

      „Ich kann nicht sagen, dass ich mich jemals schuldig dafür gefühlt hatte“, sagte er, „aber es hat mich verändert. Es hat mich härter gemacht, nehme ich an. Teilweise war das, weil ich meinen Chief hatte so sterben sehen. Seit diesem Zeitpunkt hatte ich nie ein Problem damit, meine Waffe einzusetzen.“

      Dann schaute er Riley direkt in die Augen.

      Er sagte: „Es ist für jedermann eine andere Erfahrung –– dieses erste Töten, meine ich. Was mir damals wiederfahren ist –– naja, es ist etwas ganz anderes, als das, was dir gestern wiederfahren ist. Ich habe den Mann, den ich erschossen hatte, nicht gesehen, bis er tot war. Es hat sich nicht so persönlich angefühlt, so... naja, ich habe keine wirkliche Ahnung, wie es sich für dich anfühlt.“

      Bei diesem Worten zuckte Riley zusammen.

      Einen Augenblick lang sah sie wieder dieses unschuldige junge Gesicht mit toten Augen in den Schneefall hinaufstarren. So gut es ihr auch getan hatte vorhin mit Frankie darüber zu sprechen, wusste Riley, dass sie immer noch mit vielem zu kämpfen hatte.

      Und es wird seine Zeit brauchen, dachte sie.

      Crivaro tätschelte ihre Schulter.

      „Na, willst du darüber sprechen?“, sagte er.

      Riley dachte einen Moment lang nach und schüttelte dann den Kopf.

      „Das ist vielleicht auch besser so“, sagte Crivaro. „Ich bin nicht der Typ, der dir da weiterhelfen kann. Ich habe nicht das richtige Feingefühl. Du musst wirklich mit einem Therapeuten sprechen, genau wie Lehl dich angewiesen hat. Versprich mir, dass du einen Termin ausmachst, sobald wir wieder in Quantico gelandet sind.“

      „Ich verspreche es“, sagte Riley.

      Doch sie spürte eine akute Angst, als sie diese Worte sagte.

      Sie fragte sich, wie sie über diese schrecklichen Dinge mit einem Unbekannten sprechen sollte. Wie sollte ihr das helfen?

      Und wieso geht es überhaupt irgendjemanden etwas an?

      Kann ich mich da nicht irgendwie rauswinden?

      Doch natürlich wusste sie, dass sie es nicht konnte. Ein Befehl war ein Befehl, und ein Versprechen ein Versprechen.

      Und überhaupt, sie und Crivaro waren kurz davor einem möglichen Serienmörder nachzujagen.

      Ich habe wahrscheinlich schlimmere Dinge vor mir, als einen Arztbesuch, dachte sie sich mit einem bitteren Lächeln.

      KAPITEL SECHS

      Der große, grimmige Mann, der Riley und Crivaro erwartete, als sie aus dem Flieger stiegen, machte überhaupt keinen herzlichen Eindruck. Riley nahm an, dass es sich um Sheriff Quayle handeln musste, der eigentlich ihre Hilfe angefordert hatte. Doch er stand bloß da auf der Landebahn mit verschränkten Armen und einem wütenden Ausdruck im Gesicht. Er schaute so drein, als würde er finden, dass Riley und Crivaro bereits etwas getan hatten, dass ihm nicht gefiel.

      Findet er, wir sind spät dran, oder so? fragte Riley sich.

      Sie fand, dass sie hier so schnell eingetroffen waren, wie man es von ihnen vernünftigerweise erwarten konnte.

      Riley und Crivaro holten ihre Dienstmarken zum Vorschein und stellten sich vor. Quayle machte keine Anstände dasselbe zu tun.

      „Kommen Sie“, sagte er unwirsch. „Ich fahre Sie dort hin.“

      Riley konnte nur annehmen, dass „dort“ den Tatort meinte.

      Ein Mann weniger Worte, dachte Riley sich.

      Sie und Crivaro folgten ihm durch den kleinen Flughafenterminal, dann hinaus auf den Parkplatz. Das Wetter war ähnlich wie das in Virginia –– kalt, aber nicht zu sehr. Nicht wie es im Staat New York gewesen war. Doch es lag Schnee und es war kalt genug, dass Riley froh war sich warm angezogen zu haben.

      Riley, Crivaro und Quayle stiegen in einen Polizeiwagen, der mit „Raffel County Sheriff“ beschriftet war.

      Als er den Parkplatz verließ, grummelte Quayle leise: „Was für ein Tag, an dem wir Leute wie Sie in unserer Gegend brauchen.“

      Riley warf Crivaro einen fragenden Blick zu.

      „Wieso mag er uns nicht?“, flüsterte sie kaum hörbar.

      Schließlich, wie Crivaro ihr im Flugzeug erzählt hatte, hatte Quayle höchstpersönlich eine Ermittlung seitens des FBI angefragt, und sogar explizit nach der Hilfe von Verhaltensanalyseagenten verlangt. Crivaro lächelte leicht und zuckte mit den Schultern, so als würde er ihr sagen wollen, dass er es ihr später erklären würde.

      Dann sagte Crivaro zu Quayle: „Was können Sie uns zu den Morden sagen?“

      „Nicht viel –– noch nicht“, sagte Quayle. „Deshalb sind sie hier.“

      „Kannten die Opfer einander?“, fragte Crivaro.

      „Nicht, dass ihre Eltern wüssten“, sagte Quayle. „Es ist möglich, nehme ich an. Es sind nur zehn Minuten mit dem Auto von Dalhart zu Brattdale, einige Leute besuchen einander. Doch normalerweise bleiben die Leute in Dalhart hier und unter sich. Ein bisschen autark, könnte man sagen.“

      „Was können Sie mir über das Opfer aus diesem Ort erzählen?“, fragte Crivaro.

      Quayle seufzte bitter.

      „Kimberly Dent war ein gutes Mädchen“, sagte er. „Eine wirklich nette Kleine. Ich kannte sie seit ihrer Geburt. Ich bin mit beiden ihrer Eltern zur Schule gegangen, Phil und Claudia –– sie waren quasi seit ihrer Kindheit zusammen. Gute Leute. Niemand hat je irgendetwas gegen sie gehabt. Dann wiederum gibt es nichts als gute Leute in dieser Gegend. Wir haben keine Probleme wie die, an die Leute wie Sie gewohnt sind.“

      Riley wusste nicht genau, wen oder was Sheriff Quayle mit „Leute wie Sie“ meinte, aber sie bemerkte eine herabsetzende Note in seiner Stimme, als er diese Worte sagte.

      Bald daraufhin bog Quayle vom Highway auf eine kleinere Landstraße ab. Als sie hinaus aufs Land fuhren, betrachtete Riley die hübsche, schneebedeckte Hügellandschaft mit vereinzelten Bäumen hier und da, aus dem Fenster. Obwohl die Landschaft keine Berglandschaft war, die das westliche Virginia, wo Riley aufgewachsen war, wurde Riley an Szenen ihrer Kindheit in den Appalachen erinnert.

      Die Fahrt brachte Erinnerungen in Riley hoch –– mache waren nostalgische, aber viele waren traurige. Vieles an ihrer Kindheit war schwierig gewesen, besonders nachdem ihre Mutter vor ihren Augen in einem Süßigkeitenladen erschossen worden war. Obwohl die Schönheit dieser Landschaft sie zutiefst rührte, hatte sie in einem sehr jungen Alter gelernt, dass Schönheit und Hässlichkeit oft Seite an Seite koexistierten.

      Und hier ist etwas sehr Hässliches passiert, dachte sie.

      „Wir sind gleich da“, sagte Sheriff Quayle.

      Als sie hinter eine weitere Kurve bogen, sah Riley ein geparktes Auto und zwei Menschen –– einen Mann und eine Frau –– dastehen, wo die Straße breit genug war, um Fahrzeuge am Straßenrand zu parken. Es sah danach aus, als hätte der Verkehr den meisten Schnee in der Gegend zum Schmelzen gebracht.

      Die zwei Menschen standen wenige Meter von der Straße entfernt und schauten beide auf etwas. Es war ein weißes, ungefähr einen Meter hohes Kreuz.

      Kimberly Dents Eltern, vermutete Riley.

      Ihr Herz machte einen kleinen Sprung bei dem Gedanken, die trauernden Eltern kennenzulernen. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass jetzt gleich tun zu müssen und sie war sich


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