SeitenSprünge | Erotischer Roman. Clarissa Thomas

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SeitenSprünge | Erotischer Roman - Clarissa Thomas


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      Er zog sich aus und zeigte mir seinen glatten, trainierten Oberkörper, den ich vorher nur unter seinen engen T-Shirts hatte erahnen können. Mit Wohlgefallen und größter Konzentration sah ich zu, wie er auch seine Hose fallen ließ, dann legten wir uns gemeinsam auf das Bett.

      »Es ist nicht dein erstes Mal«, sagte Andrej und ich bejahte es.

      »Aber mein erstes Mal ist noch nicht lange her, und es war nicht gerade ... besonders beeindruckend.«

      »Eine Schande.«

      Andrej küsste mich lange, und auch das erste Mal mit Zunge. Von seinen zielgerichteten Bewegungen war ich wie elektrisiert, und für einen Moment bedauerte ich, dass sich sein Mund bereits an andere Stellen vorarbeitete. Mit seinen geschmeidigen Lippen kümmerte er sich sehr ausgiebig um mein Dekolleté, ließ jedoch die Stellen, die noch von dem BH verdeckt wurden, aus. Stattdessen kreiste seine Zunge langsam zu meinem Bauchnabel herunter, schließlich noch tiefer. Er wagte sich sogar ein paar Zentimeter unter den Rand meines Slips, was mich fast um den Verstand brachte, dann setzte er sich jedoch auf und zog uns beiden die noch verbliebene Unterwäsche aus.

      In Erinnerung an Julian dachte ich, dass er nun schnell in mich eindringen und es hinter sich bringen würde, doch ich hatte mich getäuscht. Andrej legte sich zwischen meine Beine und fing an, meine Schamlippen mit seinem Mund zu erkunden. Mit schnellen Zungenschlägen reizte er meine Klitoris, und während ich mich noch fragte, welches Bauernmädchen ihm wohl nach dem Kühe-Melken diese Tricks beigebracht hatte, ging er bereits dazu über, mich intensiv zu lecken. Meine Finger fuhren in sein Haar, wühlten sich an seinem Hinterkopf entlang, krallten sich an seinem Nacken fest.

      Mit jeder Bewegung seiner Zunge brachte er mich auf eine neue Stufe der Leidenschaft, und so wie das Wasser, das wir viele Nachmittag beobachtet hatten, floss auch meine Erregung auf einen bestimmten Punkt hin. Ich stöhnte. Das erste Mal in meinem Leben rief ein Mann in mir die gleichen aufreizenden, süchtig machenden Gefühle hervor, die sonst nur meine eigenen, fleißigen Finger auszulösen wussten.

      Andrej pausierte kurz, griff unter meinen Beinen durch, um sich besser abstützen zu können, und küsste sanft meine Oberschenkel, während ich ihm mein Becken entgegenstreckte.

      »Weiter ... mach ... weiter«, presste ich atemlos hervor, und er tat mir den Gefallen. Kräftiger noch als zuvor schnellte seine Zunge von einem Ende meines feuchten Heiligtums zum anderen. Meine Güte, war er gut. Als ich kam, schrie ich kurz auf und richtete meinen Oberkörper vor Genuss in die Höhe, dann sank ich erschöpft auf das Bett zurück.

      Als ich meine Augen wieder öffnete, lag Andrej neben mir und betrachtete mich sehr intensiv. Zwischen seinen Beinen trug er eine beachtliche Erektion, und mir verlangte danach, mich für seine Dienste an meinem Körper erkenntlich zu zeigen. Ich griff nach seinem wohldimensionierten Schwanz, worauf er mit weit aufgerissenen Augen reagierte. Mit meinen Fingern wichste ich ihn ein wenig, während ich seinen Hals mit zahlreichen Küssen bedeckte. Mich überkam das Gefühl, es ihm mit gleicher Münze heimzahlen zu müssen, und dass mein Mund dabei eine herausragende Rolle spielen sollte. Andrej rutschte auf der Matratze ein wenig höher, sodass ich mich bequem über seinen Schoß beugen konnte. Sein Glied zwischen meinen Lippen war nicht unangenehm, und als ich sah, wie viel Lust er aus dieser Zärtlichkeit ziehen konnte, war mein Entschluss gefasst.

      Millimeter um Millimeter ließ ich ihn weiter in meinen Mund hinein, so weit, bis ich fast an die Wurzel seines Schafts stieß. Ich veränderte ein paar Mal die Position meines Kopfes, bis ich eine Stellung gefunden hatte, in der ich ebenso gut atmen wie ihn komplett verwöhnen konnte. Mit Daumen und Zeigefinger bildete ich nun einen Ring um seinen Schwanz, den ich ebenfalls auf und ab bewegte, sodass sein Empfinden noch intensiver wurde. Mit der freien Hand streichelte ich seinen Hoden, was seine Erregung sichtlich steigerte. An dem heftigen Pulsieren seiner Eichel merkte ich, dass wir auf dem richtigen Weg waren. Immer schneller wurden meine Bewegungen, und schon spürte ich auch den ersten Tropfen seiner Leidenschaft auf meiner Zunge, es war nur noch eine Frage von Sekunden, bis – doch da zog Andrej meinen Kopf in die Höhe und blickte mich mit verzerrtem Gesicht an.

      »Pass auf, es passiert mir gleich.«

      »Und wenn ich genau das will?«, fragte ich ihn, löste den Griff seiner Hände und begann erneut, ihn zu lutschen. Noch einmal fuhr ich mit meinen Lippen komplett an ihm herunter, bis an den Ansatz seines Schwanzes, dann war es soweit. Ich hörte Andrej stöhnen und spürte im gleichen Moment, wie sein ganzes Verlangen in meinen Mund schoss. Die Faszination des Neuen überlagerte die Abneigung gegen das Ungewohnte, und als sich mein Kopf genau neben Andrejs Ohr befand, schluckte ich seine Lust betont laut herunter.

      Dies war der eigentliche Auftakt für alles, was noch kommen und mir immer neue Freuden schenken sollte. Andrej und ich trafen uns täglich, und wenn uns sein kleines, nicht besonders schalldichtes Zimmer im Heim nicht gefiel, gingen wir zu mir, wo bis in die Abendstunden hinein ein komplettes Haus unserer ungezügelten Neugierde zur Verfügung stand.

      Bald entwickelten wir ein Spiel mit festen Regeln. Andrej ließ sich noch immer gern von mir vorlesen – jedoch mit der entscheidenden Veränderung, dass ich dabei nun seinen erigierten Schwanz in meiner Hand hielt und ihn mit übertriebener Beiläufigkeit masturbierte. Unablässig sah er mir währenddessen auf den Mund, beobachtete, wie meine Lippen die Worte formten, und auch, wenn ich ihm keineswegs erotische Texte vortrug, war doch die Wirkung stets die Gleiche.

      Kaum fünf Seiten dauerte es, bis ich spürte, wie heiße Tropfen über meine Finger rannen ... Damit aber war unser Spiel noch nicht vorbei, denn nun begann die zweite Runde, in der mein Genuss im Mittelpunkt stehen würde. Andrej hatte mich gebeten, bei unseren Treffen nur noch weite Röcke und nichts darunter anzuziehen, und obwohl ich zunächst nur ungefähr ahnte, was er damit bezwecken wollte, kam ich seinem Wunsch mit dem größten Vergnügen nach. Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht – denn nun verschwand Andrejs Kopf unter dem Stoff, der meine Oberschenkel knapp bedeckte. Die Erregung kam in Wellen, doch so oft ich auch versucht war, das Buch in meiner Hand zur Seite zu legen, bestand Andrej hartnäckig darauf, ich solle weiterlesen. Und weiterlesen. Und weiter. Lesen. Ich atmete flach und schnell, und die Worte brachen ruckartig aus mir hervor. Worte über Schuld, Untergang, den Verfall einer Familie ... Worte, die ihren Sinn für mich verloren hatten. Auf ihre Bedeutung achtete ich längst nicht mehr, ich presste die Silben hervor, reihte willenlos Buchstaben aneinander, und dann – ich erreichte einen Gipfel, von dem ich vorher nicht geglaubt hatte, dass es ihn geben konnte. Andrej blieb noch eine Weile unter meinem Rock, zärtlich küsste er meine Beine, leckte letzte Feuchtigkeit von meiner Scham.

      »Und?«, fragte er, als sein Kopf schließlich wieder hervorkam. »Wie hat dir dieses Kapitel gefallen?«

      ***

      Es waren wunderbare sieben Monate. Heute bin ich mir nicht mehr so sicher, ob es vielleicht auch ein wunderbares Jahr oder sogar wunderbare Jahre hätten werden können, aber vermutlich war gerade der bevorstehende Abschied, dem wir uns mit jeder Lektüre, mit jedem Ausbruch der Leidenschaft unweigerlich näherten, das eigentliche Geheimnis hinter unserem Glück. Früher oder später wäre ich Andrej überdrüssig geworden, oder er mir, in jedem Fall hätte es einem von uns beiden das Herz gebrochen. Zwar hielten die Beziehungen meiner Freundinnen häufig deutlich länger als nur ein paar Monate, doch dafür endeten sie auch immer in Tränen. Von unserem ganz persönlichen Finale erhoffte ich mir jedoch etwas vollkommen anderes.

      Unsere letzte gemeinsame Nacht sollte für uns beide ein unvergessliches Erlebnis werden, und da solche selten spontan erfolgen, sondern immer auch eine gewisse Vorplanung erfordern, entschieden Andrej und ich, in der Woche davor nicht mehr miteinander zu schlafen. Lesen, streicheln, sogar küssen war erlaubt – nur eben nichts, was den anderen am Ende noch zu einem Orgasmus gereizt hätte. Auch selbst Hand anzulegen fiel unter diese Regel, was mich spätestens am dritten Tag unseres kleinen Zölibats in arge Bedrängnis brachte. Andrej sehen und ihn berühren zu können, ohne sich zumindest in der Nacht etwas Ruhe zu verschaffen vor den immer neuen Angriffen des Begehrens ... Doch ich blieb standhaft, und auch Andrej hielt sich an unsere Abmachung – wir sollten es nicht bereuen.

      Bisher hatten wir es immer, wenn es über das mündliche Verwöhnen hinausging, mit einem


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