Butler Parker Paket 2 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Paket 2 – Kriminalroman - Günter Dönges


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Müßten Sie doch eigentlich auch in den Lokalnachrichten gelesen haben, oder?“

      „Moment mal. Sie glauben doch nicht, daß ich Halligons Mörder bin?“

      „Was ich glaube, spielt überhaupt keine Rolle. Die Tatsachen entscheiden. Ich finde, Sie sollten der Polizei einige Erklärungen abgeben!“

      „Oder auch nicht!“ sagte da eine Frauenstimme hinter Mike Rander. Gleichzeitig bohrte sich ihm ein harter, wahrscheinlich kreisrunder Gegenstand in den Rücken, ein Gegenstand, der sehr wahrscheinlich mit einer Schußwaffe identisch war.

      „Was soll das?“ fragte Rander mit plötzlich leicht belegter Stimme und hob die Arme, ohne näher dazu aufgefordert worden zu sein.

      „Das werden Sie schon merken“, sagte die Frauenstimme hinter ihm. „Glenn, so tu’ doch endlich etwas!“

      Glenn ließ sich das nicht zweimal sagen. Er baute sich vor dem wehrlosen Rander auf und rammte ihm die Faust in den Magen. Mike Rander knickte ein und spürte nur noch wie durch Watte einen zweiten Schlag, der seinem Kinn galt. Dann fiel er haltlos in sich zusammen.

      *

      „Darf ich die bewußten Steine vielleicht noch einmal sehen?“ bat Parker, der um diese Zeit den General-Manager der All Texas Oil besuchte.

      „Elsner wird mit Ihnen hinunter zum Safe gehen“, sagte Draken, „ich kann hier nicht weg, ich warte auf einen Anruf!“

      „Ich möchte keineswegs aufdringlich erscheinen, Sir“, schickte der Butler voraus, „warten Sie möglicherweise auf eine Nachricht des Feuersalamanders?“

      „Stimmt!“ Knapp war die Antwort. Draken schien keine Hilfe mehr zu brauchen.

      „Demnach werden noch an diesem Tag die Steine übergeben?“

      „Fragen Sie nicht, Parker. Ich will mir keine weiteren Scherereien einhandeln. Ich habe meine genauen Anweisungen vom Aufsichtsrat!“

      „Ich möchte mir erlauben Sie zu beschwören“, sagte Parker würdevoll und eindringlich zugleich, „teilen Sie mir bitte mit, wie die Dinge sich inzwischen entwickelt haben!“

      „Wir sind die Million los. Wozu noch aufregen. Wir werden zahlen, wie dieser Gangster es verlangt, daran ist nun nicht mehr zu rütteln.“

      „Die Steine werden sich retten lassen, Sir!“

      „Wie denn? Ich will Ihnen und Ihrem Chef keine Vorwürfe machen, aber die Zeit war einfach zu kurz, um diesen Feuersalamander aufzuspüren, das sehe ich vollkommen ein!“

      „Diesem Gangster muß unbedingt und unter allen Umständen das Handwerk gelegt werden, Sir! Denken Sie an weitere Erpressungen!“

      „Die sind dann Sache der Konkurrenz“, meinte Draken äußerst kurzsichtig, was die Beurteilung der Lage anbetraf, „dann wird die eben zahlen müssen. Wir haben unsere Verluste hingenommen, sollen andere Unternehmen es auch tun.“

      „Sind Sie wirklich so sicher, Sir, daß der Feuersalamander sich nicht noch einmal melden wird?“

      Draken schien mit dieser Möglichkeit nicht gerechnet zu haben. Er starrte den Butler plötzlich nachdenklich an.

      „Glauben Sie?“ fragte er dann unruhig.

      „Erpresser, das lehrt die Kriminalgeschichte, Sir, halten sich stets an die Opfer, die willig und ohne Schwierigkeiten zahlen. In diesem speziellen Fall heißt das Opfer Texas Oil!“

      „Das wäre ja furchtbar. Dann wären wir ruiniert. So groß wie die Konkurrenz sind wir nun auch wieder nicht. Wir bauen unsere Betriebe ja gerade erst aus.“

      „Lassen Sie sich helfen, Sir!“

      „Von wem denn? Haben Sie eine Patentlösung parat? Wir sitzen doch in der Zwickmühle, Parker, sehen Sie das nicht ein? Falls wir die Steine nicht ausliefern, wird der Feuersalamander eine zweite Sprengbombe auf einen unserer Öltanks werfen.“

      „Dazu wird es wohl nicht mehr kommen, Sir, falls Sie ein wenig mithelfen.“

      „Und wie stellen Sie sich meine Mithilfe vor?“

      „Ich werde Ihnen meine Pläne noch rechtzeitig unterbreiten, Sir. Wann sollen Sie die Rohdiamanten übergeben? Und auf welchem Weg soll es geschehen?“

      Draken gab seinen Widerstand auf und informierte den Butler, der daraufhin zusammen mit Elsner hinunter zum Safe fuhr, um sich die unansehnlichen Rohsteine noch einmal genau anzusehen. Weder Draken noch Elsner ahnten, daß Parker fest entschlossen war, einige dieser Steine aus dem Verkehr zu ziehen. Er liebte Souvenirs, die ihn an seine Arbeit erinnerten.

      *

      Mike Rander war wieder zu sich gekommen und konnte sich dennoch nicht richtig freuen.

      Er befand sich in einem kleinen Kellerraum, der fensterlos war. Dunkelheit umgab ihn. Er tastete sich mit den Händen herum, maß so sein Gefängnis aus und blinzelte in das plötzlich eingeschaltete Licht. Es wurde von einer nackten Glühbirne geliefert, die sich in einem Drahtkorb dicht unter der Decke befand.

      „Na, endlich“, sagte Hastert. Er sprach von der Tür her, ohne sie zu öffnen. Er schaute durch ein kleines Viereck, das in die Tür eingeschnitten war. Hastert war bester Laune.

      „Wie fühlen Sie sich?“ fragte er dann.

      „Saumäßig“, antwortete der junge Anwalt wahrheitsgemäß, „was versprechen Sie sich davon, mich hier festzuhalten? Sie werden meinem Butler früher oder später in die Arme laufen!“

      „Sie scheinen immer noch Optimist zu sein, Rander.“ Hastert lachte leise auf, „in knapp zwei Stunden bin ich längst über alle Berge. Mit dem nötigen Kleingeld kann das Ausland verdammt schön sein!“

      „Sie sind demnach also der Feuersalamander?“

      „Nicht direkt, ich arbeite nur mit ihm zusammen. Aber das ändert nichts an den Tatsachen, Rander.“

      „Ich begreife die Zusammenhänge nicht.“ Rander schüttelte ratlos den Kopf. Er wollte Zeit gewinnen, Hastert dazu bringen, Details zu nennen.

      „Ob Sie die Zusammenhänge begreifen oder nicht, Rander, ist völlig gleichgültig. Erwarten Sie etwa von mir, daß ich jetzt auspacke? So was passiert doch nur in Kriminalromanen. Da legen die Täter ihre Karten auf den Tisch, weil sie glauben, daß ihnen nichts mehr passieren kann. Und die Autoren dieser Kriminalgeschichten schaffen es mit diesem Trick, lange Erklärungen unter den Tisch fallen zu lassen. Nein, nein, machen Sie sich keine unnötigen Hoffnungen, ich packe nicht aus. Ich habe ja eingepackt, wie Sie gesehen haben!“

      Hastert lachte ausgiebig über sein Wortspiel.

      „Dann sagen Sie mir wenigstens, ob Halligon auch ein Mitarbeiter des Feuersalamanders gewesen ist.“

      „War er, war er!“

      „Demnach geht er auf Ihr Konto, nicht wahr?“

      „Wie kommen Sie denn darauf?“

      „Denken Sie an die Einschußlöcher im Kofferraum Ihres Wagens, Hastert. Die gehen auf das Konto meines Butlers. Er schoß Ihnen nach, als Sie nach dem Mord an Halligon draußen auf dem Sportflugplatz flüchteten!“

      „Es war mein Wagen, aber ich saß nicht drin“, antwortete Hastert, der im Gegensatz zu seiner Absicht nun doch einige Details ausplauderte, „der Feuersalamander lieh ihn sich aus. Aber damit können Sie nichts mehr anfangen. Hier wird gleich im Nebenraum ein kleiner Brand ausbrechen, Rander. Und dem werden Sie zum Opfer fallen, ohne daß Ihnen ein Mensch helfen kann. Brennendes öl ist vernichtend, aber wem sage ich das? Sie haben ja wohl genug Phantasie, um sich das alles auszumalen!“

      Hastert wollte das kleine Kontrollfensterchen schließen. Mike Rander hielt Hastert mit einem schnellen Zuruf davon ab.

      „Sie kommen sich sehr gerissen vor, Hastert“, sagte er dann, als das Gesicht von Hastert wieder hinter dem Viereck zu sehen war, „wetten, daß der Feuersalamander


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