Copp und die Morde auf Hawaii: Ein Joe Copp Thriller. Don Pendleton

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Copp und die Morde auf Hawaii: Ein Joe Copp Thriller - Don Pendleton


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bist der Wächter dieses Harems oder was?“

      Er lachte herzlich. „Ich bin der Eunuch, ja. Ich erstelle ihre Dienstpläne. Was stimmt also mit Juanita dieses Mal nicht?“

      „Gebrochene Knochen. Mehrfache Brüche, beide Arme, beide Beine. Hat auch ihr Gesicht verloren und wahrscheinlich mehrere lebenswichtige Organe.“

      „Du bist nicht sehr komisch.“

      „Hatte auch nicht die Absicht. Juanita ist tot.“

      „Mein Gott!“

      „Sie ist heute vor meinem Büro getötet worden. Ist zu mir gekommen, wollte Hilfe. Habe ihr keine gegeben. Sollte ich aber. Macht mich ganz bestürzt. Sehr bestürzt.“

      „Wer bist du?“

      Ich reichte ihm eine Karte. „Wer ist der Typ?“

      Er musterte die Karte und fragte leise: „Welcher Typ?“

      „Derjenige, der sie belästigt hat. Du hast ihr gesagt, ein Bulle.“

      „Ich habe ihr nichts dergleichen gesagt.“

      „Natürlich, hast du. Wer ist der Typ?“

      „Ich habe ihr gesagt, ich glaubte, den Mann früher schon mal gesehen zu haben. In einer Art Uniform. Ein Sicherheitstyp. Ein Polizist. So was in der Art. Warum in aller Welt ist sie deswegen zu dir gegangen?“

      „Weil sie eine Scheißangst hatte, deswegen. Aus gutem Grund, wie sich herausstellte. Wer ist der Typ, George?“

      „Ich hab's dir gesagt, ich weiß es nicht.“

      „Denk noch mal nach. Härter.“

      „Ich werde dich darum bitten müssen zu gehen. Hier geht es ums Geschäft, und ich habe zu tun.“

      Ich holte einen Notizblock und einen Bleistift heraus und reichte ihm beides. „Adresse und Telefonnummer, bitte. Komme morgen wieder vorbei.“

      All dies geschah, wissen Sie, unter sehr schwierigen Umständen. Die Musik war sehr laut. Gäste johlten und schrien hin und wieder, wenn Belinda etwas besonders Einfallsreiches tat. Die Beleuchtung zu Beginn war fürchterlich und wurde die ganze Zeit über schlechter, da jetzt Stroboskoplampen dem Beat folgten.

      George weigerte sich, Notizblock und Bleistift anzunehmen. Er machte auf dem Absatz kehrt und ging davon.

      Ich ihm nach, etwa drei Schritte hinter ihm und nur ein wenig schwankend, vielleicht wegen der Stroboskoplampen. Jemals so eine Beleuchtung erlebt? Da ist etwas sehr Unrealistisches dran, alles, was du siehst, ist unheimlich und in Zeitlupe, und die verdammte „Musik“ prügelt auf dich ein.

      Trotz all dem musste George in der Lage gewesen sein, den Rausschmeißern ein Zeichen zu geben, weil ich plötzlich von zweien eingekeilt war, die mich zur Tür drängten.

      Verstehen Sie das bitte. Ich bin nicht dort rein, um Schwierigkeiten zu machen. Obwohl ich manchmal ganz schön stur werden kann. Ich schätze, das war eine dieser Zeiten. Ich war angepisst, verstehen Sie. Wegen mir selbst, weil ein süßes Mädel gestorben war, nachdem sie mich gewissermaßen dazu angeheuert hatte, auf sie aufzupassen. Angepisst wegen der ganzen Situation, schätze ich.

      Aber ich war nicht angepisst, weil diese Typen ihren Job erledigten.

      Also legte ich sie sanft flach und machte weiter, mich an George dranzuhängen. Ich musste ihn über die Rückseite einer Theke ziehen, an der es hoch herging, und ich schätze, ich verschüttete einige Flaschen und zerbrach ein paar Gläser.

      Was weitere Rausschmeißer auf den Plan rief. Vier weitere.

      Also zerbrachen wir jede Menge weiteres Zeug.

      Dann zerrte ich George nach draußen und ermöglichte ihm einen weiteren Versuch in frischer Luft, seine Erinnerungszellen in Schwung zu setzen.

      Das schien zu helfen.

      „Ehrlich, ich weiß seinen Manen nicht“, keuchte er aus einem halben Meter über meinem Kopf. „Ich erinnere mich bloß an so etwas wie ... dass er ein Reservepolizist war oder so etwas.“

      Ja. Die frische Luft half jede Menge.

      Obwohl sie gegen meine Wut nicht viel half. Na ja ... vielleicht konzentrierte sie diese ein wenig.

      Ich machte mich davon, auf der Suche nach einem Hot Dog, der so gern einen Polizisten spielte, dass er es umsonst tat, und der es genoss, mit einem TransAm mit Flammendekor herumzufahren – wahrscheinlich ein kleines Arschloch, welches das offizielle Privileg genoss, sich wie ein Elefant im Porzellanladen zu benehmen und Menschen zu terrorisieren, die sich nicht wehren konnten.

      Ich wusste, wo ich suchen musste, ja.

      Kapitel Fünf

      Es war ein typischer Mittwochabend im Vorstadtrevier. Der diensthabende Wachmann am Schreibtisch war Charlie Hall. Hatte nie Probleme mit Charlie gehabt. Guter Bulle, erledigte seinen Job und nahm seine Bezahlung entgegen, verbrachte den größten Teil seiner Freizeit bei Big Brothers, in der Pony League und der Little League und sämtlichen anderen Sachen für Kinder, die er mitnehmen konnte. Musste reif für die Pensionierung sein, aber ich wusste, dass er niemals von selbst gehen würde. Sie müssten ihn schreiend und um sich tretend raustragen. Einige Bullen werden etwas verrückt durch den Stress. Bullen wie Charlie reifen einfach nur und lenken den Stress in positive Unternehmen.

      Er schaute mit einem entzückten Grinsen auf. „Joe! Wie geht's, wie steht's?“

      Ich versicherte ihm, dass es mir gut gehe, aber ich bin mir sicher, dass er anhand der zerrissenen Jacke und der Schwellung unter dem Auge wusste, dass ich dasselbe wie üblich tat.

      Einen Moment lang machten wir Smalltalk, dann fragte ich: „Wer ist dieser neue Polizist im Block, Ed Jones?“

      Charlie schenkte mir ein Lächeln und zwinkerte mir zu. „Du meinst Buck Jones.“

      „Buck hat immer einen weißen Hut aufgehabt“, knurrte ich. „Ich glaube, dieser Typ ist für eine andere Farbe gut.“

      Charlie lächelte weiterhin. „Kehre ihm nie den Rücken zu, Joe.“

      „Er fährt mit Tanner. Sie sollten jede Menge Spaß dabei haben, auf einander aufzupassen.“

      Er kicherte. „Ich bin einmal mit Tanner gefahren. Eine ganze erbärmliche Woche lang. Aber sieh nicht nur das Schlechte in diesem Typen, hm? Er ist ein schlauer Bulle.“

      „Zu schlau“, sagte er. Ich reckte den Hals, um einen Blick auf Charlies Protokollbuch zu werfen. „Wer hat den Anruf wegen des Mords an Valdez angenommen?“

      Er spannte sich ganz leicht an. „Du jagst jetzt hinter Krankenwagen her, Joe?“

      „Nicht hinter Leichenwagen, ganz bestimmt nicht“, sagte ich zu ihm. Dann setzte ich mich und zündete eine Zigarette an. „Wenn Tanner Spätschicht hat, wieso hat er dann Valdez bekommen? Das hätte die Tagschicht übernehmen sollen.“

      „Joe. Wann gibst du endlich diese gottverdammten Zigaretten auf? Sie verursachen Herzkrankheiten, Emphyseme, Krebs – sie machen dich sogar impotent.“

      „Davon habe ich nie etwas gehört“, sagte ich.

      „Wovon?“

      „Impotenz.“

      „Oh, ja. Alles, was eine gute Blutzirkulation braucht, um angemessen zu funktionieren. Nikotin zieht die Blutgefäße zusammen. Hast du in letzter Zeit Probleme gehabt, ihn hochzukriegen?“

      „Ihn runterzukriegen“, erwiderte ich. „Wie steht's mit Tanner?“

      Er warf einen Blick auf sein Protokollbuch und holte tief Luft. „Joe, du bist nicht mehr bei der Dienststelle. Ich kann nicht offiziell mit dir reden.“

      „Blödsinn“, sagte ich.

      „Tatsächlich ist der Anruf knapp vor dem Schichtwechsel


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